Postsozialistische Gruppenimprovisation
Wie werden Erfahrungen mit historischer Transformation zwischen Menschen aufbewahrt und übertragen? Welche Spuren hat die DDR in meinem Körper hinterlassen – und welche in deinem? Was ist passiert? Geleitet von diesen Fragen gestalten die Künstlerin und Autorin Anna Zett und der Performer und Choreograph Hermann Heisig seit 2020 partizipative Improvisationsformate zum Thema DDR und Postsozialismus. Je nach Zusammensetzung der Gruppe erweitert sich der historische Rahmen von der DDR, wo die Initiator:innen in den 1980er Jahren aufgewachsen sind, auf den internationalen „Osten“. Im Wechselspiel von dialogischer Auseinandersetzung und physischer Improvisation erfahren die Teilnehmenden postsozialistische Erinnerung als einen unabgeschlossenen Gruppenprozess. Regelmäßige und neue Mitspieler:innen werden ermutigt, dem eigenen Empfinden zu folgen und dem (bewusst oder unbewusst) von Gewalterfahrung geprägten Ost-Diskurs neue Imaginationsräume zu öffnen.
Im Kontext des OSTEN Festivals 2022 übertrugen Anna Zett und Hermann Heisig ihre Praxis auf Bitterfeld. Der eigentlichen RESONANZ-Versammlung ging ein Improvisationszirkel voraus. Das Projekt Resonanz ist langfristig angelegt und wird immer weiter spielerisch und inhaltlich verändert.