Festival
in Bitterfeld-
Wolfen

WELT WEIT WOLFEN

In ihrer Soundperformance hat die Künstlerin Maryna Makarenko bei der Kick-off-Veranstaltung 2023 auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion eingeladen. © Falk Wenzel
30. Juni 2023: Die Klänge der Filmfabrik verwebte sie mit persönlichen biografischen Geschichten über die Frauen in ihrer Familie, die direkt oder indirekt mit der Filmfabrik in Schostka verbunden sind. © Falk Wenzel
30. Juni 2023: In ihrer Soundperformance hat uns die Künstlerin Maryna Makarenko auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion mitgenommen. © Falk Wenzel
© Industrie- und Filmmuseum Wolfen
Kodak Hauptsitz in Rochester, USA © Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0 DEED
Die ehemalige Filmfabrik in Schostka, mit der sich Künstler:innen Maryna Makarenko und Dima Levytskyi in ihren Festivalprojekten auseinandersetzen. © Dima Levytskyi

Gleich mehrere Projekte auf dem diesjährigen Festival spüren der industriellen Farbfilmproduktion in Wolfen, Rochester und Schostka nach. Am Eröffnungsabend zeigt die Künstlerin Maryna Makarenko eine Performance zu den gesundheitlichen Folgen für die Frauen* im Filmwerk im ukrainischen Schostka. Die Theatermacher:innen Oscar Olivo und Amy Trompetter haben aus ihren Recherchen zur industriellen Umweltverschmutzung im amerikanischen Rochester ein Puppenspiel entwickelt.

Die drei Orte Wolfen, Rochester in den USA und Schostka in der Ukraine könnten unterschiedlicher nicht sein – und sind doch durch eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion miteinander verbunden. Sie alle haben die goldenen Zeiten des Analogfilms miterlebt, teilen aber auch Erfahrungen von Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit und der Suche nach neuen Perspektiven. Mit einem Programm aus Recherchen und Performances spürt das Festival den besonderen Verbindungen nach. 

GREEN RIVERS TONGUE-TIED [VON GRÜNEN FLÜSSEN UND SPRACHLOSIGKEIT]

Am Eröffnungsabend setzt sich die ukrainischen Künstlerin Maryna Makarenko in ihrer Performance mit der Filmfabrik in Schostka auseinander. Makarenko, die selbst aus Schostka stammt, verbindet die Geschichte der Fabrik in ihrer Performance mit persönlichen Erzählungen von Frauen aus ihrer Familie. Sowohl ihre Großmutter als auch ihre Mutter haben hier einst gearbeitet. Die gesundheitlichen Gefahren, denen weibliche Körper durch die Fabrikarbeit ausgesetzt waren, interessieren die Künstlerin dabei besonders. 

FROM DARKNESS A MORNING GLORY (AT) 

Mit den gravierenden Umwelteinflüssen der Filmproduktion setzen sich auch Oscar Olivo, Amy Trompetter und Elsa Saade auseinander – allerdings im US-amerikanischen Rochester. Die Heimatstadt von Kodakchrome galt als eine der verschmutztesten in den USA. Auch um die von Umbrüchen geprägten Geschichten der Arbeiter:innen bei Kodak wird es in dem Puppenstück der beiden amerikanischen Theatermacher:innen gehen. 

Weitere Projekte, die sich mit den besonderen Verbindungen und gemeinsamen Erfahrungen von Wolfen, Rochester und Schostka auseinandersetzen, kommen von dem Fotografen Tobias Zielony, den Künstlerinnen Nataly Hulikova, Alison Shea und Frieda Westphalen und dem Theaterregisseur Dima Levytskyi.

In Kooperation mit den Goethe-Instituten in der Ukraine und New York

1. — 16.
Juni
2024