DEEN
Festival
in Bitterfeld-
Wolfen

Presse

Herzlich willkommen in unserem Pressebereich! Hier stellen wir medienrelevante Informationen und honorarfreie Bilder zu unserem Festival OSTEN bereit, die im Kontext der Berichterstattung und bei Nennung des Copyrights gerne genutzt werden dürfen. Das Fotomaterial wird stetig erweitert.

Ansprechpartnerin für die Aufnahme in unseren Presseverteiler, weiteres Pressematerial, Interviewwünsche und Fragen ist:

Daniela Schulze
presse@osten-festival.de

Pressemitteilungen

2024

Zeitzeug:innen gesucht für Austausch über Arbeitserfahrungen in der Industrie

Bitterfeld-Wolfen, 7.03.2024 – Für das nächste Festival OSTEN vom 1. bis 16. Juni bringen die Fotografin Franziska Klose und der Hörfunkautor Lorenz Hoffmann Menschen aus Bitterfeld-Wolfen und dem Ruhrgebiet zusammen, die in der Industrie arbeiten oder gearbeitet haben. Mit ihrem Projekt AUF SCHICHT möchten sie den Austausch über gemeinsam erlebte Arbeitserfahrungen und Transformation anregen. Bis 31. März können sich Interessierte für eine Reise ins Ruhrgebiet anmelden. Das Ergebnis des Austauschs wird beim Festival als Bingo-Spiel präsentiert.

Das Ruhrgebiet hat, ähnlich wie die Region um Bitterfeld-Wolfen, in den vergangenen Jahrzehnten einen starken Wandel durchlebt und musste sich vielfach neu erfinden. Lange war Steinkohle hier der Motor der Industrie. Sie sorgte für Arbeit, zog Tausende in die Städte an Ruhr und Emscher. Mit ihr kamen Kokereien, Stahl- und Kraftwerke. Doch bereits in den 1960ern beginnt das Zechensterben – und ist trotz millionenschwerer Subventionen nicht aufzuhalten. Im Jahr 2018 holen Bergleute in Bottrop das letzte Stück Kohle aus der Erde und erklären den Steinkohle-Bergbau in Deutschland für beendet.

Welche Arbeitserfahrungen teilen Menschen aus Bitterfeld-Wolfen und dem Ruhrgebiet?

Bitterfeld-Wolfen und Witten im Ruhrgebiet verbindet seit 1990 eine Städtepartnerschaft. Wie blicken die Menschen in den beiden Industrieregionen auf die erlebten Umbrüche? Welche Arbeitserfahrungen haben sich eingeprägt? Was verbindet die Menschen miteinander? Diesen Fragen spüren Fotografin Franziska Klose und Hörfunkautor Lorenz Hoffmann in ihrem Projekt AUF SCHICHT für das nächste Festival OSTEN vom 1. bis 16. Juni nach. Gemeinsam mit Menschen, die in der Industrie arbeiten oder gearbeitet haben, möchten sie sich auf die Suche nach neuen Formen des Erzählens machen. „Wir möchten Entwicklungen untersuchen, die häufig nur regional betrachtet werden, obwohl sie strukturell bedingt sind und in Ost wie West auftauchen“, erklärt Klose die Idee.

Bis 31. März anmelden für Erfahrungsaustausch im Ruhrgebiet

In einem ersten Rechercheteil reisen Klose und Hoffmann mit Zeitzeug:innen aus Bitterfeld-Wolfen vom 2. bis 5. Mai ins Ruhrgebiet. „In Gesprächen mit Menschen aus dem Ruhrgebiet möchten wir mehr über die Arbeits- und Alltagserfahrungen der 1980er bis 2020er Jahre erfahren und auch frühere Arbeitsorte besichtigen“, erklären sie. Workshops sollen Gespräche über Arbeits- und Alltagswelt, Transformation, Produkte und Fabrikate anregen und den Blick auf gemeinsame und unterschiedliche Erfahrungen lenken. Wer sich einbringen möchte, kann sich bis zum 31. März über kontakt@kultur-park.de dafür anmelden.

Begegnung und Bilder-Bingo beim Festival im Juni in Bitterfeld-Wolfen

Eine besondere Rolle für das Projekt spielen Fotos: Welche Bilder visualisieren Arbeitserfahrungen und Umbrüche am besten? Bei der Begegnung im Ruhrgebiet sollen gemeinsam Aufnahmen ausgewählt werden. Sie bilden die Grundlage für ein Bilder-Bingo, das beim Festival-Auftakt am 1. und 2. Juni spielerisch zum Austausch einladen wird. Gemeinsam mit den Zeitzeug:innen aus dem Ruhrgebiet, die dafür nach Wolfen reisen, und dem Festivalpublikum soll gerätselt werden, ob es sich bei den gezeigten Aufnahmen zum Beispiel um Wolfen oder Witten handelt. „Wir haben das Spielformat Bingo ausgewählt, weil es einerseits so niedrigschwellig ist und andererseits ein Glückspiel – so wie Erwerbsarbeit in Zeiten von Strukturwandel zum Glücksfall werden kann“, erklärt Hoffmann das Format. Klose und Hoffmann möchten damit den Austausch über Arbeits- und Lebenserfahrungen anregen.

Arbeitserfahrungen bereits Thema im Audiowalk für das erste Festival OSTEN

Bereits beim ersten Festival OSTEN in 2022 haben sich Klose und Hoffmann für den Audiowalk SCHICHTEN / SHIFTS intensiv mit der Industriegeschichte in Bitterfeld-Wolfen und den Spuren der Arbeit auseinandergesetzt. An 18 Hörstationen beschreiben ehemalige Arbeiter:innen der Braunkohle- und Chemieindustrie ihren Alltag in der DDR, die Zeit der Wende, Deindustrialisierung und Transformation. Die Stadt Bitterfeld-Wolfen hat den Audiowalk nach dem Festival in ihr Tourismuskonzept übernommen, die Hörstationen können ganzjährig abgelaufen werden.

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen

Das Kunst-Festival OSTEN versammelt interdisziplinäre und internationale künstlerische Perspektiven auf die Umbrüche in Ostdeutschland sowie in anderen ehemals sozialistischen Ländern – und lädt ein, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen darüber ins Gespräch zu kommen. Mehr als 60 Künstler:innen und 150 Studierende sowie ein breites Netzwerk aus fast 30 Kulturinstitutionen haben sich an der ersten Auflage in 2022 beteiligt. Rund 5.000 Besucher:innen haben damals die Chance genutzt, Bitterfeld-Wolfen aus künstlerischer Perspektive (neu) zu entdecken.

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter.

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Festival OSTEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V., der von Anfang maßgeblich durch die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH gefördert wird. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Weitere Sponsoren sind SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen und Autohaus Grimm. Mit großzügiger Unterstützung der Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG, der Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie der Akademie für Künste.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

Zitate: Projekthintergründe und Recherchen in Rochester und Schostka

Projekthintergründe

Aljoscha Begrich (Teil der Festivalleitung):

„Es ist uns wichtig, zu erforschen wie Strukturwandel und postindustrielle Transformation anderswo abgelaufen sind. Weniger um zu vergleichen, sondern viel mehr um zu sehen: You are not alone. Auch, wenn das Geschehen in Wolfen von 1989 bis heute sehr besonders ist, ist es nicht einzig. Daher möchten wir zeigen, was in Schostka und Rochester passiert ist. Auch um gegenseitig voneinander zu lernen – über alle Unterschiede hinweg. Im Sinne eines wirklich phantastischen Films von Ulrike Franke und Michael Loeken, den wir zur Eröffnung zeigen werden, könnten wir sagen: We are all Bitterfeld-Wolfen.“

Anne Diestelkamp (als Kuratorin verantwortlich für die Projekte):

„In Archivbesuchen, Zeitzeug:innen-Gesprächen und Ortsbegegnungen gehen die Künstler:innen aktuell der Frage nach, was wir aus den Erfahrungen in Wolfen, Rochester und Schostka lernen können. Wo liegen die Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede? Wie können internationale Perspektiven die Diskussion über den Strukturwandel bereichern?“

„Wir haben das große Glück, mit Maryna Makarenko eine Künstlerin dabei zu haben, deren Mutter selbst in der Filmfabrik Schostka gearbeitet hat. Dieser persönliche Zugang macht die Geschichte nahbar. Das ist für die künstlerische Erzählung sehr wertvoll.“

„Ob Performances oder Installationen, wir können uns schon jetzt auf tolle Ergebnisse freuen, die es im Juni zu sehen geben wird.“

Rochester

Oscar Olivo:
„Ich bin mir sicher, dass sich in Rochester und Wolfen trotz der großen Entfernung, der unterschiedlichen Kulturen und Geschichte interessante Verbindungen zeigen werden. Sie werden der Ausgangspunkt für eine kreative Auseinandersetzung in Form eines Puppenspiels.“

Schostka

Maryna Makarenko (aus dem Engl. übersetzt):
„Für mich als Künstlerin ist die Beschäftigung mit Svema für das OSTEN-Festival von großer Bedeutung. Svema ist nicht nur ein Forschungsgegenstand, sondern auch mein Geburtsort. Hier habe ich meine prägenden Jahre verbracht. Diese einzigartige Verbindung ermöglicht es mir, meine persönliche Geschichte durch meine künstlerische Praxis zu erforschen und eine neue Perspektive auf vertraute Erzählungen zu bieten.“

„Ich habe die Möglichkeit, diesen Ort neu zu definieren, mit unbekannten Gesichtern in Kontakt zu treten und mit Familienmitgliedern, die mit der Fabrik verbunden sind, ins Gespräch zu kommen. Ich bin überzeugt, dass wir durch die Verflechtung der Geschichten der beiden Fabriken in Schostka und Wolfen zu einem tieferen Verständnis der komplexen Geschichte gelangen können, die wir alle gemeinsam teilen.“

Dima Levytskyi (aus dem Engl. übersetzt):

„In meiner Kindheit stand eine Fotokamera für etwas Großes – eine größere Welt, die bereist und auf Fotografien festgehalten werden kann. Ich schnappte häufig den Begriff ‚Svema‘ auf, es war ein magisches Wort, das ich nicht verstand. Ende 2023 bekam ich die Gelegenheit, die Geschichte hinter dem Wort in der Stadt Schostka zu erforschen. In der Filmfabrik haben tausende Menschen gearbeitet. Jetzt gibt es die Fabrik, so wie sie war, nicht mehr. Zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Maryna Makarenko versuche ich zu verstehen, was davon übrig geblieben ist.“

Artists researching the industrial heritage of film production in Wolfen (Germany), Rochester (USA) and Shostka (Ukraine)

Bitterfeld-Wolfen, 1.02.2024 – For the next edition of the OSTEN festival from June 1st to 16th, 2024, artists are taking an in-depth look at the history of film production in Wolfen (Germany), Rochester (USA) and Shostka (Ukraine). They ask what experiences connect the three cities as well as what makes them distinct. Theater director Oscar Olivo will travel to Rochester from February 15th to 25th to explore the ecological legacy of film production. Photographer and filmmaker Tobias Zielony will be there in spring to investigate the invention of Kodachrome film.

The historical connections between the former film city of Wolfen in Germany, Shostka in Ukraine and Rochester in the USA are both deep and hidden. Those connections play a special role in the second edition of the OSTEN art festival, which will run from June 1st to 16th. All three cities look back on a shared history of industrial color film production as well as experiences of deindustrialization, unemployment and the search for new perspectives. Some of the art projects – realized in collaboration with the Goethe Institutes in New York and Kiev and shown at the festival – address what connects Wolfen, Schostka and Rochester in this respect, but also what distinguishes them.

USA: Artists research the lives and dreams of Kodak film factory workers in Rochester
At the end of the Second World War, the US armed forces took over the Wolfen film factory, where one of the world’s first practicable color film was developed during the Nazi era. Among other things, the army confiscated patents and recipes, which they took with them to Rochester, New York, where the Eastman Kodak Company produced film. The artist Alison Shea revisits these historical events in a lecture performance. As a student at Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle, she already took part in the first OSTEN festival in 2022.

The photographer and filmmaker Tobias Zielony looks at the composers and amateur photographers Leopold Godowsky and Leopold Mannes, who developed the Kodachrome process in the 1920s and 1930s – and explores the legends that still surround Kodachrome film today. After an initial stay in Rochester in November 2023, the artist will travel to the former film city again in March. For the first OSTEN festival, Zielony took a close look at the history of film in Wolfen. Since then, he has successfully presented his installation „Wolfen“ in Vienna and Hamburg.

The artists Amy Trompetter and Oscar Olivo, who have already worked with the legendary New York theater group Bread and Puppet, are participating in the festival for the first time. They are researching the ecological traces of film production that has made Rochester one of the most polluted cities in the USA. But the stories of former workers, who experienced the upheavals of Kodak film production, also play an important role in the artists’ discussion. Oscar Olivo, a theater director and puppeteer, will be conducting research in Rochester from February 15th to 25th. The result will be a performance that will be shown on the first festival weekend, from June 1st to 3rd.

Ukraine: Artists in search of traces of film production in Shostka
The Wolfen film factory became Soviet property in 1946. Some of the remaining scientists and engineers were hired for a new factory in the town of Shostka in Ukraine. Much of the production equipment from Wolfen was dismantled and then taken to Shostka as a form of reparations. Svema-branded films were then produced with that equipment from then on. The Ukrainian-born artists Maryna Makarenko and Dima Levytskyi explore the traces left behind by film production in Shostka. In December 2023, they were on location for an initial research trip. Maryna Makarenko is developing a performance that addresses the health effects of factory work on the female body. Theater director Dima Levytskyi will devote an artistic installation to the upheavals that cinema in Shostka has undergone over the decades.

Connecting artists and civil society, building structures
The OSTEN art festival brings together interdisciplinary and international artistic perspectives on the upheavals in East Germany and other former socialist countries – and invites people to discuss them using the town of Bitterfeld-Wolfen as an example. More than 60 artists and 150 students as well as a broad network of almost 30 cultural institutions took part in the first edition in 2022. Around 5,000 visitors took the opportunity to (re)discover Bitterfeld-Wolfen from an artistic perspective.

The festival is an initiative of Kulturpark e.V., which aims to connect creative artists and civil society in the region and to build cultural structures in places where, since reunification, culture has often been dismantled and closed. The association’s board, Aljoscha Begrich, Christine Leyerle and Ludwig Haugk, who was the artistic director of the first edition, will continue to be responsible for the festival in 2024. The second edition will be directed by dramaturge and curator Aljoscha Begrich and cultural manager Susanne Beyer. They are working on the program together with the two curators Anne Diestelkamp and Martin Naundorf and the dramaturge Christian Tschirner.

Thanks to patrons, sponsors and supporters
Festival OSTEN and ORIGINAL WOLFEN are projects of Kulturpark e.V., which has received significant support from Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH from the outset. Project funding is provided by the state of Saxony-Anhalt, the Federal Cultural Foundation (funded by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media), the E.ON Foundation, the Federal Agency for Civic Education, LOTTO Saxony-Anhalt and the Goethe Institute. The main sponsor is Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Other sponsors are SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen and Autohaus Grimm. With the generous support of Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG, Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, the town of Bitterfeld-Wolfen and the district of Anhalt-Bitterfeld as well as the Akademie für Künste.


We kindly ask for the editorial use of this press release and are available for any further questions. Detailed information can also be found on our festival website: www.osten-festival.de.

Künstler:innen recherchieren in Wolfen, Rochester (USA) und Schostka (Ukraine) zu industriellem Erbe der Filmproduktion

Bitterfeld-Wolfen, 1.02.2024 – Für die nächste Ausgabe des Festivals OSTEN beschäftigen sich Künstler:innen intensiv mit der Geschichte der Filmproduktion in Wolfen, Rochester (USA) und Schostka (Ukraine). Sie fragen danach, welche Erfahrungen die drei Städte miteinander verbinden und welche sie unterscheiden. Theaterregisseur Oscar Olivo reist vom 15. bis 25. Februar nach Rochester, um hier v. a. das ökologische Erbe der Filmproduktion zu erforschen. Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony ist im Frühjahr vor Ort, um der Erfindung des Kodachrome-Films nachzugehen.

Eine besondere Rolle für die zweite Ausgabe des Kunst-Festivals OSTEN vom 1. bis 16. Juni 2024 spielen die historisch gewachsenen Verbindungen der ehemaligen Filmstadt Wolfen nach Schostka in der Ukraine und Rochester in den USA. Alle drei Städte blicken auf eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion zurück sowie auf Erfahrungen von Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit und der Suche nach neuen Perspektiven. Was Wolfen, Schostka und Rochester dahingehend miteinander verbindet, aber auch, was sie unterscheidet, thematisieren einige der Kunstprojekte, die in Zusammenarbeit mit den Goethe Instituten in New York und Kiew realisiert und beim Festival gezeigt werden.

USA: Künstler:innen recherchieren in Rochester zum Leben und den Träumen der Kodak-Filmfabrik-Arbeiter:innen
Am Ende des Zweiten Weltkrieges übernehmen die US-Streitkräfte die Wolfener Filmfabrik, in der in der NS-Zeit einer der ersten praktikablen Farbfilme der Welt entwickelt wird. Sie beschlagnahmen u. a. Patente und Rezepte, die sie ins US-amerikanische Rochester mitnehmen, wo die Eastman Kodak Company Filme herstellt. Diese historischen Ereignisse arbeitet die Künstlerin Alison Shea in einer Lecture-Performance auf. Als Studentin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hat sie bereits am ersten Festival OSTEN in 2022 mitgewirkt.

Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony beschäftigt sich mit den Komponisten und Hobbyfotografen Leopold Godowsky und Leopold Mannes, die in den 1920er und 1930er Jahren das Kodachrome-Verfahren entwickeln – und geht den Legenden nach, die sich bis heute um den Kodachrome-Film ranken. Nach einem ersten Aufenthalt in Rochester im November 2023, reist der Künstler im Frühjahr erneut in die ehemalige Filmstadt. Mit der Filmgeschichte in Wolfen hat sich Tobias Zielony für das erste Festival OSTEN intensiv  auseinandergesetzt. Seine Installation „Wolfen“ hat er anschließend erfolgreich in Wien und Hamburg präsentiert.

Die Künstler:innen Amy Trompetter und Oscar Olivo, die bereits mit der legendären New Yorker Theatergruppe Bread and Puppet gearbeitet haben, sind zum ersten Mal am Festival beteiligt. Sie recherchieren die ökologischen Spuren der Filmproduktion, die Rochester zu einer der verschmutztesten Städte der USA gemacht hat. Aber auch die Geschichten ehemaliger Arbeiter:innen, die die Umbrüche der Kodak-Filmproduktion miterlebt haben, spielen in ihrer Auseinandersetzung eine wichtige Rolle. Theaterregisseur und Puppenspieler Oscar Olivo recherchiert vom 15. bis 25. Februar das nächste Mal in Rochester. Entstehen soll eine Performance, die am ersten Festival-Wochenende vom 1. bis 3. Juni gezeigt wird.

Ukraine: Künstler:innen auf der Suche nach Spuren der Filmproduktion in Schostka
Die Filmfabrik Wolfen geht 1946 in sowjetisches Eigentum über. Einige der verbliebenen Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen werden für ein neu entstehendes Werk in der Stadt Schostka in der Ukraine verpflichtet. Ein Großteil der Produktionsanlagen aus Wolfen wird demontiert und als Reparation ebenfalls nach Schostka gebracht, wo fortan Filme der Marke Svema produziert werden. Die aus der Ukraine stammenden Künstler:innen Maryna Makarenko und Dima Levytskyi gehen den Spuren nach, die die Filmproduktion hier hinterlassen hat. Im Dezember 2023 waren sie für eine erste Recherchereise vor Ort. Maryna Makarenko entwickelt eine Performance, die die gesundheitlichen Auswirkungen der Fabrikarbeit auf den weiblichen Körper thematisiert. Theaterregisseur Dima Levytskyi widmet sich den Umbrüchen, die das Kino in Schostka über Jahrzehnte hinweg durchlaufen hat, in einer künstlerischen Installation.

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen
Das Kunst-Festival OSTEN versammelt interdisziplinäre und internationale künstlerische Perspektiven auf die Umbrüche in Ostdeutschland sowie in anderen ehemals sozialistischen Ländern – und lädt ein, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen darüber ins Gespräch zu kommen. Mehr als 60 Künstler:innen und 150 Studierende sowie ein breites Netzwerk aus fast 30 Kulturinstitutionen haben sich an der ersten Auflage in 2022 beteiligt. Rund 5.000 Besucher:innen haben damals die Chance genutzt, Bitterfeld-Wolfen aus künstlerischer Perspektive (neu) zu entdecken.

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha BegrichChristine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter. Die zweite Ausgabe wird von dem Dramaturgen und Kurator Aljoscha Begrich und der Kulturmanagerin Susanne Beyer geleitet. Am Programm arbeiten sie gemeinsam mit den beiden Kurator:innen Anne Diestelkamp und Martin Naundorf und dem Dramaturgen Christian Tschirner.

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer
Festival OSTEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V., der von Anfang maßgeblich durch die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH gefördert wird. Die Projektförderungen erfolgen durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Hauptsponsor ist die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Weitere Sponsoren sind SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen und Autohaus Grimm. Mit großzügiger Unterstützung der Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG, der Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie der Akademie für Künste.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und stehen sehr gern für Gesprächswünsche zur Verfügung. Detaillierte Informationen finden Sie auch auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

2023

Save the Date: Festival OSTEN vom 1. bis 16. Juni 2024 über Umbrüche in Ostdeutschland

Bitterfeld-Wolfen, 14.12.2023 – Nach der erfolgreichen Erstauflage zieht das Festival OSTEN von Bitterfeld nach Wolfen. Vom 1. bis 16. Juni 2024 widmet sich das Kunst-Festival den Umbrüchen im Stadtteil mit Fokus auf die bewegte Geschichte der ehemaligen Film- und Faserfabrik. Eine besondere Rolle spielen die historisch gewachsenen Verbindungen nach Schostka (Ukraine) und Rochester (USA). Mit interdisziplinären und internationalen künstlerischen Perspektiven lädt das Festival ein, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen über die Umbrüche in Ostdeutschland und darüber hinaus ins Gespräch zu kommen. Das Programm wird am 9. April veröffentlicht.

Nach der erfolgreichen Erstauflage des Kunst-Festivals OSTEN am geschichtsträchtigen Bitterfelder Kulturpalast arbeitet das Team um den Kulturpark e.V. an einer zweiten Ausgabe, die vom 1. bis 16. Juni 2024 stattfinden wird. Im Zentrum stehen der Stadtteil Wolfen, die bewegte Geschichte der ehemaligen Film- und Faserfabrik und die Umbrüche, die damit in den Biografien, der Stadtgesellschaft und der Natur einhergegangen sind. Mit einem vielseitigen Programm aus Theater, Performances, Workshops, Ausflügen und vielem mehr will das Festival den Austausch über Veränderungserfahrungen in der ostdeutschen Vergangenheit und Entwürfe für die Zukunft anregen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf Kunstprojekten, die zum Mitmachen einladen. „Es ist eine große Chance, in einer Gegend zu arbeiten, in der die Erfahrungen des Bitterfelder Wegs noch lebendig sind und Kunst und Kultur nicht in einer abgehobenen Bubble verortet sind, sondern mitten im Leben der Leute stattfinden können“, erklärt Aljoscha Begrich, Teil der Festivalleitung, den partizipativen Ansatz. Das Festival-Programm wird am 9. April auf www.osten-festival.de veröffentlicht.

Weltgeschichte im Brennglas: Vom Dorf zur Filmstadt zum Stadtteil von Bitterfeld-Wolfen

Angetrieben durch die Energie der Braunkohle und die Filmeuphorie des frühen 20. Jahrhunderts wird das anhaltische Dorf Wolfen binnen einer Generation erst zur modernen Industriestadt, dann zum nationalsozialistischen Prestige-Standort und später zur sozialistischen Vorzeigestadt. In Wolfen werden einer der ersten praktikablen Farbfilme entwickelt und die Kult-Marke ORWO geboren. Nach der Wiedervereinigung prägen der Ausverkauf und die Demontage der Filmfabrik, Arbeitslosigkeit und Wegzug die Stadt. Sie lassen in den 1990er Jahren einen Ort zurück, der nach einer Zukunftserzählung sucht. Heute gilt die neu gegründete Stadt Bitterfeld-Wolfen als Beispiel für ökologische Sanierung, gearbeitet wird an den Energien der Zukunft wie Solar und Lithium. Eine Vielzahl unterschiedlicher Betriebe und gesellschaftlicher Initiativen wirken hier zusammen. Was lässt sich aus den Veränderungserfahrungen für die Zukunft lernen? Welchen Beitrag kann Kultur im gegenwärtigen Strukturwandel leisten? Diesen und weiteren Fragen werden nationale und internationale Künstler:innen und kooperierende Kulturinstitutionen beim Festival gemeinsam mit den Menschen aus Bitterfeld-Wolfen nachspüren. Eine besondere Rolle werden die mit Blick auf die industrielle Filmproduktion historisch gewachsenen Verbindungen von Wolfen nach Schostka in der Ukraine und Rochester in den USA spielen.

Mehrere Orte der Industriekultur in Bitterfeld-Wolfen werden zur Bühne 

Während sich das erste Festival auf den Bitterfelder Kulturpalast als Spielort konzentriert hat, wird die nächste Ausgabe mehrere Orte der Industriekultur zur Bühne machen und ungewöhnliche Räume der Stadt im Areal zwischen dem ehemaligen Kino, dem Städtischen Kulturhaus, der ehemaligen Werksfeuerwehr der Film- und Faserfabrik, dem Industrie- und Filmmuseum und dem Rathaus bespielen. Die dezentrale Festivalgestaltung ermöglicht es uns, die verschiedenen Orte der Industriegeschichte und -gegenwart noch besser zu befragen“, erklärt Anne Distelkamp aus dem Kurationsteam die Idee dahinter. Die Besucher:innen können tief in die Industriearchitekturen und ihre Ästhetik eintauchen und sich so hoffentlich noch besser auf die Geschichten, die uns die Orte erzählen, einlassen.”

Aljoscha Begrich und Susanne Beyer leiten das zweite Festival

Die zweite Ausgabe des Festivals wird von dem Dramaturgen und Kurator Aljoscha Begrich und der Kulturmanagerin Susanne Beyer geleitet. Begrich und Beyer haben bereits beim ersten Festival OSTEN in 2022 intensiv mitgewirkt, Begrich als Teil der Künstlerischen Leitung und Beyer in PR und Verwaltung. Am Programm für die neue Festivalausgabe arbeiten sie gemeinsam mit den beiden Kurator:innen Anne Diestelkamp und Martin Naundorf, die die Projektleitung für die Kick off-Veranstaltung am Kino Wolfen 2023 übernommen haben, und Christian Tschirner, der beim ersten Festival in 2022 als Teil des Kollektivs les dramaturx auf der Bühne im Kulturpalast zu sehen war.

Programmveröffentlichung und Start des Kartenvorverkaufs am 9. April

Die Programmveröffentlichung und der Start des Kartenvorverkaufs werden in einer Pressekonferenz am Dienstag, 9. April 2024, bekanntgegeben. Bitte merken Sie sich den Tag vor. Details zu Uhrzeit und Veranstaltungsort schicken wir Ihnen rechtzeitig zu. 

Kulturschaffende und Zivilgesellschaft vernetzen, Strukturen aufbauen

Vom 1. bis 17. Juli 2022 hat das Festival OSTEN erstmals nach Bitterfeld-Wolfen eingeladen. Es versammelt interdisziplinäre und internationale künstlerische Perspektiven auf die Auf- und Umbrüche in Ostdeutschland und in anderen ehemals sozialistischen Ländern – und lädt ein, am Beispiel der Stadt Bitterfeld-Wolfen darüber ins Gespräch zu kommen. Mehr als 60 Künstler:innen und 150 Studierende sowie ein breites Netzwerk aus fast 30 Kulturinstitutionen haben sich an der ersten Auflage beteiligt. Rund 5.000 Besucher:innen haben die Chance genutzt, den Kulturpalast in Bitterfeld und die Stadt Bitterfeld-Wolfen aus künstlerischer Perspektive (neu) zu entdecken. 

Das Festival ist eine Initiative des Kulturpark e.V., der Kulturschaffende und Zivilgesellschaft in der Region vernetzen und kulturelle Strukturen aufbauen will, wo die Grunderfahrung seit der Wiedervereinigung vielfach die des Rückbaus und der Schließung von Kultur ist. Der Vereinsvorstand Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, der die erste Ausgabe künstlerisch geleitet hat, verantwortet und trägt das Festival auch in 2024 weiter. 

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Festival OSTEN und ORIGINAL WOLFEN sind Projekte von Kulturpark e.V. Sie werden gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung des Bundes (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), die E.ON Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, LOTTO Sachsen-Anhalt und das Goethe Institut. Zu den Sponsoren zählen die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die SPLITTER – Manufaktur für Veranstaltungen und das Autohaus Grimm. Mit großzügiger Unterstützung der Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG, der Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH, der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie der Akademie für Künste.

Wir bitten daher um die redaktionelle Verwendung der Meldung, insbesondere in Ihren Jahresausblicken, und die Aufnahme des Festival vom 1. bis 16. Juni in Ihre Veranstaltungskalender. Detaillierte Informationen finden Sie auch auf unserer Festival-Website.

Choreografinnen Isabelle Schad und Josephine Findeisen entwickeln Tanzstück mit Frauen* aus Bitterfeld-Wolfen

Bitterfeld-Wolfen, 2.11.2023 – Wie prägt die eigene Lebensgeschichte den Körper? Und wie lassen sich diese Erfahrungen tänzerisch ausdrücken? Am 13. November laden die beiden Tänzerinnen Isabelle Schad und Josephine Findeisen zu einem ersten Workshop ins Frauenzentrum Wolfen ein, um diesen Fragen gemeinsam nachzugehen. Die an mehreren Terminen entstehende Choreografie soll beim nächsten Festival OSTEN vom 1. bis 16. Juni 2024 gezeigt werden.

Wie schreibt sich die Lebensgeschichte in die eigenen Bewegungen ein? Und wie können diese persönlichen Erfahrungen in einer gemeinsamen Choreografie miteinander verbunden werden? Am 13. November laden die beiden Tänzerinnen und Choreografinnen Isabelle Schad und Josephine Findeisen von 15  bis 19 Uhr zu einem ersten Schnupperworkshop ins Frauenzentrum Wolfen ein, um diesen Fragen gemeinsam nachzugehen. Mit ihrem Workshop möchten sie insbesondere Frauen* über 40 ermutigen, sich tänzerisch auszuprobieren. Ausgehend von einfachen, natürlichen Bewegungsprinzipien wie Gewichtsverlagerung, Dehnungs- und Atemtechniken sollen erste Tanzmuster erarbeitet werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Händen.

Tanz soll beim nächsten Festival OSTEN in 2024 gezeigt werden

An mehreren, darauf folgenden Terminen werden Isabelle Schad und Josephine Findeisen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen ein Tanzstück entwickeln, das beim nächsten Festival OSTEN vom 1. bis 16. Juni 2024 gezeigt werden soll. Anknüpfend an die besondere Ballettgeschichte in Bitterfeld-Wolfen und ähnlich wie beim Festivalprojekt “Werksorchester“ in 2022 soll dabei eine Performance von professionellen und Laientänzerinnen entstehen. Isabelle Schad, ursprünglich selbst Balletttänzerin, kreiert seit 1999 eigene choreografische Arbeiten als Soli und Gruppenarbeiten sowohl mit professionellen Tänzer:innen als auch Laien und gemischten Gruppen. Für ihre herausragende künstlerische Entwicklung im zeitgenössischen Tanz wurde sie bereits mit dem Deutschen Tanzpreis geehrt. 

Anmelden für den Workshop per E-Mail oder im Frauenzentrum möglich

Das Angebot richtet sich an alle Frauen*, die sich mehr bewegen möchten, an alle, die neugierig auf zeitgenössischen Tanz sind und auch an alle, die schon einmal getanzt haben und es vermissen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten allerdings um Anmeldung per Mail an kontakt@kultur-park.de oder direkt im Frauenzentrum.

Der Workshop wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die E.ON Stiftung. Dank für die Unterstützung geht auch an den Frauen helfen Frauen e.V., der Träger des Frauenzentrums in Bitterfeld-Wolfen ist.

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und die Aufnahme der Veranstaltung in Ihre Veranstaltungskalender. Details zum Workshop und die Biografien von Isabelle Schad und Josephine Findeisen finden Sie auf unserer Website.

Vielen Dank und beste Grüße

Kulturpark e.V.
Platz der Deutschen Einheit 4a
06792 Sandersdorf-Brehna 

Ansprechpartnerin:
Daniela Schulze
Tel.: 0157-50664893
E-Mail: daniela.schulze@kultur-park.de 

Mehr als 1.000 Besucher:innen, wertvolle Impulse für das Festival OSTEN in 2024

Bitterfeld-Wolfen, 5.07.2023 – Mit einer Diskussionsrunde über den Strukturwandel in der Region hat das Team um den Kulturpark e.V. die Auftaktveranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN für das nächste Festival OSTEN abgeschlossen. Mehr als 1.000 Besucher:innen haben die Chance genutzt, das leerstehende Kino in Wolfen vom 30. Juni bis 2. Juli in Aktion zu erleben und über die Auf- und Umbrüche in der Region ins Gespräch zu kommen. Für künstlerische Langzeitprojekte können sich Interessierte auch nach der Veranstaltung noch anmelden.

Was lässt sich aus der tiefgreifenden Veränderung für den Strukturwandel in Bitterfeld-Wolfen lernen? Und welchen Beitrag kann die Kultur hier leisten? Darüber haben Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Prof. Dr. Asta Vonderau vom Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Regina Bittner, Leiterin der Akademie der Stiftung Bauhaus Dessau, und Anja Sachenbacher, die die Zusammenarbeit mit der Metropolregion Mitteldeutschland für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld koordiniert, zum Abschluss der Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN am ehemaligen Kino in Wolfen am 2. Juli diskutiert. Thomas Krüger betonte dabei: „Strukturwandel braucht Begegnungs- und Austauschräume, um Erinnerungen lebendig zu halten. Erinnerung darf nicht zu etwas Archivarischem und Abgelegtem werden, sondern muss aktiviert werden für Zukunftsentwürfe.” Kunst und Kultur könnten solche Zukunftspotentiale sichtbar machen. Anja Sachenbacher stimmte zu und ergänzte: „Durch Kunst und Kultur können wir den Leuten wieder ihre eigenen Geschichten erzählen und den Blick darauf lenken, was man alles schaffen kann, wenn man ins Tun kommt. Da ist unsere eigene Geschichte ein gutes Beispiel. Das sollten wir uns wieder in Erinnerung rufen.”

Großer Saal im leerstehenden Kino in Wolfen wieder voll
Dankbar ist das Team um den Kulturpark e.V. nach dem Auftaktveranstaltung für das Festival OSTEN im nächsten Jahr nicht nur für die konstruktive Abschluss-Diskussion, sondern auch für die vielen anregenden Begegnungen und inspirierenden Gespräche, die sich das ganze Wochenende über rund um das ehemalige Kino in Wolfen ergeben haben. Mehr als 1.000 Besucher:innen haben die Chance genutzt, das leerstehende Kino in Wolfen an den drei Tagen in 14 Veranstaltungen in Aktion zu erleben, den Ort selbst und „den Osten” mithilfe der Kunst (neu) zu entdecken. Darüber hinaus gab es auch einige Ausflüge in die Umgebung, unter anderem zum Industrie- und Filmmuseum.

„Es ist schön zu sehen, dass unsere Veranstaltung hier auf so großes Interesse gestoßen ist. Die intensiven Gespräche, die wir geführt haben, und die Besucher:innenzahlen zeigen uns, dass es sich lohnt, weiterzumachen”, so Anne Diestelkamp, die das Wochenende, gemeinsam mit Martin Naundorf, organisiert hat. „Man merkt, dass die langfristige Arbeit Wirkung zeigt, dass das Vertrauen in unsere Initiative wächst und dass mehr Leute Lust haben, sich bei uns einzubringen. Wir merken, es ist etwas in Bewegung gekommen.”, so Martin Naundorf. „Jetzt freuen wir uns umso mehr auf die Arbeit am Festival für das nächste Jahr!”

Ein Wochenende voller Kunst, Film und Begegnung
Am Abend des 30. Juni hat das ehemalige Filmtheater in der Freiherr-vom-Stein-Straße seine Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. Zum Start ins Wochenende hat die Künstlerin Maryna Makarenko die Besucher:innen auf eine atmosphärische Klangreise durch die Geschichte der größten Filmfabrik der Sowjetunion mitgenommen, nach Schostka in der Ukraine. Der Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony hat sein kürzlich veröffentlichtes Buch WOLFEN über die bewegte Geschichte der Wolfener Filmfabrik vorgestellt und im Anschluss, gemeinsam mit der ehemaligen Arbeiterin Christine Plohmann zu einer Nachtwanderung über das Gelände der ehemaligen Filmfabrik eingeladen.

In offenen Werkstätten konnten die Besucher:innen am Samstag, 1. Juli, bspw. mit dem Künstler Jan Caspers Scherenschnittbilder mit dem Blaudruckverfahren entwickeln, mit Ron Rosenberg Saatgutkugeln bauen oder mit Studierenden der Hochschule für Bildende Künste Dresden eigene Designerstücke nähen. Schauspieler Christoph Heckel hat unterhaltsame und heute zum Teil skurril erscheinende Fototipps aus alten ORWO-Ratgebern und Werbeheften vorgelesen und die Band TROSTLAND die Gefühlswelten einer jungen Generation in den großen Kinosaal gebracht. Am Sonntag, 2. Juli, haben Studierende der Weißensee Kunsthochschule Berlin Eindrücke von ihren Fahrradtouren zu den DDR-Industriezentren Eisenhüttenstadt, Schwedt und Bitterfeld-Wolfen geteilt, bevor die Diskussion zum Strukturwandel den Abschluss der Veranstaltung einläutete. Nicht zuletzt stellten Kunstwerke und Filme, die dauerhaft im Kino zu besichtigen waren, Anlässe dar, ins Gespräch zu kommen und sich über die Veränderungen in Bitterfeld-Wolfen und Region auszutauschen. Hier waren auch einige Projekte zu sehen, die gemeinsam Bitterfelder:innen und Wolfener:innen entstanden sind. Im Programm „Kunstwelten” der Akademie der Künste Berlin etwa haben Künstler:innen drei Projekte mit rund 50 Schüler:innen realisiert und ihnen verschiedenen Techniken der Filmherstellung nähergebracht.

Zuvor, am 29. und 30. Juni, haben sich Künstler:innen und Partner:innen aus Kulturinstitutionen bereits bei einem internen Arbeitstreffen, in Stadtführungen und an runden Tischen, konstruktiv über Impulse und Ideen für das nächste Festival in 2024 ausgetauscht, mit denen nun weitergearbeitet wird.

Anmeldungen für Kunst-Projekte des Festivals 2024 auch im Nachgang möglich
Bei der Veranstaltung gab es auch Gelegenheit, sich für künstlerische Langzeitprojekte des nächsten Festivals in 2024 anzumelden. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich hier auch im Nachgang noch zu melden. Wer alte Fotos aus und über Bitterfeld-Wolfen und etwas zu erzählen hat, kann Bilder und Geschichten bspw. bei Anke Heelemann einreichen (an info@vergessene-fotos.de). Die Medienkünstlerin möchte damit ein Foto-Archiv über Bitterfeld-Wolfen anlegen, das beim Festival im nächsten Jahr gezeigt werden soll. Wer gerne tanzt, kann an dem choreografischen Projekt der beiden Tänzerinnen Isabelle Schad und Josephine Findeisen teilnehmen. Am 13. November gibt es einen Schnupperworkshop, der von 10 bis 14 Uhr im Frauenzentrum in Wolfen stattfindet (keine Anmeldung erforderlich). Hier sind insbesondere Frauen über 40 eingeladen, teilzunehmen. Vorkenntnisse im Tanz sind nicht notwendig. Gärtner:innen und solche, die es noch werden möchten, können – gemeinsam mit dem Theaterregisseur Ron Rosenberg – ein nachhaltiges Biotop in einer Kleingartenparzelle in der Anlage am Rodelberg gestalten (mit Anmeldung an kontakt@kultur-park.de).

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer
Die Auftaktveranstaltung für das nächste Festival OSTEN wurde gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt und die Bundeszentrale für politische Bildung. Zu den Sponsoren zählen die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die Otto Grimm GmbH & Co. KG,  die Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG und die Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Die digitalen Angebote des Kulturpark e.V. werden gefördert durch die Kultur.Gemeinschaften (gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Neustart Kultur und die Kulturstiftung der Länder).

Wir würden uns über die redaktionelle Verwendung der Meldung freuen und stehen gerne für Fragen bereit. Detaillierte Informationen zur Veranstaltung und dem Programm finden Sie auch auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de. Hier gibt es im Pressebereich auch eine umfangreiche Auswahl an aktuellen Fotos.

Vielen Dank und beste Grüße

Kulturpark e.V.
Platz der Deutschen Einheit 4a
06792 Sandersdorf-Brehna

Ansprechpartnerin
Daniela Schulze
Tel.: 0157-50664893
E-Mail: presse@osten-festival.de

WIEDERSEHEN IN WOLFEN in den Startlöchern: Aufbau ab 26. Juni, Eröffnung am 30. Juni am ehemaligen Kino in Wolfen

Bitterfeld-Wolfen, 26.06.2023 – Das Team um den Kulturpark e.V. beginnt heute mit den Aufbauarbeiten für die Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN am denkmalgeschützten Kino in Wolfen. Vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 erwartet Interessierte hier ein vielseitiges Kultur-Programm über die Umbrüche in Bitterfeld-Wolfen und Region. Die Veranstaltung ist gleichzeitig der Start für die Planung des nächsten Festivals OSTEN in 2024.

Die Aufbauarbeiten für die Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN am ehemaligen Kino in der Freiherr-vom-Stein-Straße 1 sind gestartet. Neben dem historischen Kino-Gebäude selbst gestaltet das Team um den Verein Kulturpark auch den angrenzenden Kino-Garten um: So finden einige der Programmpunkte etwa in einem offenen Raumwagen statt, der als kleine Bühne, für Gespräche und als Raum für Begegnung und Austausch genutzt wird.

30. Juni: Eröffnungsabend mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte der Filmfabrik

Bereits am 29. und 30. Juni kommen Kulturinstitutionen, Künstlerinnen und Künstler in einem internen Arbeitstreffen zusammen, um sich über Ideen für das nächste Festival in 2024 auszutauschen. Am Freitag, den 30. Juni, öffnet ab 19 Uhr das ehemalige Filmtheater in der Freiherr-vom-Stein-Straße seine Türen dann für die Öffentlichkeit. Anne Diestelkamp und Martin Naundorf, die das Projekt in 2023 leiten, sowie Aljoscha Begrich, Ludwig Haugk und Christine Leyerle aus dem Kulturpark-Vorstand heißen die Gäste herzlich willkommen. Mit einem Grußwort wird auch Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär für Kultur, das Land Sachsen-Anhalt, das die Veranstaltung neben der Bundeszentrale für politische Bildung fördert, hier vertreten.

Ab 19.30 Uhr dürfen sich Besucherinnen und Besucher auf eine Sound-Performance der Künstlerin Maryna Makarenko freuen. Ihre Klänge führen auf eine Reise durch die Geschichte der größten Filmfabrik der Sowjetunion, nach Schostka in der Ukraine. Im Anschluss kommt Makarenko mit dem Fotografen und Filmemacher Tobias Zielony ins Gespräch, der sich für das erste Festival OSTEN intensiv mit der bewegten Geschichte der Wolfener Filmfabrik auseinandergesetzt hat. Aus dem Projekt ist sein kürzlich veröffentlichtes Buch WOLFEN entstanden, das er ab 20.30 Uhr erstmals vor Ort, gemeinsam mit Anne König und Jan Wenzel, den Verleger:innen des Leipziger Verlags Spector Books, vorstellen wird.

Ausklingen wird der erste gemeinsame Abend am Kino mit einer Nachtwanderung ab 22 Uhr, die auf das Gelände der ehemaligen Filmfabrik führt. Hier stehen die Wahrnehmungen der Frauen, die bei der Beschichtung des Filmmaterials in fast totaler Finsternis gearbeitet haben, im Mittelpunkt. Als Zeitzeugin wird die ehemalige Arbeiterin Christine Plohmann den Ausflug in die Dunkelheit begleiten.

1. Juli: Selbst kreativ werden, ORWO-Werbepoesie lauschen und gefühlvolle Gitarren-Sounds im Kinosaal genießen

Am Samstag, den 1. Juli, sind die Besuchenden ab 14 Uhr eingeladen, in offenen Werkstätten selbst kreativ zu werden: Mit dem Künstler Ron Rosenberg können sie etwa Saatgutbomben bauen, mit Jan Caspers Scherenschnittbilder mit dem Blaudruckverfahren entwickeln oder mit Kristiane Peters und Moritz Nitsche vom Programm KUNSTWELTEN der Akademie der Künste Wundertrommeln bauen. Ab 18 Uhr liest der Schauspieler Christoph Heckel poetische Werbesprüche, gewagte Vergleiche und – inzwischen eher skurril klingende – Beschreibungen aus alten ORWO-Fotoratgebern und -Werbeheften vor und schafft dabei neue Perspektiven auf die Kult-Marke. Danach, ab 19:30 Uhr, sorgt die Band TROSTLAND mit gefühlvollen Gitarren-Sounds für Stimmung im großen Kinosaal und die lokale Musikszene lädt zum Tanzen ein!

2. Juli: Bitterfeld-Wolfen als Beispiel für Schicksal und Chancen einer Region mit Transformationsgeschichte

Am Sonntag, 2. Juli, geht es noch einmal um die Spuren, die die Umbrüche im „Osten“ hinterlassen haben. Studierende der weißensee kunsthochschule berlin berichten ab 11 Uhr von drei Fahrradtouren zu ehemals wichtigen Industriestandorten der DDR in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Einer der Ausflüge führte auch nach Bitterfeld-Wolfen. Im Anschluss erwartet die Besuchenden eine Diskussion über den Strukturwandel in Ostdeutschland und das, was aus der Geschichte von Bitterfeld-Wolfen für die Zukunft gelernt werden kann. An dem Gespräch beteiligen sich bpb-Präsident Thomas Krüger, Prof. Asta Vonderau (Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Regina Bittner (Stiftung Bauhaus Dessau) und Anja Sachenbacher (Metropolregion Mitteldeutschland). Bis 14 Uhr kann das Kino am Sonntag noch besucht und besichtigt werden.

Ausstellung und Dauerkino auch unabhängig von den Veranstaltungen entdecken

Während der Öffnungszeiten (Fr, 30. Juni, 19 bis 22 Uhr, Sa., 1. Juli, 14 bis 0 Uhr, So., 2. Juli, 11 bis 14 Uhr) lädt eine Vielzahl von Kunstwerken und Installationen auch unabhängig von den Veranstaltungen zum Entdecken und Staunen ein. Dazu gehören u. a. Tobias Zielonys Installation „Wolfen“, persönliche Stadtkarten, die die Künstlerin Lucila Guichon in ihrer Workshopreihe „Mapping Wolfen“ gemeinsam mit Frauen aus Wolfen und in Zusammenarbeit mit dem Frauenzentrum entwickelt hat und ein „Fries für die Zukunft“, den Jan Caspers mit den Werken aus seiner Scherenschnitt-Werkstatt im Kino-Gang erschafft. 

Wer noch alte Fotos aus und über Bitterfeld-Wolfen und etwas zu erzählen hat, ist eingeladen, Bilder und Geschichten mit ins Kino zu bringen: Die Medienkünstlerin Anke Heelemann hat eine Sammelstelle für ihr Foto-Archiv über Bitterfeld-Wolfen eingerichtet. Ein künstlerisches Archiv, das sich an dem Wochenende ebenfalls erstmals präsentiert, ist das OSTEN Archiv: Sämtliche Kunstwerke, die im Rahmen des Festivals OSTEN entstanden sind und künftig entstehen, finden auf der Website www.osten-archiv.de ab 11.7. ein neues, digitales zu Hause.

Im kleinen Kinosaal laufen die ganze Zeit über Filme und Videoarbeiten, die sich mit dem Wandel in Wolfen, der Region und dem „Osten“ darüber hinaus befassen. Hier sind u. a. auch zwei Filme zu sehen, die als Teil des Programms KUNSTWELTEN der Akademie der Künste Berlin, gemeinsam mit Schulklassen aus Bitterfeld-Wolfen umgesetzt wurden. Der Künstler Lukas Zerbst hat gemeinsam mit Schüler:innen der Sekundarschule I in Wolfen-Nord den Trickfilm „Frames“ erarbeitet. Die  filmische Collage „Filmspuren aus Wolfen“ ist in Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin Ines Thomsen und Schüler:innen des Berufsschulzentrums „August von Parseval“ Bitterfeld-Wolfen entstanden.

In der „DNT STORY.box“, einem Videoautomaten für Geschichten, können Neugierige, Erzählfreudige und Kinofans ihren ganz eigenen Film drehen – und von ihren Erlebnissen im Kino oder von ihrer ganz persönlichen Perspektive auf „den Osten“ erzählen. Die Filme werden im Anschluss auf der Website und den Social Media Kanälen des Festivals veröffentlicht.

Details zum Programm finden Sie auf www.osten-festival.de. Alle Veranstaltungen können kostenfrei besucht werden.

Dank an Förderer, Sponsoren und Unterstützer

Das Auftakt-Wochenende wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt und die Bundeszentrale für politische Bildung. Zu den Sponsoren zählen die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die Otto Grimm GmbH & Co. KG,  die Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG und die Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Die digitalen Angebote des Kulturpark e.V. werden gefördert durch die Kultur.Gemeinschaften (gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Neustart Kultur und die Kulturstiftung der Länder).

Wir würden uns über die redaktionelle Verwendung der Meldung freuen. Sollten Sie bereits Interviewwünsche mit den Veranstaltenden und Künstler:innen haben, würden wir uns über eine kurze Vorab-Anmeldung freuen, damit wir die Gespräche besser koordinieren können.

Vielen Dank und beste Grüße

Kulturpark e.V.
Platz der Deutschen Einheit 4a
06792 Sandersdorf-Brehna

Ansprechpartnerin:
Daniela Schulze
Tel.: 0157-50664893
E-Mail: daniela.schulze@kultur-park.de

Künstlerin Anke Heelemann sucht nach privaten Fotos und Geschichten aus Bitterfeld-Wolfen

Bitterfeld-Wolfen, 16.06.2023 – Welches Bild zeichnen private Fotografien vom Leben und von den Umbrüchen in Bitterfeld-Wolfen? Für das nächste Festival OSTEN in 2024 möchte die Künstlerin Anke Heelemann ein Archiv aus Privatfotografien über die Stadt und ihre Menschen aufbauen. Wer noch alte Fotos und etwas zu erzählen hat, ist eingeladen, Bilder und Geschichten vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 mit zur ersten Sammelstelle in das ehemalige Kino Wolfen zu bringen.

Wie sehen Bitterfeld und Wolfen in den Fotoalben der Menschen aus, die hier leben? Welche Orte, welche Begegnungen und Momente sind festgehalten? Und welches Bild zeichnen diese Fotografien vom Leben, von den Umbrüchen in der Stadt? Auf der Suche nach persönlichen Blickwinkeln auf die Geschichte der Stadt Bitterfeld-Wolfen sammelt die Medienkünstlerin Anke Heelemann private Fotos und Geschichten, die den Alltag und das Leben zeigen. Damit möchte sie ein Archiv aus Privatfotografien aufbauen, das beim nächsten Festival OSTEN in 2024 öffentlich gemacht wird. „Mein Ziel ist es, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine gemeinsame Erzählung entstehen zu lassen, die eine etwas andere  (Wieder-)Begegnung mit der Vergangenheit – der eigenen, der anderen, der fremden, ermöglicht“, so die Künstlerin.

Sammelstelle für Privatfotografien über Bitterfeld-Wolfen im ehemaligen Kino Wolfen

Die erste Sammelstelle richtet Anke Heelemann im ehemaligen Kino Wolfen ein. Besuchende der Auftaktveranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN 2023 sind eingeladen, ihre Bilder und Geschichten vom 30. Juni bis 2. Juli mitzubringen und mit der Künstlerin ins Gespräch zu kommen. Ob Aufnahmen von Familienfeiern, Alltagsszenen oder Ausflüge – alle privaten Fotos, Dias, Fotoalben, die einen Bezug zu Bitterfeld-Wolfen haben, sind willkommen und können hier abgegeben werden. Die Fotos werden sorgfältig und diskret behandelt und nach Ende des Projektes wieder zurückgegeben. Wer an dem Wochenende nicht zum Kino Wolfen kommen kann, kann sich bei Anke Heelemann jederzeit auch per E-Mail an info@vergessene-fotos.de melden.

Künstlerisches Langzeitprojekt mit vergessenen Privatfotografien

Bereits seit 2006 arbeitet die 1979 in Hoyerswerda geborene Anke Heelemann unter dem Label „FOTOTHEK“ mit Privatfotografien, die sie über viele Jahre durch Funde auf Flohmärkten, Ankäufe oder Schenkungen zusammengetragen hat. Von ihr archiviert, kategorisiert und verarbeitet, schenkt die Künstlerin den ihr fremden Fotos ein neues Leben.

Anke Heelemann lädt mit ihren Installationen, in verschiedensten Veranstaltungsformaten und Performances zur Auseinandersetzung mit den Fotografien ein. „Ohne die Herkunft und Geschichten der Abgebildeten zu kennen, lassen die Bilder einen unendlichen und sehr reizvollen Spielraum für immer neue Geschichten“, so Anke Heelemann, „Sie sind stets Projektionsflächen für die eigene Erinnerung.“ So regt die Arbeit mit den Fotos auch ein Nachdenken über individuelle und kollektive Erinnerung an.

Auftakt für das nächste Festival OSTEN: 30. Juni bis 2. Juli 2023

Die „Sammelstelle für Privatfotografien“ ist Teil der Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN vom 30. Juni bis 2. Juli im ehemaligen Kino Wolfen. Mit jeder Menge Kunst erweckt das Team um den Verein Kulturpark das leerstehende Kino in der Freiherr-vom-Stein-Straße in Wolfen an dem Wochenende zu neuem Leben. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein vielseitiges Kultur-Programm aus Lesungen, Performances, Konzerten, Kreativ-Werkstätten, Ausflügen und vielem mehr freuen! Und auch unabhängig von den Veranstaltungen gibt es eine Vielzahl an Kunstwerken und Filmen im Kino zu entdecken. Das detaillierte Programm finden Sie auf www.osten-festival.de. Alle Veranstaltungen können kostenfrei besucht werden.

Das Auftakt-Wochenende wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt und die Bundeszentrale für politische Bildung. Zu den Sponsoren zählen die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, die Otto Grimm GmbH & Co. KG,  die Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen eG und die Kino Wolfen Entwicklungsgesellschaft mbH. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Die digitalen Angebote des Kulturpark e.V. werden gefördert durch und die Kultur.Gemeinschaften (gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Neustart Kultur und die Kulturstiftung der Länder).

Wir bitten um die redaktionelle Verwendung der Meldung und die Aufnahme der Veranstaltung in Ihre Veranstaltungskalender. Detaillierte Informationen finden Sie auch auf unserer Festival-Website: www.osten-festival.de.

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Künstler Dima Levytskyi bei der Recherche in Schostka. In seinem Festivalprojekt widmet er sich den Umbrüchen des Kinos in der ehemaligen Filmstadt. © Maryna MakarenkoKünstler Dima Levytskyi bei der Recherche in Schostka. In seinem Festivalprojekt widmet er sich den Umbrüchen des Kinos in der ehemaligen Filmstadt. © Maryna Makarenko
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Mykola Kokshaikin vom Museum für Regionalgeschichte in Schostka gibt Einblicke in die Geschichte der ehemaligen Filmfabrik. © Dima Levytskyi
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Die Künstlerin Maryna Makarenko im Gespräch mit einer Zeitzeugin. In ihrem Festivalprojekt setzt sie sich mit den gesundheitlichen Folgen der Fabrikarbeit auf die Arbeiterinnen* auseinander. © Dima Levytskyi
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Die ehemalige Filmfabrik in Schostka, mit der sich Künstler:innen Maryna Makarenko und Dima Levytskyi in ihren Festivalprojekten auseinandersetzen. © Dima Levytskyi
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Haupteingang der ehemaligen Filmfabrik in Schostka, mit der sich Künstler:innen Maryna Makarenko und Dima Levytskyi in ihren Festivalprojekten auseinandersetzen. © Dima Levytskyi
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Am 13. November 2023 sind die Projektteilnehmenden von "HÄNDE UND GESCHICHTEN" im Frauenzentrum Wolfen erstmals zusammen gekommen, um sich tänzerisch auszuprobieren. © Isabelle Schad
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Die Tänzerinnen und Choreografinnen Isabelle Schad, Josephine Findeisen und Claudia Tomasi untersuchen im Projekt "HÄNDE UND GESCHICHTEN", gemeinsam mit Frauen* aus Bitterfeld-Wolfen tänzerisch, wie persönliche Erfahrungen die eigenen Bewegungen prägen. © Dorothee Fischer
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Künstlerin Anke Heelemann sucht nach privaten Fotos und Geschichten für ein Archiv über Bitterfeld-Wolfen. © Falk Wenzel
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Aus Lehm, Komposterde, Kuhmist und Blütensamen konnten die Besucher:innen des Kick-offs für das Festival OSTEN 2024 am Wolfener Kino mit Theaterregisseur Ron Rosenberg Saatgutbomben bauen. © Falk Wenzel
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Beim Kick-off für das Festival OSTEN 2024 hat Ron Rosenberg eingeladen, gemeinsam Saatgutbomben zu bauen und über die landschaftlichen Veränderungen in der Region ins Gespräch zu kommen. © Falk Wenzel
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Theaterregisseur Ron Rosenberg hat bereits beim ersten Festival 2022 gemeinsam mit zahlreichen Institutionen und Gruppen einen mobilen Schubkarren-Garten entwickelt. © Max Méndez
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2. Juli 2023: Thomas Krüger (bpb), Prof. Asta Vonderau (IMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Regina Bittner (Stiftung Bauhaus Dessau) und Anja Sachenbacher (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) haben darüber diskutiert, was sich aus den tiefgreifenden Veränderungen in der Region lernen lässt. © Daniela Schulze
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1. Juli 2023: Schauspieler Christoph Heckel hat poetische Werbesprüche, gewagte Vergleiche und heute skurril erscheinende Beschreibungen aus alten ORWO-Fotoratgebern und -Werbeheften vorgelesen, zusammengestellt von der Künstlerin Anke Heelemann. © Falk Wenzel
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In ihrer Werkstatt für Wundertrommeln haben die Künstler:innen Kristiane Petersmann und Moritz Nitsche gezeigt, wie die Bilder laufen lernten. © Falk Wenzel
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Offene Werkstätten haben die Besucher:innen am Samstag, 1. Juli 2023, eingeladen, selbst kreativ zu werden. © Falk Wenzel
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Nachtwanderung 30. Juni 2023: Auf dem Weg zum Gelände der ehemaligen Filmfabrik haben der Künstler Tobias Zielony und die ehemalige Arbeiterin Christine Plohmann von der Film- und Faserproduktion in Wolfen erzählt. © Falk Wenzel
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Nachtwanderung 30. Juni 2023: Die ehemalige Arbeiterin der Filmfabrik, Christine Plohmann, hat den Teilnehmer:innen der Nachtwanderung zum Abschluss gezeigt, wie sie den beschichteten Film für die Trocknung vorbereitet hat und zur Nachahmung der Bewegungen eingeladen. (c) Falk Wenzel
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Mit jeder Menge Kunst, Film und Begegnung hat das Team um den Kulturpark e.V. 2023 zum Kick-off für das nächste Festival OSTEN ins ehemalige Wolfener Kino eingeladen. © Daniela Schulze
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Buchvorstellung 30. Juni 2023: Buchvorstellung 30. Juni 2023, v.l.n.r. Künstler und Autor Tobias Zielony, Kulturpark-Vorstand Aljoscha Begrich und die ehemaligen Arbeiterinnen der Wolfener Filmfabrik Christine Plohmann und Eva Elste © Falk Wenzel
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Buchvorstellung 30. Juni 2023: Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony hat sein Künstlerbuch "Wolfen" über die Geschichte der Wolfener Filmfabrik vorgestellt. An dem Buchgespräch haben auch die Verleger:innen Anne König und Jan Wenzel (Spector Books) sowie die ehemaligen Arbeiterinnen Christine Plohmann und Eva Elste teilgenommen. © Falk Wenzel
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In ihrer Soundperformance hat die Künstlerin Maryna Makarenko bei der Kick-off-Veranstaltung 2023 auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion eingeladen. © Falk Wenzel
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30. Juni 2023: Anne Diestelkamp und Martin Naundorf, die die Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN organisiert und kuratiert haben, bei ihrer Eröffnungsrede. © Falk Wenzel
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30. Juni 2023: Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, Vorstand des Vereins Kulturpark, eröffnen die Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN. © Falk Wenzel
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1. Juli 2023: Belebter Eingang des ehemaligen Kinos in Wolfen. (c) Falk Wenzel
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(c) Martin Naundorf
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Das ehemalige Kino in Wolfen wird zum Schauplatz der Auftaktveranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN vom 30.6. bis 2.7.2023. (c) Daniela Schulze
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Das Festival 2022 in den Medien (Auswahl)

Blackbox – der Theaterpodcast für die Freie Szene Mitte:Ost (04.11.2022): Schönes, neues Publikum, Betty Magel im Gespräch mit Aljoscha Begrich und Stefanie Heiner
nachtkritik.de (28.09.2022): Learning from Bitterfeld, Gastbeitrag von Aljoscha Begrich
MDR KULTUR (16.09.2022): Bitterfeld-Wolfen: Wie das Kunstfestival "Osten" in der Stadt nachwirkt, Gastbeitrag von Ludwig Haugk
Mitteldeutsche Zeitung (20.07.2022): Festival „Osten“ ist beendet - Macher denken über Neuauflage nach, von Andrea Dittmar
Deutschlandfunk Kultur (16.07.2022): Zwischen Kindergeburtstag und politischem Anspruch, von Niklas Ottersbach
MDR KULTUR (15.07.2022): Ein Film erzählt, wie ein Festival den Kulturpalast in Bitterfeld zum Leben erweckt, von Dennis Wagner
MDR KULTUR Spezial (14.07.2022): Was das "Osten"-Festival in Bitterfeld so besonders macht, von Sandra Meyer
DIE ZEIT (14.07.2022): Der Osten in Großbuchstaben, von Valerie Schönian
Mitteldeutsche Zeitung (11.07.2022): Das musikalische Herz: Bitterfeld feiert die Premiere des Werksorchesters, von Ulf Rostalsky
tagesthemen (08.07.2022): Das Werksorchester von Bitterfeld, von Vera De Wel
taz (07.07.2022): Stimme meiner Generation: Wie viel Osten ist in mir?, von Aron Boks
MDR KULTUR (02.07.2022): MDR KULTUR trifft Aljoscha Begrich
Monopol Magazin (30.06.2022): Zeige deine Wunden, von Janika Jähnisch
Berliner Zeitung (26.06.2022): Komm aus deiner Blase, Kumpel! Ein Festival für Bitterfeld, von Ulrich Seidler
1. — 16.
Juni
2024