Festival
in Bitterfeld-
Wolfen
Mit Kunst, Film und Begegnung hat das Festivalteam 2023 zu einem Kick-off-Wochenende ins Kino Wolfen eingeladen. (c) Falk Wenzel
Der Garten des ehemaligen Wolfener Kinos ist beim Kick-off 2023 zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs geworden. © Daniela Schulze
In ihrer Soundperformance hat die Künstlerin Maryna Makarenko bei der Kick-off-Veranstaltung 2023 auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion eingeladen. © Falk Wenzel
Die ehemalige Arbeiterin der Filmfabrik, Christine Plohmann, hat den Teilnehmer:innen der Nachtwanderung gezeigt, wie sie den beschichteten Film im Dunkeln für die Trocknung vorbereitet hat. (c) Falk Wenzel
In ihrer Werkstatt für Wundertrommeln haben die Künstler:innen Kristiane Petersmann und Moritz Nitsche gezeigt, wie die Bilder laufen lernten. © Falk Wenzel
Mit ihren gitarrenlastigen Songs haben die vier Schauspieler und Musiker von TROSTLAND die Gefühlswelten einer jungen Generation in den großen Kinosaal gebracht. (c) Falk Wenzel

Überblick OSTEN 2023

Mit jeder Menge Kunst, Film und Begegnung hat das Team um den Kulturpark e.V. das ehemalige Kino in Wolfen vom 30. Juni bis 2. Juli zu neuem Leben erweckt und ein Spotlight auf die Auf- und Umbrüche in Bitterfeld-Wolfen und im „Osten“ geworfen. Die Veranstaltung, die aus einem internen Arbeitstreffen und einem öffentlichen Programm bestand, hat den Auftakt für die Planung des nächsten Festivals OSTEN in 2024 markiert, in dem die Film- und Faserproduktion in Wolfen einen inhaltlichen Schwerpunkt darstellen wird.

Mehr als 1000 Besucher:innen sind zum sonst leerstehenden Kino gekommen, um Lesungen, Performances, Konzerte, Kreativ-Werkstätten, Ausflüge und vieles mehr zu erleben. Und auch unabhängig von den Veranstaltungen gab es eine Vielzahl von Kunstwerken und Filmen im Kino zu entdecken!

29. und 30. Juni: Impulse für das nächste Festival OSTEN in 2024

Am Donnerstag, den 29. Juni, waren Künstler:innen und Netzwerkpartner:innen zu einem Get together in den Kinogarten eingeladen, um den Start in das gemeinsame Arbeitstreffen am 30. Juni einzuläuten. Die Künstlerin Paula Erstmann hat dafür ein fantastisches Abendbrot angerichtet und DJ Preller aus Leipzig im Raumwagen, einem multifunktionalen Aktionsmobil, den richtigen Sound dafür aufgelegt.

Mit Führungen durch Bitterfeld-Wolfen ist das Arbeitstreffen dann am Freitag, der 30. Juni gestartet: Hier konnte man sich mit ehemaligen Arbeiter:innen im Industrie- und Filmmuseum auf die Spuren der Filmproduktion in der Filmfabrik begeben und mit der Wolfenerin Sandra Schubert eine ganz persönliche Postwendeperspektive auf Bitterfeld-Wolfen kennenlernen. Uwe Holz, ehemaliger Kulturamtsleiter von Anhalt-Bitterfeld, hat in einer Führung davon erzählt, wie Wolfen zur Stadt wurde und mit Patrice Heine, dem Geschäftsführer Chemiepark GmbH und einem langjährigen Unterstützer des Festivals, ging es auf das Areal A des Chemieparks. Im Anschluss gab es jede Menge Austausch über die gewonnenen Eindrücke. An verschiedenen, runden Tischen, z.B. zu feministischen Perspektiven auf die Stadt, zu Ökologie und Altlasten oder zum Bild vom Osten konnten Eindrücke und Gespräche vertieft und Impulse für das nächste Festival in 2024 gesammelt werden.

30. Juni: Eröffnungsabend mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte der Filmfabrik

Am Abend des 30. Juni hat das ehemalige Filmtheater in der Freiherr-vom-Stein-Straße seine Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. Anne Diestelkamp und Martin Naundorf, die das Projekt in 2023 leiten, und Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk aus dem Kulturpark-Vorstand haben die Gäste herzlich begrüßt. Mit einem Grußwort hat auch Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär für Kultur, das Land Sachsen-Anhalt, das die Veranstaltung neben der Bundeszentrale für politische Bildung fördert, hier vertreten.

Die Künstlerin Maryna Makarenko hat die Besucher:innen danach auf eine atmosphärische Klangreise durch die Geschichte der größten Filmfabrik der Sowjetunion mitgenommen, nach Schostka in der Ukraine. Der Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony hat sein kürzlich veröffentlichtes Buch „Wolfen“ über die bewegte Geschichte der Filmfabrik vorgestellt und im Anschluss, gemeinsam mit der ehemaligen Arbeiterin Christine Plohmann, zu einer Nachtwanderung über das Gelände der ehemaligen Filmfabrik eingeladen.

1. und 2. Juli: Selbst kreativ werden, ORWO-Werbepoesie lauschen und gefühlvolle Gitarren-Sounds im Kinosaal genießen

In offenen Werkstätten konnten die Besucher:innen am Samstag, 1. Juli, selbst kreativ werden und bspw. mit dem Künstler Jan Caspers Scherenschnittbilder mit dem Blaudruckverfahren entwickeln, mit Ron Rosenberg Saatgutkugeln bauen oder mit Studierenden der Hochschule für Bildende Künste Dresden eigene Designerstücke nähen. Schauspieler Christoph Heckel hat unterhaltsame und heute zum Teil skurril erscheinende Fototipps aus alten ORWO-Ratgebern und Werbeheften vorgelesen und die Band TROSTLAND die Gefühlswelten einer jungen Generation in den großen Kinosaal gebracht. Am Sonntag, 2. Juli, haben Studierende der Weißensee Kunsthochschule Berlin Eindrücke von ihren Fahrradtouren zu den DDR-Industriezentren Eisenhüttenstadt, Schwedt und Bitterfeld-Wolfen geteilt, bevor eine Diskussion zum Strukturwandel mit den Abschluss der Veranstaltung einläutete.

Nicht zuletzt stellten Kunstwerke und Filme, die dauerhaft im Kino zu besichtigen waren, Anlässe dar, ins Gespräch zu kommen und sich über die Veränderungen in Bitterfeld-Wolfen und Region auszutauschen. Hier waren auch einige Projekte zu sehen, die gemeinsam Bitterfelder:innen und Wolfener:innen entstanden sind. Im Programm „Kunstwelten” der Akademie der Künste Berlin etwa haben Künstler:innen drei Projekte mit rund 50 Schüler:innen realisiert und ihnen verschiedenen Techniken der Filmherstellung nähergebracht.

Großer Dank gilt allen Mitwirkenden 2023

Künstler:innen

Jan Caspers Paula ErstmannLucila GuichonChristoph HeckelAnke HeelemannMaryna MakarenkoRené Müller aka DJ Acid Jack aka PsychoutSilvio Müller aka Culture2people Allstarz – Moritz Nitsche & Kristiane Peters­mannChristoph Schirmer aka PrellerRon RosenbergInes ThomsenTROSTLAND Lukas ZerbstTobias Zielony

Förderer, Sponsoren & Unterstützer:

Förderung:
Sponsoring:
Unterstützung:
Förderung digitale Inhalte und lebendiges Archiv:

Projekte im Festival OSTEN 2023

…DAMIT ERINNERUNGEN NICHT VERBLASSEN

…DAMIT ERINNERUNGEN NICHT VERBLASSEN

Schauspieler Christoph Heckel hat poetische Werbesprüche, gewagte Vergleiche und heute eher befremdliche Beschreibungen aus alten ORWO-Fotoratgebern vorgelesen, recherchiert von Künstlerin Anke Heelemann.

DISKUSSION ÜBER DEN STRUKTURWANDEL IM OSTEN

DISKUSSION ÜBER DEN STRUKTURWANDEL IM OSTEN

Bitterfeld-Wolfen ist eine Stadt, die sich neu erfunden hat. Was sich aus den tiefgreifenden Veränderungen lernen lässt, war Thema einer Diskussionsrunde mit Gästen aus Wissenschaft, Kultur & Wirtschaft.

VOLL DER OSTEN!

VOLL DER OSTEN!

Auf Fahrradtouren nach Eisenhüttenstadt, Schwedt und Bitterfeld-Wolfen haben sich Studierende der kunsthochschule berlin Weißensee mit Industrialisierung und Deindustrialisierung in Ostdeutschland auseinandergesetzt. Ihre Eindrücke haben sie mit uns geteilt und diskutiert.

WIEDERSEHEN IN WOLFEN

1. — 16.
Juni
2024