Wie gewöhnt sich das Auge an die Dunkelheit? Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony hat beim WIEDERSEHEN IN WOLFEN, gemeinsam mit ehem. Arbeiterinnen der Filmfabrik, zu einer Nachtwanderung eingeladen.
Die Filmfabrik Wolfen ist 85 Jahre lang ein Arbeitsplatz für viele Frauen. In den 1970er Jahren entwickelt sie sich zum größten Frauenbetrieb der DDR. Mit 60 Prozent Frauenanteil und über 8000 weiblichen Beschäftigten ist das Werk in dieser Zeit prägend für die Arbeitswelt in der Region. Aber die Arbeitsbedingungen sind alles andere als einfach: Die Frauen, die bei der Beschichtung des Filmmaterials arbeiten, verbringen ihre achtstündigen Schichten in fast totaler Finsternis, bei Kälte oder Hitze und mit verschiedenen Chemikalien. Ihre Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit: Sie lernen, ihre Handgriffe auszuführen, ohne etwas zu sehen. Und viele von ihnen können das bis heute.
Wie verhalten sich unsere Bewegungen im Dunkeln? Der Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony hat sich in seiner Arbeit WOLFEN intensiv mit der bewegten Geschichte der Wolfener Filmfabrik auseinandergesetzt, mit ehemaligen Arbeiterinnen gesprochen und beim WIEDERSEHEN IN WOLFEN, gemeinsam mit einigen von ihnen, zu einer Nachtwanderung über das Gelände der ehemaligen Filmfabrik eingeladen.