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Daniela Schulze
presse@osten-festival.de

Pressemitteilungen

2024

Festival OSTEN feiert Abschluss mit 100 Visionen für Wolfen

Bitterfeld-Wolfen, 18.06.2024 – Mit einem großen Abschlusspicknick und 100 Visionen für Wolfen hat das Festivalteam die zweite Ausgabe OSTEN an der alten Feuerwache in Wolfen feierlich beendet. Mehr als 7.000 Besucher:innen haben die Chance genutzt, sich in den vielfältigen Veranstaltungen künstlerisch mit den Umbrüchen und der Zukunft in Bitterfeld-Wolfen, Ostdeutschland und anderen Regionen mit Transformationserfahrungen auseinanderzusetzen.

Mit einem Programm zu Kunstfreiheit und Demokratie sowie der Industrie der Zukunft und Visionen für Wolfen hat das Festival OSTEN am Wochenende seinen Abschluss gefeiert. Dramaturg Aljoscha Begrich, der das Festival gemeinsam mit Kulturmanagerin Susanne Beyer leitet, erklärt: „Mit dem Festival konnten wir den Osten in seiner Komplexität, Lebendigkeit und Schwierigkeit sichtbar machen. Wir sind überwältigt von der begeisterten Aufnahme des Publikums, das so vielfältig war, wie die Formate unseres Programms. Gemeinsam mit tanzenden Senior:innen, rutschenden Fußballfans, musizierenden Kindern, diskutierenden Punks und blinden Motorradfahrenden wurde der Bitterfelder Weg zur Wolfener Chaussee.“

Mehr als 7.000 Besucher:innen hat das Festivalteam bei den vielfältigen Veranstaltungen rund um die Umbrüche und die Zukunft in Bitterfeld-Wolfen, Ostdeutschland und anderen Regionen mit Transformationserfahrungen gezählt, mehr Gäste als bei der Erstauflage am Bitterfelder Kulturpalast 2022. Ein Großteil der Veranstaltungen war ausverkauft. „Wir möchten mit unserem Festival sowohl Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft ansprechen und neue Perspektiven auf Altbekanntes ermöglichen, als auch Publikum von weiter weg in die Region erreichen und für die Geschichten, die es hier zu erzählen gibt, begeistern“, so Anne Diestelkamp aus dem Kurationsteam. „Das ist manchmal herausfordernd, aber das Feedback zeigt, dass es uns gelungen ist, all diese Menschen zu erreichen. Einige der Wolfener:innen haben uns an jedem einzelnen der sieben Veranstaltungstage besucht. Das ist die größte Bestätigung und das größte Kompliment für uns.“

Kunst in Zeiten politischer Polarisierung und Industrie der Zukunft

Am Freitag, 14. Juni, haben Rainer Robra (CDU), Kulturstaatsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Ingo Mix, Abteilungsleiter Kunst- und Kulturförderung bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds für Darstellende Künste, das Wochenende eröffnet. Mit einem Theater-Truck hat die Veranstaltungsreihe DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN des Fonds Darstellende Künste im Festivalzentrum Station gemacht. Hier konnten Interessierte etwa bei einem Workshop der Künstlerin Tanja Krone mehr über politisches Engagement und Wahlkampf erfahren. Die Theatergruppe DAS HELMI hat, in Auseinandersetzung mit dem DDR-Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“, und gemeinsam mit 20 Beschäftigten der Diakonie Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen eine Legende ohne Ende bunt und unterhaltsam auf die Bühne in der Fahrzeughalle der alten Feuerwache in Wolfen gebracht. Bei einer Bagger-Performance des Künstler:innenkollektivs STUDIO URBANISTAN haben drei Mütter Vorurteile und Rollenklischees umgegraben: Auf der Brache, auf der sich mit der Wolfener Filmfabrik einst der größte Frauenbetrieb der DDR befand. Zum Abschluss des Tages hat die Wolfener Punkband AbRAUM zu Konzert und Gespräch eingeladen. Gemeinsam mit Künstlerin Tanja Krone, Götz Lehmann von der Bundeszentrale für politische Bildung, Florian Loycke vom Kollektiv DAS HELMI, Wissenschaftlerin Dr. Anna Lux und Musiker Hans Narva haben sie über den Preis der Unangepasstheit diskutiert.

Am Samstag, 16. Juni, hat Umweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90 / Die Grünen) das Festival besucht und sich einige der mehr als 50 Kunstwerke angesehen, die auf einem Parcours entlang verschiedener Industrieorte in Wolfen das Herzstück des Festivals darstellten. Internationale Künstler:innen der Bauhaus Study Rooms der Stiftung Bauhaus Dessau sind der Frage nachgegangen, wie Strukturwandel gerecht gestaltet werden kann und wie Design-Praktiken das Erbe der industriellen Produktion mit einbeziehen können. In Lectures, Spaziergängen und Workshops haben sie sich etwa mit den Veränderungen in der Landschaft auseinandergesetzt und Ziegelsteine aus Industriestaub gepresst. Am Abend haben Folkert Uhde, Leiter der Köthener Bachfesttage, und Studierende der HfMDK Frankfurt in einer musikalischen und theatralen Performance eingeladen, in die Geschichte des Rathauses der Stadt Bitterfeld-Wolfen einzutauchen, das einst Verwaltungs- und Forschungsgebäude der IG Farben Wolfen war.

„Die meisten Produktionen sind für und mit diesem Ort hier gemacht worden”, erklärt Martin Naundorf aus dem Kurationsteam. „Wir greifen die Geschichten auf, die es hier gibt und bringen sie auf die Bühne oder auch mal auf die Brache. Das macht unser Festival so besonders. Was bleibt, sind Begegnungen, Erfahrungen und Emotionen, die sich wiederum in die Stadt einschreiben.“

100 Visionen für Wolfen

Mit einem großen gemeinsamen Abschlusspicknick haben die Künstlerinnen Paula Erstmann und Lucila Guichon am Sonntag, 16. Juni, eingeladen, die Vielfalt des Geschmacks und der Geschmäcker von Bitterfeld-Wolfen kennenzulernen. Dafür haben sie verschiedene Gemeinschaften vor Ort besucht und Rezepte gesammelt, die am Abend gemeinsam zubereitet und verspeist werden konnten. Mehr als 300 Menschen sind hier an einer großen Tafel auf dem Vorplatz der alten Feuerwache zusammengekommen. Zum Abschluss des diesjährigen Festivals waren alle Beteiligten und Interessierten danach herzlich eingeladen, ihre Visionen für die Zukunft zu teilen. Wie kann es weiter gehen? Eine Auswahl der Beiträge:

  • Thomas Gräfe, Festivalbesucher aus Bitterfeld:
    „Drei Wochenenden voller Power. Wir sind miteinander ins Gespräch gekommen. Wir konnten Gedanken austauschen. Ich habe ganz, ganz viel neue Impulse mitnehmen können. Ich würde mir wünschen, dass wir aus der Mitte heraus viel gestalten, ohne an die Hand genommen zu werden. Und dass wir nicht mehr so viel meckern, sondern einfach anfassen und tun.“
  • Andrea Goßler, Unternehmerin und Mitglied des Kulturpark e.V. aus Sandersdorf Brehna:
    „Meine Vision ist, dass wir miteinander im Gespräch bleiben und dass es uns gelingt, eine Stadtgesellschaft zu gestalten, die freundlich aufeinander schaut, miteinander in die Zukunft geht und uns ermöglicht, mit unseren Kindern hier zusammen zu leben.“
  • Patrice Heine, Chemiepark-Geschäftsführer:
    „Meine Vision ist, dass wir an so einer Tafel hier sitzen, die von hier bis zum Marktplatz von Bitterfeld reicht.“
  • Sven Gatter, Künstler, der in Bitterfeld aufgewachsen ist:
    „Ich möchte in den nächsten Jahren gern immer wieder herkommen und mich mit meinem vierjährigen Sohn, spätestens wenn er 18 ist, immer wieder unterhalten können, über dieses Festival und Bitterfeld-Wolfen.“
  • Wilhelm Klotzek, Künstler, der architektonische Visionen mit Schüler:innen entwickelt hat:
    „Ich habe mich hier mit Jugendlichen vom Heinrich-Heine-Gymnasium mit Visionen für Wolfen auseinandersetzt und ich finde, dass die Visionen der Jugendlichen hier aus Wolfen noch mehr zum Tragen kommen sollten in Zukunft.“
  • Fungi Fung, Künstlerin und Tochter vietnamesischer Vertragsarbeiter:innen
    „Meine Vision für Wolfen ist, dass ich mich weiterhin so willkommen und wohl fühlen darf, wie bei diesem Festival.“
  • Jörg Schumacher, Goethe-Institut New York:
    „Ich wünsche Bitterfeld-Wolfen, dass man die Geschichten von hier auch in anderen Städten in Deutschland und im Ausland erzählt und dass die Geschichten, die aus dem Ausland gekommen sind, auch hier noch weiter erzählt werden.“

Viele Kooperationen mit Akteur:innen aus der Region

Im Sinne des „Bitterfelder Wegs“ hat das Festival auch dieses Mal wieder zum Mit- und Selbermachen eingeladen. Der Gedanke der Begegnung ist insbesondere in längerfristig angelegten, partizipativen Projekten mit regionalen und überregionalen Akteur:innen zum Tragen gekommen. „Das Festival lebt von allen, die sich einbringen und das Programm mit uns gestalten“, so Anne Diestelkamp aus dem Kurationsteam. „Vom Amateurtheater über das Industrie- und Filmmuseum bis hin zum Wolfen-Nord e.V. waren mehr als 20 Institutionen allein aus Bitterfeld-Wolfen beteiligt. Wir wünschen uns, dass diese vielen besonderen Verbindungen bleiben und in Zukunft weiter wachsen.“ Insgesamt haben mehr als 100 Künstler:innen, 70 Studierende und 30 Kulturinstitutionen das Programm der Ausgabe mitgestaltet.

Produktionen über Bitterfeld-Wolfen hinaus zu sehen

„Besonders freut uns natürlich, dass Impulse, die das Festival und seine Künstler:innen gesetzt haben, aufgegriffen werden und sich schon jetzt über das Festival hinaus verbreiten”, so Christian Tschirner aus dem Kurationsteam. So hat etwa Choreografin Isabelle Schad in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen Josephine Findeisen, Claudia Tomasi und der Bildhauerin Nora Mertes sowie mit Frauen vom Frauenzentrum Wolfen das Tanzstück HANDARBEIT für das Festival entwickelt, das bereits am Sonntag, 16. Juni, im Humboldt Forum in Berlin aufgeführt wurde.

Am 21. September wird die für das Festival entwickelte Lecture MONOPOLY über die Höhen und Tiefen der Geldtheorie des Theaterregisseurs und Autors Calle Fuhr am Theater Magdeburg gezeigt. Auch die Lecture Performance ÖDIPUS IN DER GIFTFABRIK über den Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft und das dadurch befeuerte Artensterben kommt hier noch einmal zur Aufführung: Am 2. November begibt sich das Kollektiv les dramaturx auf die Spuren einer systematischen Vergiftung der Welt.

Die Audiowalks SCHICHTEN / SHIFTS über Arbeitserfahrungen in Bergbau und Industrie von Franziska Klose und Lorenz Hoffmann sowie LÄSUREN der Urbanen Dermatologen über die Spuren der Industrie in der Landschaft können ganzjährig in Bitterfeld-Wolfen abgelaufen werden. Karten sind an der Stadt- und Tourismusinformation der Stadt Bitterfeld-Wolfen erhältlich.

Fortsetzung des Festivals

Die erfolgreiche Festivalausgabe ist eine gute Grundlage für eine Fortsetzung in den kommenden Jahren. Susanne Beyer aus der Festivalleitung: „Wir freuen uns, dass auch das zweite Festival so gut angekommen und auf großen Zuspruch vor Ort getroffen ist. Deshalb möchten wir auf jeden Fall weitermachen und Kunst und Kultur in der Region auch in Zukunft vernetzen und stärken. Einige Förderanträge für eine Fortsetzung sind schon gestellt und wir arbeiten an weiteren.“

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe in 2022 künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter.

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Festival OSTEN, VON WOLFEN LERNEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, der die Arbeit des Kulturpark e.V. von Anfang maßgeblich unterstützt hat. Weitere Sponsoren sind Autohaus Grimm, Filmotec GmbH, Jeske Media, Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, ORWO Net GmbH, SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen, Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH, Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH und Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG. Mit großzügiger Unterstützung der Stadt Bitterfeld-Wolfen und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

Abschluss mit Programm zu Kunst in Zeiten politischer Polarisierung, Industrie der Zukunft und Visionen für Wolfen

Bitterfeld-Wolfen, 13.06.2024 – Noch bis 16. Juni lädt das Festival OSTEN ein, Bitterfeld-Wolfen und „den Osten“ als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben mit Theater, Performances, Filmen, Workshops, Gesprächen und vielem mehr künstlerisch zu erforschen. Mit einem Programm zu Kunstfreiheit und Demokratie sowie der Industrie der Zukunft und Visionen für Wolfen gestalten die Festivalmacher:innen das letzte Wochenende.

Das dritte und letzte Festival-Wochenende vom 14. bis 16. Juni stellt insbesondere die Frage nach der Zukunft. Mit einem Theater-Truck macht etwa die Veranstaltungsreihe DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN des Fonds Darstellende Künste im Festivalzentrum Station und sucht den Austausch über Kunstfreiheit und Demokratie. Die Europawahl am 9. Juni und zahlreiche Kommunalwahlen haben gezeigt, dass rechtsextreme Positionen weiter an Einfluss gewinnen und sich das politische Klima verschärft. Was bedeutet das für die Kunst? Wie verändert rechtspopulistische Einflussnahme das gesellschaftliche Klima und zugleich die Rahmenbedingungen für künstlerisches Arbeiten? In Zusammenarbeit mit Theatern, Festivals und Freien Produktionshäusern eröffnet der Fonds Darstellende Künste an neun Stationen im Bundesgebiet Foren des Austauschs und der Begegnung – so auch in Bitterfeld-Wolfen.

Freitag. 14. Juni: Aktivistischer Workshop, Paul und Paula auf der Suche nach dem Glück ohne Ende und Baggerballet auf der Brache der ehemaligen Filmfabrik

Am Freitag, 14. Juni, 15 Uhr, eröffnen Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt (CDU), Ingo Mix, Abteilungsleiter Kunst- und Kulturförderung bei der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien, und Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste den Theater-Truck im Festival-Parcours.

Danach, 15.30 Uhr, zeigt die Künstlerin Tanja Krone, wie man sich einmischt: Sie ist 2023 als Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl in Mannheim angetreten und berichtet, wen und was man braucht und was man (nicht) planen kann. Die Theatergruppe DAS HELMI hat sich mit dem DDR-Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“ auseinandergesetzt und sich mit Beschäftigten der Diakonie Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen auf die Suche nach dem Glück gemacht. Gemeinsam bringen sie ihre Legende ohne Ende um 18 Uhr in der Fahrzeughalle der alten Feuerwache unterhaltsam und mit viel Herz auf die Bühne. Im Anschluss, 20 Uhr, graben drei Mütter Geschlechtervorurteile und Rollenklischees um: Auf der Brache, auf der sich mit der Wolfener Filmfabrik einst der größte Frauenbetrieb der DDR befand, fragen die Künstler:innen von STUDIO URBANISTAN in Baggern nach dem Platz von Eltern in der (Arbeits-)Welt.

Zum Abschluss des Tages lädt die Wolfener Punkband AbRAUM ab 21 Uhr zu Konzert und Gespräch. Auch wenn ihr Hit „Holiday am Silbersee“ bei DT64 lief, blieb sie bis zu ihrer Auflösung 1991 ein Geheimtipp. Gemeinsam mit Künstlerin Tanja Krone, Götz Lehmann von der Bundeszentrale für politische Bildung, Florian Loycke vom Kollektiv DAS HELMI, Wissenschaftlerin Dr. Anna Lux und Musiker Hans Narva diskutieren sie über den Preis der Unangepasstheit.

Samstag, 15. Juni: Was kommt eigentlich nach der Industrie? 

Wie kann ein Strukturwandel sozial und ökologisch gerecht gestaltet werden? Die Bauhaus Study Rooms werfen am letzten Festival-Wochenende in Dessau und Bitterfeld-Wolfen einen Blick in die Welt von morgen und fragen nach Design-Praktiken, die das Erbe der industriellen Produktion mit einbeziehen. In Lectures, Spaziergängen und Workshops laden internationale Künstler:innen am 15. Juni zum Beispiel ein, ab 15 Uhr zu untersuchen, wie die Industrie auf die Landschaft wirkt und Ziegelsteine aus Industriestaub zu pressen. Mehr über Lithium als zukünftiger Energielieferant können Besucher:innen ab 18 Uhr in der Lecture der Wissenschaftlerin Marina Otero Verzier erfahren. 

Am Abend, ab 20 Uhr, laden Folkert Uhde, Leiter der Köthener Bachfesttage, und Studierende der HfMDK Frankfurt ein, in die Geschichte des Rathauses der Stadt Bitterfeld-Wolfen einzutauchen, das einst Verwaltungs- und Forschungsgebäude der Filmfabrik war. Mit musikalischen und theatralen Mitteln werden die historischen Schichten des Gebäudes erkundet.

Sonntag  16. Juni: Großes Abschlusspicknick und 100 Visionen für Wolfen

Am Sonntag, 16. Juni, 17 Uhr, laden die Künstlerinnen Paula Erstmann und Lucila Guichon ein, die Vielfalt des Geschmacks und der Geschmäcker von Bitterfeld-Wolfen kennenzulernen. Für das große gemeinsame Abschlusspicknick haben sie verschiedene Gemeinschaften vor Ort besucht und Rezepte eingesammelt. Zum Abschluss des diesjährigen Festivals sind alle Beteiligten und Interessierten ab 19 Uhr herzlich eingeladen, ihre Visionen für die Zukunft zu teilen. Wie kann es weiter gehen – Kindergärten in Kantinen, Blumenwiesen auf Giftmülldeponien, Wasserrutschen in Feuerwachen, Tinyhäuser statt Plattenbauten?

Gemeinsam in den Tag starten in Wolfen-Nord, Ausflüge an Industrieorte und abendliche Gesprächsrunden

Das Festival ist als ganztägiges Programm angelegt: An jedem der Festivaltage können Besucher:innen mit einem MORNING CLUB den Tag beginnen, sich ab 14 Uhr die Austellung im Kunst-Parcours anschauen, am Nachmittag auf AUSFLÜGEN mit Künstler:innen und Ortsansässigen die Gegend erkunden und am Abend gemeinsam mit Künstler:innen und Expert:innen ausgehend von einem konkreten Kunstwerk über die FRAGE DES TAGES diskutieren. So auch am letzten Festival-Wochenende.

Kunstwerke, Audiowalks und Installationen auch unabhängig von den Veranstaltungen entdecken

Das Festivalzentrum an der Feuerwache ist am Freitag, 14., und Samstag, 15. Juni, von 14 bis 23 Uhr sowie am Sonntag, 16. Juni, von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Auch unabhängig davon kann eine Vielzahl von Kunstwerken, Audiowalks und Installationen im Stadtraum erkundet werden. Das ganze Programm und viele Informationen zum Besuch gibt es auf www.osten-festival.de. Tickets für die Veranstaltungen sind über den Programmkalender sowie zu den Öffnungszeiten am Infopoint im Festivalzentrum an der Feuerwache erhältlich. Viele Veranstaltungen können kostenfrei besucht werden. Am letzten Festival-Wochenende können auch das Industrie- und Filmmuseum Wolfen, das Kreismuseum Bitterfeld und die Musikgalerie an der Goitzsche kostenfrei besucht werden.

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe in 2022 künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter.

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Festival OSTEN, VON WOLFEN LERNEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, der die Arbeit des Kulturpark e.V. von Anfang maßgeblich unterstützt hat. Weitere Sponsoren sind Autohaus Grimm, Filmotec GmbH, Jeske Media, Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, ORWO Net GmbH, SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen, Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH, Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH und Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG. Mit großzügiger Unterstützung der Stadt Bitterfeld-Wolfen und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

Stellungnahme Kunstwerk "Kalb mit ins Fell rasiertem Hakenkreuz"

Das OSTEN-Festival ist ein Netzwerk-Festival, an dem sich mehr als 100 Künstler:innen, mehr als 70 Studierende und 30 Netzwerkinstitutionen beteiligen. Zentral für das Festival ist die Kooperation mit Kunsthochschulen, weil uns die Förderung junger Künstler:innen wichtig ist. Für das Festival haben sich Studierende unter anderem der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig mit öffentlichen Orten und Hinterlassenschaften wie Fahnenstangen und ähnlichem in Bitterfeld-Wolfen auseinandergesetzt. Das Kunstwerk KALB MIT INS FELL RASIERTEM HAKENKREUZ an der Rückwand des Kasinos ist eine dokumentarische Fotografie eines Kalbs mit ins Fell rasiertem Hakenkreuz. Es hängt an einer Wand, auf der bereits zuvor rechtsextreme Symbole, darunter ein Hakenkreuz, eingeritzt waren. Darauf reagiert die Studierende mit ihrer Arbeit, um die fortlaufende Normalisierung rechtsextremer Inhalte zu beleuchten und zu kritisieren. So hinterfragt sie die Rolle, die wir dabei spielen, wenn Menschen ohne Scheu und Widerspruch rechtsextreme Symbole, Handlungen und Rhetorik verbreiten. Dabei verweist das Werk auch auf das Gedicht „Der Kälbermarsch“ von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1943, der den bedingungslosen Gehorsam deutscher Soldaten im Nationalsozialismus anprangert: „Hinter der Trommel her/ Trotten die Kälber / Das Fell für die Trommel /Liefern sie selber“ Das Kunstwerk ist klar als solches zu erkennen und kontextualisiert durch einen Stein mit dem Namen der Künstlerin und der dazugehörigen Erklärung. Darüber hinaus ist es gekennzeichnet durch eine rote Linie als Teil der Ausstellung.

Das Kunstwerk hat die Aufmerksamkeit auf die schon vor Beginn des Festivals existierenden rechtsextremen Symbole gelenkt. Das Ergebnis des konstruktiven Dialogs zwischen Zivilbevölkerung, Polizei und Festivalteam war die Unsichtbarmachung der verfassungsfeindlichen Symbole durch Polizei und Ordnungsamt, die schon vor Beginn des Festivals da waren, bei gleichzeitiger Erhaltung des Kunstwerks. Für den konstruktiven Prozess sind wir allen Beteiligten sehr dankbar.

Kulturpark e.V. und Festivalteam

Stellungnahme Kunstwerk "Die Umsetzung von Geschichte"

Das OSTEN-Festival ist ein Netzwerk-Festival, an dem sich mehr als 100 Künstler:innen, mehr als 70 Studierenden und 30 Netzwerkinstitutionen beteiligen. Zentral für das Festival ist die Kooperation mit Kunsthochschulen, weil uns die Förderung junger Künstler:innen wichtig ist. Das Kunstwerk DIE UMSETZUNG VON GESCHICHTE ist Teil des Projekts „Auf beschädigtem Planeten“ der Städelschule Frankfurt, bei dem Studierende Kunstwerke für den öffentlichen Raum entwickelt haben.

Die ukrainische Künstlerin, die das genannte Kunstwerk entwickelt hat, wollte damit die Umstände des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aufzeigen: Der Text, den das Kunstwerk zitiert, war Teil der Selbstverteidigung der ukrainischen Bevölkerung in der Phase der Invasion im Februar 2022. Die Künstlerin wollte mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machen, dass der Krieg als Überfall auf eine friedliche Zivilgesellschaft unmittelbar vor unserer Haustür ausgebrochen ist und nach wie vor wütet.

Kunst im öffentlichen Raum kann und soll auch ausdrücklich Anstoß zu Nachdenken und Austausch erregen. Die Arbeit war innerhalb des Festivalparcours ausgestellt und daher als Teil einer Kunstausstellung zu erkennen. Durch Rückfragen von Anwohnenden ist uns klar geworden, dass es trotzdem missverständlich aufgenommen werden kann.

Gemeinsam mit der betreffenden Hochschule, der Künstlerin und im Gespräch mit den Anwohnenden und anwesenden Ordnungskräften haben wir daher bereits Ende vergangener Woche entschieden, das Kunstwerk nicht über das Eröffnungswochenende hinaus zu zeigen.

Das erste Wochenende des Festivals ist sehr gut gelaufen; die Kunstwerke wurden von hunderten Zuschauer*innen positiv aufgenommen und führten zu vielen angeregten Diskussionen. Uns allen – der Künstlerin wie dem Festival – ist an einem friedlichen und konstruktiven Miteinander gelegen.

Der Kulturpark e.V. und das Festivalteam

Festival OSTEN startet am 1. Juni mit Kunst-Parcours, Performances, Konzert und mehr

Bitterfeld-Wolfen, 28.05.2024 – Vom 1. bis 16. Juni lädt das Festival OSTEN ein, Bitterfeld-Wolfen und „den Osten“ als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben mit Theater, Performances, Filmen, Workshops, Gesprächen und vielem mehr künstlerisch zu erforschen. Mit großem Anbaden an der umgestalteten alten Feuerwache der Filmfabrik in Wolfen und einem gemeinsamen Besuch des Kunst-Parcours wird die Veranstaltung am 1. Juni, 16 Uhr, eröffnet.

In wenigen Tagen spürt das Festival OSTEN den Transformationserfahrungen in Ostdeutschland, am Beispiel von Bitterfeld-Wolfen, wieder künstlerisch nach: Was bedeutet Osten heute noch? Was ist spezifisch, was international? Was lässt sich aus der Vergangenheit lernen und welche Ideen und Visionen gibt es für die Zukunft? Mehr als 100 Künstler:innen, mehr als 70 Studierende sowie 30 Kulturinstitutionen beteiligen sich am Festivalprogramm der Ausgabe, darunter neben Kitas, Schulen, Jugendclubs und Vereinen aus der Region etwa auch mehrere Kunsthochschulen und Theater, die Köthener Bachfesttage, die Stiftung Bauhaus Dessau, die Akademie der Künste Berlin und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

Eröffnung am 1. Juni: Anbaden an der Feuerwache und Besuch des Kunst-Parcours

Am Samstag, 1. Juni, ab 16 Uhr eröffnen die Festivalleitung Aljoscha Begrich und Susanne Beyer sowie das Kurationsteam Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner die Veranstaltung an der künstlerisch umgestalteten, alten Feuerwache der Filmfabrik in Wolfen (Gebäude 046, Bunsenstraße 4). Mit Grußworten werden auch Armin Schenk, Oberbürgermeister von Bitterfeld-Wolfen und Schirmherr des Festivals, und Patrice Heine, Geschäftsführer des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, der das Festival von Anfang an maßgeblich unterstützt, erwartet. Mit großem Anbaden sowie einem gemeinsamen Besuch des Kunst-Parcours, der verschiedene Orte der Industriekultur miteinander verbindet, starten Veranstalter:innen und Besucher:innen in zwei vielfältige Festival-Wochen. „Der Parcours wird ein künstlerischer Erlebnispfad über das Gelände der ehemaligen Filmfabrik“, erklärt Aljoscha Begrich. „Die Arbeiten, die wir zeigen, beschäftigen sich sowohl mit Erinnerungen, zum Beispiel an das ehemalige Kino in Wolfen, als auch mit Zukunftsperspektiven, etwa wenn Schüler:innen utopische Entwürfe für die Brachen zeichnen, auf denen einst die Filmfabrik stand, oder wir zum Abschluss hundert Visionen für Wolfen sammeln. Dieses vielschichtige Nebeneinander von Damals und Heute macht den Reiz für uns aus und ermöglicht das Nachdenken darüber, wie wir künftig zusammenleben wollen.“

Im Anschluss können die Besucher:innen die mehr als 50 ausgestellten Kunstwerke, die sich mit den Umbrüchen und der Zukunft in Bitterfeld-Wolfen, Ostdeutschland (und „dem Osten“ darüber hinaus) auseinandersetzen, eigenständig erkunden. In offenen Werkstätten und künstlerischen Aktionen können sie dabei auch selbst kreativ werden. So lädt Künstlerin Anke Heelemann etwa ein, private Fotografien auf einer überdimensionalen Albumseite neu zu arrangieren und die Geschichte der Stadt neu zu belichten. Künstlerin Franziska Klose und Autor Lorenz Hoffmann bringen Zeitzeug:innen industrieller Arbeit aus Bitterfeld-Wolfen und dem Ruhrgebiet zusammen und laden mit einem Bilderbingo spielerisch zum Austausch über gemeinsam Erlebtes ein.

Abendprogramm: Fesselnde Performances und atmosphärisches Konzert

Am Abend erwartet die Besucher:innen mit WELT WEIT WOLFEN von 19 bis 21.30 Uhr ein künstlerisches Programm, das sich mit den Umbrüchen in den ehemaligen Filmstädten Wolfen, Rochester in den USA und Schostka in der Ukraine auseinandersetzt. „Die Veränderungen, die Wolfen erlebt hat, weisen Parallelen zu anderen Orten der Filmproduktion auf”, erklärt Anne Diestelkamp aus dem Kurationsteam. „Es ist uns wichtig, die Erfahrungen im internationalen Vergleich zu begreifen, gemeinsam Erlebtes, aber auch radikale Unterschiede herauszuarbeiten und zu fragen, wie das die Diskussion über den Strukturwandel vor Ort bereichern kann.“ Mit Grußworten werden Dr. Lutz Nitsche, Referent des Vorstandes bei der Kulturstiftung des Bundes, Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär für Kultur in Sachsen-Anhalt, und Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, die Veranstaltung eröffnen.

In ihrer Performance GREEN RIVERS TONGUE-TIED geht die Künstlerin Maryna Makarenko den gesundheitlichen Folgen der Filmproduktion in Schostka nach und entführt in eine Welt der Mythen, Gerüchte und Rätsel, die sich bis heute um das Filmwerk ranken. „Schostka ist nicht nur Teil meiner künstlerischen Forschung, sondern auch mein Geburtsort. Hier habe ich meine prägenden Jahre verbracht. Beide Perspektiven ergänzen sich und ermöglichen mir eine intensive Auseinandersetzung, die hoffentlich auch beim Publikum ankommt“, erklärt Makarenko. „Ich bin überzeugt, dass wir durch die gemeinsame Betrachtung der Entwicklungen in Schostka und Wolfen zu einem tieferen Verständnis der Geschichte kommen können, die wir alle gemeinsam teilen.“

Die Theatermacher:innen Oscar Olivo, Elsa Saade und Amy Trompetter setzen sich mit der Kodak-Stadt Rochester auseinander und stellen sich in ihrer Puppen-Performance eine Welt vor, in der Blumen und Insekten toxische Landschaften zurückerobern. Ab 22 Uhr wagen sich die Musiker Thomas Kürstner, Sebastian Vogel und Schauspielerin Jenny Schily an eine Neuauflage von Bruno Tauts spektakulärem DER WELTBAUMEISTER UND DIE ANDEREN, einem Architektur-Schauspiel für symphonische Musik, das als nahezu unaufführbar gilt. Ausklingen wird der Abend mit KEIN LICHT, KEINE FASER: das Licht geht aus und die Musik an, die Feuerwehr wird zur Disco. Eine ganz besondere Tanzerfahrung, die die Besucher:innen so schnell nicht vergessen werden!

Sonntag, 2. Juni: Von Transformationserfahrungen im Ruhrgebiet, im Rust Belt und in China lernen

Auch am Sonntag, 2. Juni, sind die Besucher:innen eingeladen, mehr über die industriellen Umbrüche in Wolfen und anderen Regionen der Welt zu erfahren. So hat sich die Künstlerin Anna Zett etwa in der chinesischen Industriestadt Fushun umgesehen und lädt 15 Uhr, gemeinsam mit Forschungskuratorin Caroline Ektander, auf eine gedankliche und akustische Reise in die Bergbauregion ein. Am Abend, 19 Uhr, fragen die Festivalmacher:innen im Gesprächsformat FRAGE DES TAGES, im Austausch mit Künstlerin Maryna Makarenko, Fotografin Franziska Klose, dem Leiter des Industrie- und Filmmuseums in Wolfen Sven Sachenbacher und anderen, welche Erkenntnisse Blicke auf andere, vom Strukturwandel betroffene Regionen ermöglichen. Ist „der Osten“ an anderen Orten erfahrbar? Oder vielleicht sogar besser lesbar? Im Anschluss, ab 20 Uhr, gibt der Dokumentarfilm WE ARE ALL DETROIT Einblick in die Herausforderungen, mit denen die Städte Bochum im Ruhrgebiet und Detroit im Rust Belt nach dem Weggang der Autoindustrie zu kämpfen haben. Daran anschließend, ab 22 Uhr, lädt das Publikumsprojekt DENKFABRIK des Deutschlandradios zum Austausch darüber ein, wie sich angesichts vieler Krisen die Zukunft gestalten lässt und welche Veränderungen eine Welt von morgen braucht.

Programmhighlights an den darauffolgenden Wochenenden 

Das zweite Wochenende vom 7. bis 9. Juni hinterfragt in vielfältigen künstlerischen Projekten das Verhältnis zwischen Mensch und Natur: Die Region um Bitterfeld-Wolfen galt als eine der dreckigsten Europas und die giftigen Hinterlassenschaften müssen als sogenannte Ewigkeitsprobleme noch lange intensiv betreut werden. Aber auch die Aufführung partizipativer Projekte gehört zu den Höhepunkten. So feiert etwa die Tanz-Performance HANDARBEIT Premiere, an der die Choreografin Isabelle Schad in Zusammenarbeit mit der Bildenden Künstlerin Nora Mertes und den Tänzerinnen Josephine Findeisen und Claudia Tomasi sowie Frauen aus Bitterfeld-Wolfen mehrere Monate lang intensiv gearbeitet hat.

Das dritte Wochenende vom 14. bis 16. Juni wirft einen Blick in die Zukunft: So laden etwa internationale Künstler:innen der Bauhaus Study Rooms ein, mehr über Lithium als zukünftiger Energielieferant zu erfahren oder Ziegelsteine aus Industriestaub zu pressen. Mit einem Theater-Truck macht die Veranstaltungsreihe DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN des Fonds Darstellende Künste im Festivalzentrum Station und sucht, angesichts erstarkender rechter Kräfte, den Austausch über Freiheit und Demokratie. Besucher:innen erwartet ein aktivistischer Workshop mit Künstlerin Tanja Krone, ein Baggerbalett über Gleichberechtigung auf der Brache der ehemaligen Filmfabrik sowie ein Konzert und Gespräch mit der Wolfener Punkband AbRAUM.

Gemeinsam in den Tag starten in Wolfen-Nord, Ausflüge an Industrieorte und abendliche Gesprächsrunden

Das Festival soll Lust machen, Bitterfeld-Wolfen und den Osten mit anderen Augen zu sehen. Es richtet sich an die Menschen vor Ort, indem es verschiedene Stätten der Industriekultur reaktiviert und ungewöhnliche Zugänge zur Stadt schafft. Die Macher:innen wollen aber auch Menschen von außerhalb mit Kunst in die Region locken und auf das Besondere dieser Landschaft und ihrer Geschichte aufmerksam machen. Deshalb ist das Festival als ganztägiges Programm angelegt: An jedem der Festivaltag können Besucher:innen mit einem MORNING CLUB den Tag beginnen, am Nachmittag auf AUSFLÜGEN mit Künstler:innen und Ortsansässigen die Gegend erkunden und am Abend gemeinsam mit Künstler:innen und Expert:innen ausgehend von einem konkreten Kunstwerk über die FRAGE DES TAGES diskutieren. 

Kunstwerke, Audiowalks und Installationen auch unabhängig von den Veranstaltungen entdecken

Das Festivalzentrum an der Feuerwache ist während der Veranstaltungstage (1. und 2. Juni, 7. bis 9. Juni und 14. bis 16. Juni) freitags und samstags von 14 bis 23 Uhr sowie sonntags von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Auch unabhängig davon kann eine Vielzahl von Kunstwerken, Audiowalks und Installationen im Stadtraum erkundet werden. Das ganze Programm und viele Informationen zum Besuch gibt es auf www.osten-festival.de. Tickets für die Veranstaltungen sind über den Programmkalender erhältlich. Bis 31. Mai gibt es für alle Veranstaltungen auch Tickets in der Stadt- und Tourismusinformation der Stadt Bitterfeld-Wolfen. ​​Tickets für die Performance HANDARBEIT gibt es außerdem im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen, wo das Stück am 7. Juni Premiere feiert. 

Ab dem 1. Juni sind Tickets zu den Öffnungszeiten am Infopoint im Festivalzentrum an der Feuerwache erhältlich. Viele Veranstaltungen können kostenfrei besucht werden, dazu gehören der Kunst-Parcours, Ausstellungen, Workshops, Lecture Performances, Gespräche, Ausflüge und die Thomas Heise Filme in Wolfen-Nord. 

Während des Festivals können auch einige Kultureinrichtungen des Landkreises kostenfrei besucht werden: das Industrie- und Filmmuseum Wolfen (1.-2. Juni, 7.-9. sowie 14.-16. Juni), das Kreismuseum Bitterfeld (2. Juni sowie 14. und 16. Juni) und  die Musikgalerie an der Goitzsche (1.-2. Juni, 6.-9. sowie 13.-16. Juni). 

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe in 2022 künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter. 

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Festival OSTEN, VON WOLFEN LERNEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, der die Arbeit des Kulturpark e.V. von Anfang maßgeblich unterstützt hat. Weitere Sponsoren sind Autohaus Grimm, Filmotec GmbH, Jeske Media, Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, ORWO Net GmbH, SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen, Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH, Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH und Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG. Mit großzügiger Unterstützung der Stadt Bitterfeld-Wolfen und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung.

Einladung zum Aufbau des Festivalzentrums am 23. Mai

Sehr geehrte Medienvertreter:innen,
ab 1. Juni spürt das Festival OSTEN den Transformationserfahrungen in Ostdeutschland mit einem Programm aus Theater, Performances, Gesprächen, Workshops und vielem mehr wieder künstlerisch nach. Das bei der Biennale Architettura 2021 ausgezeichnete Architektenteam raumlaborberlin verwandelt die alte Feuerwache der Filmfabrik in Bitterfeld-Wolfen (Ortsteil Wolfen) dafür, gemeinsam mit Partnern aus der Region, in einen ganz besonderen Ort: Mit dem „Atelier für gegenseitiges Interesse“ entsteht hier ein mit viel Kreativität und vielen Überraschungen gestaltetes Festivalzentrum, das als Bühne für Performances, als kleine Agora für Gespräche und als Raum für Begegnung und Austausch über einige der brennenden Fragen zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einlädt. Mit einer Wasserrutsche vom Feuerwehrturm und einem 20 Meter langen Badebecken entsteht hier gleichzeitig eine Oase, in der man sich erfrischen und hinterher mit kühlem Kopf weitermachen kann.

Wir möchten Ihnen gerne einen Einblick in den Aufbau des Festivalzentrums geben und laden Sie herzlich ein zum

Mediengespräch
am Donnerstag, 23. Mai 2024, 13 Uhr
mit anschließender Möglichkeit zu Interviews (ab 13.30 Uhr) 

Ort: Alte Feuerwache
Areal A, Gebäude 046, Bunsenstraße
06766 Bitterfeld-Wolfen, Ortsteil Wolfen

Aljoscha Begrich aus der Festival-Leitung und Christian Tschirner aus dem Kurationsteam stellen, gemeinsam mit Architekt Jan Schlake, Idee und Konzept des Festivalzentrums vor. Im Anschluss gibt es Zeit für Fragen und Gespräche.

Bitte teilen Sie uns bis Dienstag, 21. Mai per Mail an presse@osten-festival.de mit, ob wir Sie begrüßen dürfen und für welches Medium Sie berichten. Melden Sie sich auch gern bei Rückfragen.

Einladung zur Festival-Eröffnung am 1. Juni

Sehr geehrte Medienvertreter:innen,
in wenigen Tagen spürt das Festival OSTEN den Transformationserfahrungen in Ostdeutschland, am Beispiel von Bitterfeld-Wolfen, künstlerisch nach: Was bedeutet Osten heute noch? Was ist spezifisch, was international? Was lässt sich aus den Umbrüchen lernen und welche Ideen und Visionen gibt es für die Zukunft? Am Samstag, 1. Juni, eröffnen wir die Veranstaltung – und laden Sie ganz herzlich ein: Ab 16 Uhr begrüßen Sie unsere Festivalleitung Aljoscha Begrich und Susanne Beyer sowie das Kurationsteam Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner an der alten Feuerwache der Filmfabrik in Wolfen (Gebäude 046, Bunsenstraße 4). Mit großem Anbaden im künstlerisch gestalteten Festivalzentrum sowie einem gemeinsamen Besuch des Kunst-Parcours, der an mehrere Orte der Industriekultur führt, starten wir in drei aufregende Festival-Wochen. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, die mehr als 50 ausgestellten Kunstwerke, die sich mit den Umbrüchen und der Zukunft in Ostdeutschland (und „dem Osten“ darüber hinaus) auseinandersetzen, eigenständig in Anwesenheit der Künstler:innen und Beteiligten zu besichtigen.

Zur abendlichen Eröffnungsveranstaltung WELT WEIT WOLFEN, 19 bis 21.30 Uhr, erwartet Sie ein künstlerisches Programm, das sich mit internationalen Perspektiven auf die Filmfabrik in Wolfen, Rochester in den USA und Schostka in der Ukraine auseinandersetzt, den erlebten Umbrüchen und der Suche nach neuen Perspektiven nachgeht. Während sich die ukrainische Künstlerin Maryna Makarenko mit den gravierenden gesundheitlichen Folgen der Fabrikarbeit in Schostka auf den weiblichen Körper beschäftigt, arrangieren die Theatermacher:innen Oscar Olivo und Amy Trompetter die industrielle Umweltverschmutzung in der Kodak-Stadt Rochester zu einer Puppenperformance. Danach wagen sich die Musiker Thomas Kürstner, Sebastian Vogel und Schauspielerin Jenny Schily an eine Neuauflage von Bruno Tauts spektakulärem DER WELTBAUMEISTER UND DIE ANDEREN, einem Architektur-Schauspiel für symphonische Musik. Im Anschluss geht bei KEIN LICHT, KEINE FASER das Licht aus und die Musik an, die Feuerwehr wird zur Disko. Eine ganz besondere Tanzerfahrung, die Sie so schnell nicht vergessen werden! Das detaillierte Programm finden Sie auf unserer Website.

Als Journalist:in erhalten Sie jeweils eine Freikarte pro Ticket-Veranstaltung unseres Festivals je nach Verfügbarkeit. Bitte schicken Sie uns das Akkreditierungsformular mit Ihren Ticketwünschen an presse@osten-festival.de. Wir senden Ihnen dann zeitnah das Ticket zur jeweiligen Veranstaltung. Tickets für Begleitpersonen können Sie für den regulären Preis über unseren Webkalender erwerben. Informationen zu Anfahrt, Übernachtung und den einzelnen Spielorten finden Sie hier.

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie bei unserem Festival begrüßen dürfen! Sollten Sie am 1. Juni schon terminlich verhindert sein, würden wir Sie auch gerne an einem anderen Festivaltag willkommen heißen.

Sharekit zum Programmlaunch

Ein Sharekit mit Festival-Logo, KeyVisual, Plakat und Programmflyer (in Druckqualität) sowie Bildern für Social Media kann hier heruntergeladen werden.

Festival OSTEN veröffentlicht vielfältiges Kultur-Programm

Bitterfeld-Wolfen, 9.04.2024 – Mit großer Vorfreude hat das Team um den Kulturpark e.V. das vielfältige Programm des diesjährigen Festivals OSTEN in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Vom 1. bis 16. Juni laden Theater, Performances, Filmen, Workshops, Gespräche und vieles mehr ein, Bitterfeld-Wolfen und „den Osten“ als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben zu erforschen und zu feiern. Die alte Feuerwache in Wolfen, das Festivalzentrum, wird sich dafür in eine künstlerische Oase verwandeln. Der Ticket-Vorverkauf startet am 15. April.

Mit einem abwechslungsreichen Kultur-Programm spürt das Festival OSTEN den Transformationserfahrungen in Ostdeutschland, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen, künstlerisch nach. Die diesjährige Ausgabe steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters von Bitterfeld-Wolfen Armin Schenk. Was die Besucher:innen vom 1. bis 16. Juni erwartet, hat das Veranstaltungsteam in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. An mehreren Orten der Industriekultur zeigen Künstler:innen insgesamt 9 Theater- und Musikstücke, 15 Performances und 5 Filme, darunter 16 Premieren. Besondere Formate, wie Ausflüge an interessante Orte der Industriekultur sowie die abendliche Frage des Tages, laden ein, sich darüber hinaus regelmäßig über Erlebtes auszutauschen. 

Dramaturg Aljoscha Begrich, der das Festival gemeinsam mit Kulturmanagerin Susanne Beyer leitet, erklärt: „Nach der ermutigenden, ersten Festivalausgabe freuen wir uns, das Zentrum des gegenseitigen Interesses in Wolfen ausbreiten zu können. Hier sind die Umbrüche deutlich sichtbar: Zwischen dem Rathaus mit seiner Vergangenheit, den leeren Wiesen mit ihren Möglichkeiten und der Lithiumfabrik mit ihren Bedarfen lassen sich die Herausforderungen der Gegenwart in ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit erfahren. Darüber hinaus bieten wir vom Tanzen am Beckenrand, einer Puppenparade und Motorradausflügen bis zum großen gemeinsamen Abschlusspicknick gewohnt unterschiedlichste Formate der Begegnung.“ 

Herzstück des Festivals: Ein Kunst-Parcours, der Orte der Industriekultur verbindet

Herzstück des Festivals wird eine Ausstellung national und international beachteter Künstler:innen und junger Kunstschaffenden, die als Parcours zwischen der ehemaligen Feuerwache, den Brachen der ehemaligen Film- und Faserfabrik, dem Industrie- und Filmmuseum sowie dem ehemaligen Kino zum Staunen und eigenständigem Erkunden einlädt. Die alte Feuerwache wird gleichzeitig Festivalzentrum. Hier können sich die Besucher:innen über alle brennenden Fragen austauschen: Was bedeutet Osten? Was ist spezifisch, was international? Was lässt sich aus den Umbrüchen für die Zukunft lernen? Mit angebauter Wasserrutsche und Pool entsteht hier aber auch eine Oase, in der man sich erfrischen und anschließend mit kühlem Kopf weiterreden kann. Mit Anbaden an der Feuerwache und einem gemeinsamen Besuch des Parcours wird das Festival am Samstag, 1. Juni, um 16 Uhr eröffnet.

Welt Weit Wolfen: Internationale Perspektiven auf den Strukturwandel

Ein Schwerpunkt der Ausgabe liegt auf den internationalen Verbindungen der ehemaligen Filmstadt Wolfen, insbesondere nach Rochester in den USA und Schostka in der Ukraine. Die Städte sind durch eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion direkt und indirekt miteinander verbunden. „Die Umbrüche in Wolfen weisen Parallelen zu anderen Orten der Filmproduktion auf”, erklärt Anne Diestelkamp aus dem Kurationsteam. „Wir möchten den Wandel hier im internationalen Vergleich betrachten, gemeinsame Erfahrungen, aber auch radikale Unterschiede herausarbeiten.“ Am Samstag, 1. Juni, dürfen die Besucher:innen etwa auf eine Performance der ukrainischen Künstlerin Maryna Makarenko gespannt sein: Sie setzt sich mit den gesundheitlichen Folgen der Fabrikarbeit in Schostka auf den weiblichen Körper auseinander. Im Anschluss arrangieren die Künstler:innen Oscar Olivo und Amy Trompetter die industrielle Umweltverschmutzung in Rochester zu einem Puppenspiel. 

Ewigkeitsprobleme: Fahrradtour erinnert an historischen Protestmarsch, Puppenparade feiert Rückkehr der Natur

Einen weiteren Schwerpunkt stellt das Verhältnis von Mensch und Natur dar: Bergbau und Chemieindustrie haben die Landschaft um Bitterfeld-Wolfen stark verändert. Aus Braunkohlegruben sind inzwischen Badeseen geworden, wo einst Fabriken standen, wachsen Bäume und Sträucher, die Luft ist sauber aber die sogenannten Ewigkeitsprobleme bleiben. „Giftige Altlasten gefährden unsere Umwelt für Jahrhunderte“, erklärt Kurator Christian Tschirner. „Wir erforschen künstlerisch, was das für die Menschen in der Region bedeutet und wie verschiedene Generationen damit umgehen.“ So erinnert am Samstag, 8. Juni, etwa eine geführte und kommentierte Fahrradtour auf der historischen Route an eine der ersten Umweltdemonstrationen der DDR: Organisiert vom damaligen Kreisjugendpfarrer fand 1984, vor genau 40 Jahren, ein Protestmarsch von Bitterfeld nach Wolfen statt. Kurz vor Ankunft im Festivalzentrum wird die Fahrradtour Teil der großen Puppen-Parade ALLEE DER TAUSEND DÜFTE, die an die Gerüche der Industrie erinnert und die Rückkehr der Natur feiert.

Blick in die Zukunft: Was kommt nach der Industrie?

Der dritte Schwerpunkt stellt die Frage nach der Zukunft: Was kommt eigentlich nach der Industrie? „Bitterfeld-Wolfen war in der Vergangenheit immer auch ein Ort starker Transformation. Das bietet viele Möglichkeiten, über die Zukunft nachzudenken”, erklärt Martin Naundorf aus dem Kurationsteam. „Mithilfe der Kunst möchten wir darüber ins Gespräch kommen, welche Vorstellungen wir gemeinsam entwickeln und wie wir diese gestalten können.“ In Lectures, Spaziergängen und Workshops werfen etwa internationale Künstler:innen der Bauhaus Study Rooms der Stiftung Bauhaus Dessau am letzten Festivalwochenende vom 14. bis 16. Juni einen Blick in die Welt von morgen. Besucher:innen sind zum Beispiel eingeladen, mehr über Lithium als zukünftiger Energielieferant zu erfahren oder Ziegelsteine aus Industriestaub zu pressen. 

Viele Kooperationen mit Akteur:innen aus der Region

Im Sinne des „Bitterfelder Wegs“ lädt das Festival wieder zum Mit- und Selbermachen ein. Der Gedanke der Begegnung kommt insbesondere in längerfristig angelegten, partizipativen Projekten mit regionalen und überregionalen Akteur:innen zum Tragen. „Wir möchten verschiedene Menschen, unterschiedliche Generationen mit ihren jeweiligen Eigenarten ins Gespräch bringen“, erklärt Susanne Beyer aus der Festivalleitung. „So zeigen wir beim Festival auch viele Projekte, die etwa in Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen, mit migrantischen Jugendlichen, Kunst-Studierenden und vielen weiteren Gruppen entstanden sind.“

Eines dieser Projekte ist die Tanz-Performance HANDARBEIT der Choreografinnen Isabelle Schad, Josephine Findeisen, Claudia Tomasi und der Bildhauerin Nora Mertes, die am Freitag, 7. Juni, im Städtischen Kulturhaus Premiere feiert. In Zusammenarbeit mit dem Frauenzentrum Wolfen und gemeinsam mit Frauen über 40 haben sie an einem Stück gearbeitet, das die eigene Lebensgeschichte in den Mittelpunkt rückt und fragt, wie persönliche Erfahrungen tänzerisch miteinander verwoben werden können. 

Die Berliner Theatergruppe DAS HELMI hat sich gemeinsam mit Beschäftigten der Diakonie Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen, in Anlehnung an den DDR-Kultfilm DIE LEGENDE VON PAUL UND PAULA, auf die Suche nach dem Glück gemacht. Am Freitag, 14. Juni, bringen sie die Legende ohne Ende unterhaltsam und mit viel Herz in der Feuerwache auf die Bühne. Das Gastspiel ist Teil der Veranstaltungsreihe  „DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN. Bundesweite Foren für Kunst, Freiheit, Demokratie“ des Fonds Darstellende Künste. Sie ist auch mit einem Theater-Truck, einem performativ-aktivierenden Workshop der Künstlerin Tanja Krone, einem Bagger-Ballett des Kollektivs Studio Urbanistan und einem Punk-Pop-Polit-Konzert der Band AbRaum vor Ort.

Mehr als 100 Künstler:innen, mehr als 70 Studierende sowie 30 Kulturinstitutionen beteiligen sich am Festivalprogramm, darunter neben Kitas, Schulen, Jugendclubs und Vereinen aus der Region etwa auch mehrere Kunsthochschulen und Theater, die Köthener Bachfesttage, die Stiftung Bauhaus Dessau, die Akademie der Künste Berlin und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

Kunstwerke, Audiowalks und Installationen auch unabhängig von den Veranstaltungen entdecken

Das Festivalzentrum an der Feuerwache ist während der Veranstaltungstage (1. und 2. Juni, 7. bis 9. Juni und 14. bis 16. Juni) freitags und samstags von 14 bis 23 Uhr sowie sonntags von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Auch unabhängig davon kann eine Vielzahl von Kunstwerken, Audiowalks und Installationen im Stadtraum erkundet werden. So lädt das Format OSTEN PLUS etwa nach Wolfen-Nord ein, wo im Club 84 bereits am Vormittag Filme des Filmemachers Thomas Heise, einem der wichtigsten Chronisten Ostdeutschlands, angeschaut werden können. Es lohnt sich, Zeit mitzubringen.

Das ganze Programm und viele Informationen zum Besuch gibt es auf www.osten-festival.de. Der Ticket-Vorverkauf startet am 15. April online sowie im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen (zu den Öffnungszeiten der Theaterkasse) und in der Stadt- und Tourismusinformation der Stadt Bitterfeld-Wolfen. Viele Veranstaltungen können kostenfrei besucht werden.

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe in 2022 künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter. 

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Festival OSTEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, der die Arbeit des Kulturpark e.V. von Anfang maßgeblich unterstützt hat. Weitere Sponsoren sind Autohaus Grimm, Filmotec GmbH, Jeske Media, Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, ORWO Net GmbH, SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen, Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen GmbH, Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH und Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG. Mit großzügiger Unterstützung der Stadt Bitterfeld-Wolfen und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

Einladung zur Programm-Pressekonferenz am 9. April

Sehr geehrte Medienvertreter:innen,
vom 1. bis 16. Juni lädt das Festival OSTEN herzlich ein, Bitterfeld-Wolfen und „den Osten“ als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben künstlerisch zu erforschen und zu feiern. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf der Film- und Faserproduktion im Stadtteil Wolfen und internationalen Perspektiven auf den Strukturwandel. An mehreren Orten der Industriekultur zeigen Künstler:innen ein vielseitiges Programm aus Theater- und Musikstücken, Performances und Filmen, darunter viele Premieren. Workshops, Gespräche, Ausflüge und viele weitere Veranstaltungen ermöglichen eine neue Perspektive auf Gegenwart und Zukunft und bieten Anlass, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wir freuen uns sehr, Ihnen das künstlerische Programm präsentieren zu dürfen und laden herzlich ein zur:

Programm-Pressekonferenz
am Dienstag, 9. April, 11 Uhr
mit anschließender Möglichkeit zu Interviews (ab ca. 12:15 Uhr)

Ort: Ehemalige Feuerwache, Bunsenstraße Geb. 046,
06766 Bitterfeld-Wolfen (Ortsteil Wolfen)

  • Unsere Festivalleitung Aljoscha Begrich und Susanne Beyer sowie das Kurationsteam Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner stellen Idee und Konzept der Ausgabe sowie besondere Programm-Akzente vor.
  • Wir freuen uns auf Keynotes von Anna Rother Godoy, Projektmanagerin bei der E.ON Stiftung, die das Festival fördert, sowie von Patrice Heine, Geschäftsführer des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, der das Festival von Anfang an maßgeblich unterstützt.
  • Anschließend geben unsere Netzwerkpartner:innen Sven Sachenbacher (Industrie- und Filmmuseum Wolfen) und Sandy Bieneck (Frauenzentrum Wolfen) interessante Einblicke in regionale Kooperationen.
  • Zum Abschluss dürfen Sie sich auf eine Performance der Künstlerin Maryna Makarenko freuen, die sich für das Festival mit der Filmproduktion in der ukrainischen Stadt Schostka auseinandersetzt.
  • Ab ca. 12:15 Uhr gibt es ausreichend Zeit für Interviews.

Bitte teilen Sie uns bis Freitag, 5. April, per Mail an presse@osten-festival.de mit, ob wir Sie begrüßen dürfen und für welches Medium Sie berichten möchten.

Zeitzeug:innen gesucht für Austausch über Arbeitserfahrungen in der Industrie

Bitterfeld-Wolfen, 7.03.2024 – Für das nächste Festival OSTEN vom 1. bis 16. Juni bringen die Fotografin Franziska Klose und der Hörfunkautor Lorenz Hoffmann Menschen aus Bitterfeld-Wolfen und dem Ruhrgebiet zusammen, die in der Industrie arbeiten oder gearbeitet haben. Mit ihrem Projekt AUF SCHICHT möchten sie den Austausch über gemeinsam erlebte Arbeitserfahrungen und Transformation anregen. Bis 31. März können sich Interessierte für eine Reise ins Ruhrgebiet anmelden. Das Ergebnis des Austauschs wird beim Festival als Bingo-Spiel präsentiert.

Das Ruhrgebiet hat, ähnlich wie die Region um Bitterfeld-Wolfen, in den vergangenen Jahrzehnten einen starken Wandel durchlebt und musste sich vielfach neu erfinden. Lange war Steinkohle hier der Motor der Industrie. Sie sorgte für Arbeit, zog Tausende in die Städte an Ruhr und Emscher. Mit ihr kamen Kokereien, Stahl- und Kraftwerke. Doch bereits in den 1960ern beginnt das Zechensterben – und ist trotz millionenschwerer Subventionen nicht aufzuhalten. Im Jahr 2018 holen Bergleute in Bottrop das letzte Stück Kohle aus der Erde und erklären den Steinkohle-Bergbau in Deutschland für beendet.

Welche Arbeitserfahrungen teilen Menschen aus Bitterfeld-Wolfen und dem Ruhrgebiet?

Bitterfeld-Wolfen und Witten im Ruhrgebiet verbindet seit 1990 eine Städtepartnerschaft. Wie blicken die Menschen in den beiden Industrieregionen auf die erlebten Umbrüche? Welche Arbeitserfahrungen haben sich eingeprägt? Was verbindet die Menschen miteinander? Diesen Fragen spüren Fotografin Franziska Klose und Hörfunkautor Lorenz Hoffmann in ihrem Projekt AUF SCHICHT für das nächste Festival OSTEN vom 1. bis 16. Juni nach. Gemeinsam mit Menschen, die in der Industrie arbeiten oder gearbeitet haben, möchten sie sich auf die Suche nach neuen Formen des Erzählens machen. „Wir möchten Entwicklungen untersuchen, die häufig nur regional betrachtet werden, obwohl sie strukturell bedingt sind und in Ost wie West auftauchen“, erklärt Klose die Idee.

Bis 31. März anmelden für Erfahrungsaustausch im Ruhrgebiet

In einem ersten Rechercheteil reisen Klose und Hoffmann mit Zeitzeug:innen aus Bitterfeld-Wolfen vom 2. bis 5. Mai ins Ruhrgebiet. „In Gesprächen mit Menschen aus dem Ruhrgebiet möchten wir mehr über die Arbeits- und Alltagserfahrungen der 1980er bis 2020er Jahre erfahren und auch frühere Arbeitsorte besichtigen“, erklären sie. Workshops sollen Gespräche über Arbeits- und Alltagswelt, Transformation, Produkte und Fabrikate anregen und den Blick auf gemeinsame und unterschiedliche Erfahrungen lenken. Wer sich einbringen möchte, kann sich bis zum 31. März über kontakt@kultur-park.de dafür anmelden.

Begegnung und Bilder-Bingo beim Festival im Juni in Bitterfeld-Wolfen

Eine besondere Rolle für das Projekt spielen Fotos: Welche Bilder visualisieren Arbeitserfahrungen und Umbrüche am besten? Bei der Begegnung im Ruhrgebiet sollen gemeinsam Aufnahmen ausgewählt werden. Sie bilden die Grundlage für ein Bilder-Bingo, das beim Festival-Auftakt am 1. und 2. Juni spielerisch zum Austausch einladen wird. Gemeinsam mit den Zeitzeug:innen aus dem Ruhrgebiet, die dafür nach Wolfen reisen, und dem Festivalpublikum soll gerätselt werden, ob es sich bei den gezeigten Aufnahmen zum Beispiel um Wolfen oder Witten handelt. „Wir haben das Spielformat Bingo ausgewählt, weil es einerseits so niedrigschwellig ist und andererseits ein Glückspiel – so wie Erwerbsarbeit in Zeiten von Strukturwandel zum Glücksfall werden kann“, erklärt Hoffmann das Format. Klose und Hoffmann möchten damit den Austausch über Arbeits- und Lebenserfahrungen anregen.

Arbeitserfahrungen bereits Thema im Audiowalk für das erste Festival OSTEN

Bereits beim ersten Festival OSTEN in 2022 haben sich Klose und Hoffmann für den Audiowalk SCHICHTEN / SHIFTS intensiv mit der Industriegeschichte in Bitterfeld-Wolfen und den Spuren der Arbeit auseinandergesetzt. An 18 Hörstationen beschreiben ehemalige Arbeiter:innen der Braunkohle- und Chemieindustrie ihren Alltag in der DDR, die Zeit der Wende, Deindustrialisierung und Transformation. Die Stadt Bitterfeld-Wolfen hat den Audiowalk nach dem Festival in ihr Tourismuskonzept übernommen, die Hörstationen können ganzjährig abgelaufen werden.

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen

Das Kunst-Festival OSTEN versammelt interdisziplinäre und internationale künstlerische Perspektiven auf die Umbrüche in Ostdeutschland sowie in anderen ehemals sozialistischen Ländern – und lädt ein, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen darüber ins Gespräch zu kommen. Mehr als 60 Künstler:innen und 150 Studierende sowie ein breites Netzwerk aus fast 30 Kulturinstitutionen haben sich an der ersten Auflage in 2022 beteiligt. Rund 5.000 Besucher:innen haben damals die Chance genutzt, Bitterfeld-Wolfen aus künstlerischer Perspektive (neu) zu entdecken.

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter.

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Festival OSTEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V., der von Anfang maßgeblich durch die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH gefördert wird. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Weitere Sponsoren sind SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen und Autohaus Grimm. Mit großzügiger Unterstützung der Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG, der Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie der Akademie für Künste.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

Zitate: Projekthintergründe und Recherchen in Rochester und Schostka

Projekthintergründe

Aljoscha Begrich (Teil der Festivalleitung):

„Es ist uns wichtig, zu erforschen wie Strukturwandel und postindustrielle Transformation anderswo abgelaufen sind. Weniger um zu vergleichen, sondern viel mehr um zu sehen: You are not alone. Auch, wenn das Geschehen in Wolfen von 1989 bis heute sehr besonders ist, ist es nicht einzig. Daher möchten wir zeigen, was in Schostka und Rochester passiert ist. Auch um gegenseitig voneinander zu lernen – über alle Unterschiede hinweg. Im Sinne eines wirklich phantastischen Films von Ulrike Franke und Michael Loeken, den wir zur Eröffnung zeigen werden, könnten wir sagen: We are all Bitterfeld-Wolfen.“

Anne Diestelkamp (als Kuratorin verantwortlich für die Projekte):

„In Archivbesuchen, Zeitzeug:innen-Gesprächen und Ortsbegegnungen gehen die Künstler:innen aktuell der Frage nach, was wir aus den Erfahrungen in Wolfen, Rochester und Schostka lernen können. Wo liegen die Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede? Wie können internationale Perspektiven die Diskussion über den Strukturwandel bereichern?“

„Wir haben das große Glück, mit Maryna Makarenko eine Künstlerin dabei zu haben, deren Mutter selbst in der Filmfabrik Schostka gearbeitet hat. Dieser persönliche Zugang macht die Geschichte nahbar. Das ist für die künstlerische Erzählung sehr wertvoll.“

„Ob Performances oder Installationen, wir können uns schon jetzt auf tolle Ergebnisse freuen, die es im Juni zu sehen geben wird.“

Rochester

Oscar Olivo:
„Ich bin mir sicher, dass sich in Rochester und Wolfen trotz der großen Entfernung, der unterschiedlichen Kulturen und Geschichte interessante Verbindungen zeigen werden. Sie werden der Ausgangspunkt für eine kreative Auseinandersetzung in Form eines Puppenspiels.“

Schostka

Maryna Makarenko (aus dem Engl. übersetzt):
„Für mich als Künstlerin ist die Beschäftigung mit Svema für das OSTEN-Festival von großer Bedeutung. Svema ist nicht nur ein Forschungsgegenstand, sondern auch mein Geburtsort. Hier habe ich meine prägenden Jahre verbracht. Diese einzigartige Verbindung ermöglicht es mir, meine persönliche Geschichte durch meine künstlerische Praxis zu erforschen und eine neue Perspektive auf vertraute Erzählungen zu bieten.“

„Ich habe die Möglichkeit, diesen Ort neu zu definieren, mit unbekannten Gesichtern in Kontakt zu treten und mit Familienmitgliedern, die mit der Fabrik verbunden sind, ins Gespräch zu kommen. Ich bin überzeugt, dass wir durch die Verflechtung der Geschichten der beiden Fabriken in Schostka und Wolfen zu einem tieferen Verständnis der komplexen Geschichte gelangen können, die wir alle gemeinsam teilen.“

Dima Levytskyi (aus dem Engl. übersetzt):

„In meiner Kindheit stand eine Fotokamera für etwas Großes – eine größere Welt, die bereist und auf Fotografien festgehalten werden kann. Ich schnappte häufig den Begriff ‚Svema‘ auf, es war ein magisches Wort, das ich nicht verstand. Ende 2023 bekam ich die Gelegenheit, die Geschichte hinter dem Wort in der Stadt Schostka zu erforschen. In der Filmfabrik haben tausende Menschen gearbeitet. Jetzt gibt es die Fabrik, so wie sie war, nicht mehr. Zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Maryna Makarenko versuche ich zu verstehen, was davon übrig geblieben ist.“

Artists researching the industrial heritage of film production in Wolfen (Germany), Rochester (USA) and Shostka (Ukraine)

Bitterfeld-Wolfen, 1.02.2024 – For the next edition of the OSTEN festival from June 1st to 16th, 2024, artists are taking an in-depth look at the history of film production in Wolfen (Germany), Rochester (USA) and Shostka (Ukraine). They ask what experiences connect the three cities as well as what makes them distinct. Theater director Oscar Olivo will travel to Rochester from February 15th to 25th to explore the ecological legacy of film production. Photographer and filmmaker Tobias Zielony will be there in spring to investigate the invention of Kodachrome film.

The historical connections between the former film city of Wolfen in Germany, Shostka in Ukraine and Rochester in the USA are both deep and hidden. Those connections play a special role in the second edition of the OSTEN art festival, which will run from June 1st to 16th. All three cities look back on a shared history of industrial color film production as well as experiences of deindustrialization, unemployment and the search for new perspectives. Some of the art projects – realized in collaboration with the Goethe Institutes in New York and Kiev and shown at the festival – address what connects Wolfen, Schostka and Rochester in this respect, but also what distinguishes them.

USA: Artists research the lives and dreams of Kodak film factory workers in Rochester
At the end of the Second World War, the US armed forces took over the Wolfen film factory, where one of the world’s first practicable color film was developed during the Nazi era. Among other things, the army confiscated patents and recipes, which they took with them to Rochester, New York, where the Eastman Kodak Company produced film. The artist Alison Shea revisits these historical events in a lecture performance. As a student at Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle, she already took part in the first OSTEN festival in 2022.

The photographer and filmmaker Tobias Zielony looks at the composers and amateur photographers Leopold Godowsky and Leopold Mannes, who developed the Kodachrome process in the 1920s and 1930s – and explores the legends that still surround Kodachrome film today. After an initial stay in Rochester in November 2023, the artist will travel to the former film city again in March. For the first OSTEN festival, Zielony took a close look at the history of film in Wolfen. Since then, he has successfully presented his installation „Wolfen“ in Vienna and Hamburg.

The artists Amy Trompetter and Oscar Olivo, who have already worked with the legendary New York theater group Bread and Puppet, are participating in the festival for the first time. They are researching the ecological traces of film production that has made Rochester one of the most polluted cities in the USA. But the stories of former workers, who experienced the upheavals of Kodak film production, also play an important role in the artists’ discussion. Oscar Olivo, a theater director and puppeteer, will be conducting research in Rochester from February 15th to 25th. The result will be a performance that will be shown on the first festival weekend, from June 1st to 3rd.

Ukraine: Artists in search of traces of film production in Shostka
The Wolfen film factory became Soviet property in 1946. Some of the remaining scientists and engineers were hired for a new factory in the town of Shostka in Ukraine. Much of the production equipment from Wolfen was dismantled and then taken to Shostka as a form of reparations. Svema-branded films were then produced with that equipment from then on. The Ukrainian-born artists Maryna Makarenko and Dima Levytskyi explore the traces left behind by film production in Shostka. In December 2023, they were on location for an initial research trip. Maryna Makarenko is developing a performance that addresses the health effects of factory work on the female body. Theater director Dima Levytskyi will devote an artistic installation to the upheavals that cinema in Shostka has undergone over the decades.

Connecting artists and civil society, building structures
The OSTEN art festival brings together interdisciplinary and international artistic perspectives on the upheavals in East Germany and other former socialist countries – and invites people to discuss them using the town of Bitterfeld-Wolfen as an example. More than 60 artists and 150 students as well as a broad network of almost 30 cultural institutions took part in the first edition in 2022. Around 5,000 visitors took the opportunity to (re)discover Bitterfeld-Wolfen from an artistic perspective.

The festival is an initiative of Kulturpark e.V., which aims to connect creative artists and civil society in the region and to build cultural structures in places where, since reunification, culture has often been dismantled and closed. The association’s board, Aljoscha Begrich, Christine Leyerle and Ludwig Haugk, who was the artistic director of the first edition, will continue to be responsible for the festival in 2024. The second edition will be directed by dramaturge and curator Aljoscha Begrich and cultural manager Susanne Beyer. They are working on the program together with the two curators Anne Diestelkamp and Martin Naundorf and the dramaturge Christian Tschirner.

Thanks to patrons, sponsors and supporters
Festival OSTEN and ORIGINAL WOLFEN are projects of Kulturpark e.V., which has received significant support from Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH from the outset. Project funding is provided by the state of Saxony-Anhalt, the Federal Cultural Foundation (funded by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media), the E.ON Foundation, the Federal Agency for Civic Education, LOTTO Saxony-Anhalt and the Goethe Institute. The main sponsor is Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Other sponsors are SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen and Autohaus Grimm. With the generous support of Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG, Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, the town of Bitterfeld-Wolfen and the district of Anhalt-Bitterfeld as well as the Akademie für Künste.


We kindly ask for the editorial use of this press release and are available for any further questions. Detailed information can also be found on our festival website: www.osten-festival.de.

Künstler:innen recherchieren in Wolfen, Rochester (USA) und Schostka (Ukraine) zu industriellem Erbe der Filmproduktion

Bitterfeld-Wolfen, 1.02.2024 – Für die nächste Ausgabe des Festivals OSTEN beschäftigen sich Künstler:innen intensiv mit der Geschichte der Filmproduktion in Wolfen, Rochester (USA) und Schostka (Ukraine). Sie fragen danach, welche Erfahrungen die drei Städte miteinander verbinden und welche sie unterscheiden. Theaterregisseur Oscar Olivo reist vom 15. bis 25. Februar nach Rochester, um hier v. a. das ökologische Erbe der Filmproduktion zu erforschen. Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony ist im Frühjahr vor Ort, um der Erfindung des Kodachrome-Films nachzugehen.

Eine besondere Rolle für die zweite Ausgabe des Kunst-Festivals OSTEN vom 1. bis 16. Juni 2024 spielen die historisch gewachsenen Verbindungen der ehemaligen Filmstadt Wolfen nach Schostka in der Ukraine und Rochester in den USA. Alle drei Städte blicken auf eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion zurück sowie auf Erfahrungen von Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit und der Suche nach neuen Perspektiven. Was Wolfen, Schostka und Rochester dahingehend miteinander verbindet, aber auch, was sie unterscheidet, thematisieren einige der Kunstprojekte, die in Zusammenarbeit mit den Goethe Instituten in New York und Kiew realisiert und beim Festival gezeigt werden.

USA: Künstler:innen recherchieren in Rochester zum Leben und den Träumen der Kodak-Filmfabrik-Arbeiter:innen
Am Ende des Zweiten Weltkrieges übernehmen die US-Streitkräfte die Wolfener Filmfabrik, in der in der NS-Zeit einer der ersten praktikablen Farbfilme der Welt entwickelt wird. Sie beschlagnahmen u. a. Patente und Rezepte, die sie ins US-amerikanische Rochester mitnehmen, wo die Eastman Kodak Company Filme herstellt. Diese historischen Ereignisse arbeitet die Künstlerin Alison Shea in einer Lecture-Performance auf. Als Studentin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hat sie bereits am ersten Festival OSTEN in 2022 mitgewirkt.

Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony beschäftigt sich mit den Komponisten und Hobbyfotografen Leopold Godowsky und Leopold Mannes, die in den 1920er und 1930er Jahren das Kodachrome-Verfahren entwickeln – und geht den Legenden nach, die sich bis heute um den Kodachrome-Film ranken. Nach einem ersten Aufenthalt in Rochester im November 2023, reist der Künstler im Frühjahr erneut in die ehemalige Filmstadt. Mit der Filmgeschichte in Wolfen hat sich Tobias Zielony für das erste Festival OSTEN intensiv  auseinandergesetzt. Seine Installation „Wolfen“ hat er anschließend erfolgreich in Wien und Hamburg präsentiert.

Die Künstler:innen Amy Trompetter und Oscar Olivo, die bereits mit der legendären New Yorker Theatergruppe Bread and Puppet gearbeitet haben, sind zum ersten Mal am Festival beteiligt. Sie recherchieren die ökologischen Spuren der Filmproduktion, die Rochester zu einer der verschmutztesten Städte der USA gemacht hat. Aber auch die Geschichten ehemaliger Arbeiter:innen, die die Umbrüche der Kodak-Filmproduktion miterlebt haben, spielen in ihrer Auseinandersetzung eine wichtige Rolle. Theaterregisseur und Puppenspieler Oscar Olivo recherchiert vom 15. bis 25. Februar das nächste Mal in Rochester. Entstehen soll eine Performance, die am ersten Festival-Wochenende vom 1. bis 3. Juni gezeigt wird.

Ukraine: Künstler:innen auf der Suche nach Spuren der Filmproduktion in Schostka
Die Filmfabrik Wolfen geht 1946 in sowjetisches Eigentum über. Einige der verbliebenen Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen werden für ein neu entstehendes Werk in der Stadt Schostka in der Ukraine verpflichtet. Ein Großteil der Produktionsanlagen aus Wolfen wird demontiert und als Reparation ebenfalls nach Schostka gebracht, wo fortan Filme der Marke Svema produziert werden. Die aus der Ukraine stammenden Künstler:innen Maryna Makarenko und Dima Levytskyi gehen den Spuren nach, die die Filmproduktion hier hinterlassen hat. Im Dezember 2023 waren sie für eine erste Recherchereise vor Ort. Maryna Makarenko entwickelt eine Performance, die die gesundheitlichen Auswirkungen der Fabrikarbeit auf den weiblichen Körper thematisiert. Theaterregisseur Dima Levytskyi widmet sich den Umbrüchen, die das Kino in Schostka über Jahrzehnte hinweg durchlaufen hat, in einer künstlerischen Installation.

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen
Das Kunst-Festival OSTEN versammelt interdisziplinäre und internationale künstlerische Perspektiven auf die Umbrüche in Ostdeutschland sowie in anderen ehemals sozialistischen Ländern – und lädt ein, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen darüber ins Gespräch zu kommen. Mehr als 60 Künstler:innen und 150 Studierende sowie ein breites Netzwerk aus fast 30 Kulturinstitutionen haben sich an der ersten Auflage in 2022 beteiligt. Rund 5.000 Besucher:innen haben damals die Chance genutzt, Bitterfeld-Wolfen aus künstlerischer Perspektive (neu) zu entdecken.

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha BegrichChristine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter. Die zweite Ausgabe wird von dem Dramaturgen und Kurator Aljoscha Begrich und der Kulturmanagerin Susanne Beyer geleitet. Am Programm arbeiten sie gemeinsam mit den beiden Kurator:innen Anne Diestelkamp und Martin Naundorf und dem Dramaturgen Christian Tschirner.

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer
Festival OSTEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V., der von Anfang maßgeblich durch die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH gefördert wird. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Weitere Sponsoren sind SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen und Autohaus Grimm. Mit großzügiger Unterstützung der Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG, der Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie der Akademie für Künste.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung. Detaillierte Informationen finden Sie auch auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

Pressefoto-Download

Mit 100 Visionen für Wolfen hat das Festivalteam die zweite Ausgabe OSTEN an der alten Feuerwache in Wolfen beendet. © Falk Wenzel
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Mit einem großen gemeinsamen Abschlusspicknick haben die Künstlerinnen Paula Erstmann und Lucila Guichon am 16. Juni eingeladen, die Vielfalt des Geschmacks und der Geschmäcker von Bitterfeld-Wolfen kennenzulernen. © Falk Wenzel
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Am 15. Juni hat Umweltministerin Steffi Lemke das Festival besucht und sich die Ausstellung auf dem Kunst-Parcours angeschaut. © Falk Wenzel
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Die Wolfener Punkband AbRAUM hat am 14. Juni zu Konzert und Gespräch über den Preis der Unangepasstheit eingeladen. © Falk Wenzel
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Auf der Brache, auf der sich der größte Frauenbetrieb der DDR befand, haben drei Mütter in der Performance BAGGERN des Kollektivs STUDIO URBANISTAN Geschlechtervorurteile und Rollenklischees umgegraben. © Falk Wenzel
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Auf der Brache, auf der sich der größte Frauenbetrieb der DDR befand, haben drei Mütter in der Performance BAGGERN des Kollektivs STUDIO URBANISTAN Geschlechtervorurteile und Rollenklischees umgegraben. © Falk Wenzel
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Am 14. Juni hat Rainer Robra, Kulturstaatsminister des Landes Sachsen-Anhalt, das dritte Festival-Wochenende eröffnet. © Falk Wenzel
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Am 8. Juni hat das Kollektiv hannsjana in seiner Performance TYRANNOSAURUS REGINA gezeigt, wie sich Narrative über die DDR-Frauenbewegung, "den Osten" und Dinosaurier spannend und unterhaltsam zusammenbringen lassen. © Falk Wenzel
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Am 8. Juni hat das Kollektiv hannsjana in seiner Performance TYRANNOSAURUS REGINA gezeigt, wie sich Narrative über die DDR-Frauenbewegung, "den Osten" und Dinosaurier spannend und unterhaltsam zusammenbringen lassen. © Falk Wenzel
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Am 8. Juni haben Theatermacher Oscar Olivo und Künstlerin Elsa Saade mit einer großen Puppen-Parade an die Industriegeschichte erinnert und die Rückkehr der Natur in die Region gefeiert. © Falk Wenzel
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Am 8. Juni hat das Festival auf einer geführten und kommentierten Fahrradtour von Dramaturg Christian Tschirner und Lyriker Stefan Wartenberg den sogenannten "Ewigkeitsproblemen" nachgespürt. Auf der historischen Route einer der ersten Umweltdemos der DDR, die hier vor 40 Jahren stattfand. © Falk Wenzel
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Am 8. Juni hat das Festival auf einer geführten und kommentierten Fahrradtour von Dramaturg Christian Tschirner und Lyriker Stefan Wartenberg den sogenannten "Ewigkeitsproblemen" nachgespürt. Auf der historischen Route einer der ersten Umweltdemos der DDR, die hier vor 40 Jahren stattfand. © Falk Wenzel
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Seit November hat die Choreografin Isabelle Schad, in Zusammenarbeit mit der Bildenden Künstlerin Nora Mertes, den Tänzerinnen Josephine Findeisen, Claudia Tomasi sowie Frauen aus Bitterfeld-Wolfen an einer Tanzperformance gearbeitet, die die eigene Lebensgeschichte in den Mittelpunkt rückt. © Falk Wenzel
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Die Tanzperformance HANDARBEIT hat am 7. Juni im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen Premiere gefeiert. © Falk Wenzel
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Am 15. April haben die Tänzerinnen für ihre Performance HANDARBEIT auf der Bühne im Kulturhaus geprobt. © Judith Paletta
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Jugendliche haben Erwachsenen für das Festival in 2022 unter Anleitung des Komponisten Ari Benjamin Meyers ihr Musikinstrument beigebracht – am 7. Juni 2024 gab es ein Wiedersehen, © Falk Wenzel
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Bei der FRAGE DES TAGES am 7. Juni wurde über die Frage diskutiert, was nach dem Osten kommt. © Falk Wenzel
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Die Künstler:innen Oscar Olivo, Elsa Saadi und Amy Trompetter haben am 2. Juni eingeladen, gemeinsam Puppen für die Puppenparade ALLEE DER TAUSEND DÜFTE zu bauen. © Falk Wenzel
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Die Künstlerin Franziska Klose und der Autor Lorenz Hoffmann bringen Zeitzeug:innen industrieller Arbeit aus Bitterfeld-Wolfen und dem Ruhrgebiet zusammen und entwickeln aus dieser Begegnung ein Spielformat zum Mitmachen. © Falk Wenzel
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Die Theatermacher:innen Oscar Olivo, Amy Trompetter und Elsa Saadi haben aus ihren Recherchen zur industriellen Umweltverschmutzung im amerikanischen Rochester eine Puppenperformance entwickelt, die am Eröffnungsabend gezeigt wurde. © Falk Wenzel
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Die Theatermacher:innen Oscar Olivo, Amy Trompetter und Elsa Saadi haben aus ihren Recherchen zur industriellen Umweltverschmutzung im amerikanischen Rochester eine Puppenperformance entwickelt, die am Eröffnungsabend gezeigt wurde. © Falk Wenzel
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Am Eröffnungsabend hat die Künstlerin Maryna Makarenko eine Performance zu den gesundheitlichen Folgen für die Frauen* im Filmwerk im ukrainischen Schostka gezeigt. © Falk Wenzel
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Am Eröffnungsabend hat die Künstlerin Maryna Makarenko eine Performance zu den gesundheitlichen Folgen für die Frauen* im Filmwerk im ukrainischen Schostka gezeigt. © Falk Wenzel
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Beim großén Anbaden haben am Festival beteiligte Künstler:innen die an die alte Feuerwache angebaute Wasserrutsche eröffnet. © Falk Wenzel
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Mit großem Anbaden sowie einem gemeinsamen Besuch des Kunst-Parcours hat das Festival begonnen. © Falk Wenzel
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Am Samstag, 1. Juni, um 16 Uhr hat Aljoscha Begrich aus der Festivalleitung die Veranstaltung gemeinsam mit dem Kurationsteam Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner im künstlerisch gestalteten Festivalzentrum eröffnet. © Falk Wenzel
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© Lucie Schirmer
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An der alten Feuerwache in Wolfen, die das Festivalzentrum wird, startet und endet der Kunst-Parcours. © Martin Naundorf
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Das Festival 2024 in den Medien (Auswahl)

nd-aktuell (13.06.2024): Die Ostfrau als Dinosaurierin, von Larissa Kunert
fonds-daku.de (): Herzlich Willkommen!, von Elisabeth Wellershaus
nachtkritik.de (03.06.2024): Ein Gartenfest zur Zeitgeschichte, von Vincent Koch
Deutschlandfunk (02.06.2024): Kultur heute, von Vladimir Balzer
Deutschlandfunk Kultur (01.06.2024): Sondersendung FAZIT Live, von Vladimir Balzer und Susanne Burkhardt
MDR KULTUR (01.06.2024): Wolfen: Festival feiert Umbruch und Chancen im Osten, von Ulrich Wittstock
Berliner Zeitung (31.05.2024): Farbfilm nicht vergessen! Das Osten-Festival in Bitterfeld-Wolfen beginnt, von Ulrich Seidler
Monopol Magazin (30.06.2022): "Es geht um eine inner-ostdeutsche Verständigung!", von Sarah Alberti
MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE (20.05.2024): Trainieren für die erste Tanzaufführung im Leben, von Sven Stephan
Tagesschau.de (25.05.2024): Mehr als 70 Veranstaltungen und 100 Künstler erwartet, von Susanne Reh
1. — 16.
Juni
2024