Festival
in Bitterfeld-
Wolfen
Das Zentrum des ersten Festivals OSTEN vom 1. bis 17. Juli 2022 war der geschichtsträchtige Kulturpalast in Bitterfeld. © Jasper Penz
Beim ersten Festival OSTEN 2022 hat ein extra dafür konzipiertes „Atelier für gegenseitiges Interesse“ neben dem Kulturpalast zum Entdecken und Verweilen eingeladen. © Anna Kolata
Die FRAGE DES TAGES Künstler:innen und Besucher:innen zum Austausch über das Erlebte ein. © Anna Kolata
Auf Ausflügen mit Künstler:innen und lokalen Expert:innen haben Zuschauer:innen beim Festival Gelegenheit, besondere Orte (u.a. des hier gezeigten Rathauses, ehem. ORWO-Zentrale) kennen zu lernen. © Falk Wenzel
© Johannes Stein
Mit jeder Menge Kunst, Film und Begegnung hat der Kick-off für das Festival OSTEN in 2023 das ehemalige Wolfener Kino bespielt. © Falk Wenzel
Künstler Tobias Zielony hat sich intensiv mit der Geschichte der Wolfener Filmfabrik auseinandergesetzt und sein Buch darüber bei der Kick-off-Veranstaltung 2023 vorgestellt. © Falk Wenzel
In ihrer Soundperformance hat die Künstlerin Maryna Makarenko bei der Kick-off-Veranstaltung 2023 auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion eingeladen. © Falk Wenzel
Offene Werkstätten haben die Besucher:innen am Samstag, 1. Juli 2023, eingeladen, selbst kreativ zu werden. © Falk Wenzel
Die ehemalige Arbeiterin der Filmfabrik, Christine Plohmann, hat den Teilnehmer:innen der Nachtwanderung gezeigt, wie sie den beschichteten Film im Dunkeln für die Trocknung vorbereitet hat. (c) Falk Wenzel

OSTEN ist ein Festival für Kunst und gegenseitiges Interesse. Es erforscht und feiert "den Osten" als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben. Vom 1. bis 16. Juni 2024 lädt das Festival zum zweiten Mal ein, die Stadt Bitterfeld-Wolfen und “den Osten” mit einem vielseitigen Kultur-Programm (neu) zu entdecken.

Bitterfeld-Wolfen ist in vielfacher Hinsicht ein spannendes Beispiel für Schicksal und Chancen einer Region mit Transformationsgeschichte. Hier konzentrieren sich Entwicklungen und Erfahrungen, die auch andere Regionen in Ostdeutschland gemacht haben, die Narben der Auf- und Zusammenbrüche treten hier besonders deutlich hervor. Von der Heidelandschaft zum brodelnden Industriekessel, umschlossen von Gruben und Deponien, über die politische Wende 1989/90 hin zur Rückkehr der Natur, dem Leben mit toxischen Halbwertszeiten und der Zukunft der Energie. Wo, wenn nicht hier, können Geschichten von Veränderung erzählt werden?

Mithilfe der Kunst will das Festival den Austausch über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft "des Ostens", auch über Ostdeutschland hinaus, anregen und Begegnungen schaffen. Was bedeutet Osten? Was ist spezifisch, was international? Was lässt sich aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen? Welche neuen Zukunftsentwürfe sind denkbar? Diesen und weiteren Fragen spüren Künstler:innen und Kulturinstitutionen beim Festival, gemeinsam mit den Menschen aus Bitterfeld-Wolfen, in Theater, Performances, Workshops, Ausflügen und vielem mehr nach. In einer Region, in der seit der Wiedervereinigung viel Kulturangebot verschwunden ist, lädt das Festival ganz im Sinne des Bitterfelder Wegs zum Mit- und Selbermachen ein. Es richtet sich an Menschen aus Bitterfeld-Wolfen, indem es ungewöhnliche Zugänge zur Stadt entwickelt, und an Menschen von außerhalb, die sich für das Besondere dieser Landschaft und ihrer Geschichte begeistern lassen.

Fokus des nächsten Festivals auf ehemaliger Filmstadt Wolfen

Nach der Erstauflage am Kulturpalast in Bitterfeld und den vielen Fragen, die an- und aufgerissen wurden, zieht das Festival vom 1. bis 16. Juni 2024 nach Wolfen. Im Zentrum der zweiten Ausgabe stehen insbesondere die bewegte Geschichte der ehemaligen Film- und Faserfabrik und die Umbrüche, die damit in den Biografien, der Stadtgesellschaft und der Natur einhergegangen sind: Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus dem anhaltischen Dorf Wolfen im 20. Jahrhundert eine vielbeachtete Industriestadt. In der Film- und Faserfabrik wurde nicht nur einer der ersten praktikablen Farbfilme, sondern auch die erste vollsynthetische Faser entwickelt. Hier wurde die Kult-Marke ORWO geboren, die Filmfabrik zur Traumfabrik der DEFA und der privaten Kleinbildfotografie. Nach der Wiedervereinigung prägten dann der Ausverkauf und die Demontage der Filmfabrik die Stadt, Ruinen und leere Wiesen das Gelände. Inzwischen ist Wolfen ein Stadtteil von Bitterfeld-Wolfen und eine Vielzahl unterschiedlicher Betriebe und gesellschaftlicher Initiativen arbeiten an der Zukunft der Stadt.

Orte der Industriekultur werden zur Bühne

Während sich das erste Festival auf den Bitterfelder Kulturpalast konzentrierte, wird das Festival 2024 mehrere Orte der Industriekultur zur Bühne machen und ungewöhnliche Räume der Stadt im Areal zwischen dem ehemaligen Kino, dem Städtischen Kulturhaus, der ehemaligen Werksfeuerwehr der Film- und Faserfabrik, dem Industrie- und Filmmuseum und dem Rathaus bespielen.

Programm wird am 9. April 2024 veröffentlicht

Die zweite Ausgabe des Festivals leiten Aljoscha Begrich und Susanne Beyer. Am Programm dafür arbeiten Aljoscha Begrich, Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner. Veröffentlicht wird es am 9. April 2024.

Festival OSTEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V, der von Anfang maßgeblich durch die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH gefördert wird.

Förderung
Haupt-Sponsoring
Sponsoring
Unterstützung

Hier mehr Infos zu Förderung, Sponsoring und Unterstützung des Festivals 2022 und der Kick-off-Veranstaltung 2023.

1. — 16.
Juni
2024