Mit dem Claim „Greif zur Feder, Kumpel“ hat Schriftsteller Werner Bräunig 1959 einen Volltreffer gelandet: der Satz wird zur Überschrift für den „Bitterfelder Weg“. Die kulturpolitische Programmatik stellt den Versuch dar, den Graben zwischen „Intelligenz“ und „Werktätigen“ zu schließen. Obwohl parteipolitisch befohlen, wird die Idee zunächst von vielen Künstler:innen begrüßt – später kehrt sich dies um. So wird auch Werner Bräunig selbst schließlich Opfer des Bitterfelder Wegs. Sein klarer Blick auf die Entwicklung der DDR brachte ihn in schwerwiegende Konflikte mit den ideologischen Hardlinern. Heute ist der Gedanke des Brückenbauens zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen wieder für viele Künstler:innen interessant – ohne dogmatisch-ideologischen Überbau. Im Wunsch nach gesellschaftlicher Wirkkraft zieht es Künstler:innen in die soziale Interaktion. Wie können neue Bitterfelder Wege aussehen? Am vierten Festivaltag diskutierte das Publikum im Kulturpalast kontrovers mit Expert:innen.
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