Festival
in Bitterfeld-
Wolfen

GREEN RIVERS TONGUE-TIED

30. Juni 2023: Die Klänge der Filmfabrik verwebte sie mit persönlichen biografischen Geschichten über die Frauen in ihrer Familie, die direkt oder indirekt mit der Filmfabrik in Schostka verbunden sind. © Falk Wenzel
In ihrer Soundperformance hat die Künstlerin Maryna Makarenko bei der Kick-off-Veranstaltung 2023 auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion eingeladen. © Falk Wenzel
30. Juni 2023: In ihrer Soundperformance hat uns die Künstlerin Maryna Makarenko auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion mitgenommen. © Falk Wenzel
Für ihre Performance über Frauen in der Filmfabrik hat die Künstlerin Maryna Makarenko in ihrer Heimatstadt Schostka in der Ukraine recherchiert. © Dima Levytskyi
Die Künstlerin Maryna Makarenko im Gespräch mit einer Zeitzeugin der Fabrikarbeit in Schostka. © Dima Levytskyi
Arbeiterinnen der Filmfabrik in Schostka © Industrie- und Filmmuseum Wolfen
Verwaltungsgebäude der Filmfabrik in Schostka © Industrie-und Filmmuseum Wolfen

Die Künstlerin Maryna Makarenko lädt in ihrer Performance auf eine Reise zur größten Filmfabrik der Sowjetunion, nach Schostka in die Ukraine. Sie verbindet die Geschichte der Fabrik mit persönlichen Erfahrungen von Frauen aus ihrer Familie, die direkt oder indirekt mit Svema verbunden sind und setzt sich mit den gravierenden gesundheitlichen Folgen der Fabrikarbeit auf den weiblichen Körper auseinander. Sowohl die Großmutter als auch die Mutter der Künstlerin haben hier einst gearbeitet.

Wolfen und Schostka in der Ukraine sind durch eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion miteinander verbunden. Als die Filmfabrik nach dem Zweiten Weltkrieg in sowjetisches Eigentum übergeht, werden einige Fachkräfte für ein neues Werk in der ukrainischen Stadt verpflichtet und Produktionsanlagen als Reparation abgeführt. Hier werden fortan Filme der Marke Svema produziert. Viele bekannte sowjetische Kinofilme sind seither auf Svema-Film gedreht und kopiert worden. Die in Schostka geborene Künstlerin Maryna Makarenko setzt sich in ihrer Performance mit den Mythen, Gerüchten und Rätseln auseinander, die sich um die Geschichte der Filmfabrik ranken. Irdische und mythische Wesen, Reales und Fiktives verweben sich zu einer Erzählung über die Bedingungen weiblicher Arbeit, über menschliche Körperflüssigkeiten und die Materialität der Filmfabrik selbst. Sensibel wie sensorisch nähert sich die Künstlerin der Ritualität und Mechanisierung, sowie der menschlichen Verletzlichkeit im Arbeitsprozess. Mit Elementen der Bildenden Kunst, der Stimme, des Körpers und elektronischer Musik nimmt sie das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise durch die Filmfabrik.

Mit der Geschichte der Filmfabrik hat sich Maryna Makarenko bereits in ihrer Sound-Performance TO THOSE WHO NEVER HEAR US AGAIN, WHO LISTEN ALL THE TIME auseinandergesetzt.

Konzept: Maryna Makarenko
Dramaturgie: Anne Diestelkamp
Stage Design: Svitlana Selezneva
Sound: Lukas Grundmann

In Kooperation mit dem Goethe-Institut New York

1. — 16.
Juni
2024