WELT WEIT WOLFEN
Die drei Orte Wolfen, Rochester in den USA und Schostka in der Ukraine könnten unterschiedlicher nicht sein – und sind doch durch eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion miteinander verbunden. Sie alle haben die goldenen Zeiten des Analogfilms miterlebt, teilen aber auch Erfahrungen von Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit und der Suche nach neuen Perspektiven. Mit einem Programm aus Recherchen und Performances spürt das Festival den besonderen Verbindungen nach. Nach eröffnenden Grußworten von Dr. Lutz Nitsche, Referent des Vorstands der Kulturstiftung des Bundes, Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär für Kultur in Sachsen-Anhalt, und Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, entführt die Künstlerin Maryna Makarenko in ihrer Performance GREEN RIVERS TONGUE-TIED in eine Welt der Mythen, Gerüchte und Rätsel, die sich um die Filmfabrik in Schostka ranken.
GREEN RIVERS TONGUE-TIED [VON GRÜNEN FLÜSSEN UND SPRACHLOSIGKEIT]
Makarenko, die selbst aus Schostka stammt, verbindet die Geschichte der Fabrik in ihrer Performance mit persönlichen Erzählungen von Frauen aus ihrer Familie. Sowohl ihre Großmutter als auch ihre Mutter haben hier einst gearbeitet. Die gesundheitlichen Gefahren, denen weibliche Körper durch die Fabrikarbeit ausgesetzt waren, interessieren die Künstlerin dabei besonders.
FROM DARKNESS A MORNING GLORY
Mit den gravierenden Umwelteinflüssen der Filmproduktion setzen sich auch Oscar Olivo, Amy Trompetter und Elsa Saade auseinander – allerdings im US-amerikanischen Rochester. Die Heimatstadt von Kodakchrome galt als eine der verschmutztesten in den USA. Auch um die von Umbrüchen geprägten Geschichten der Arbeiter:innen bei Kodak wird es in dem Puppenperformance der beiden amerikanischen Theatermacher:innen gehen.
Weitere Projekte, die sich mit den besonderen Verbindungen und gemeinsamen Erfahrungen von Wolfen, Rochester und Schostka auseinandersetzen, kommen von dem Fotografen Tobias Zielony, den Künstlerinnen Nataly Hulikova, Alison Shea und Frieda Westphalen und dem Theaterregisseur Dima Levytskyi.