Festival
in Bitterfeld-
Wolfen
Blume im Kulturpalast, 2020. © Friederike Ottilie Böhm

Grasnarbe

Alison Shea

Am südlichen Stadtrand wurde 1961 das Haftarbeitslager Bitterfeld errichtet. Nach der Wende wurde ein Großteil der Gefängnisbauten abgerissen, heute befindet sich dort nur noch eine Wiese. Dass in der Parkstraße in Bitterfeld fast dreißig Jahre lang hunderte Häftlinge untergebracht waren, die in den Braunkohlekombinaten und Chemiebetrieben der Region Zwangsarbeit verrichteten, kann man nicht ahnen, wenn man es nicht weiß. Am Originalstandort in der Parkstraße 1 errichtete Alison Shea aus Stahlstreben ein temporäres Denkmal für den Festivalzeitraum, das auf die Leerstelle im kollektiven Erinnern hinwies. Einer der Ausflüge des Festivals führte hierhin: In einer an das Gefängnis erinnernden Kulisse fanden Gesprächsformate mit dem Theologen und Historiker Justus Vesting, der zum Thema Strafgefangene und Bausoldaten in der Industrie der DDR forschte, und mit Holger Rossmann, der 1975 zu zwei Jahren Haft als politischer Gefangener in Bitterfeld verurteilt wurde, statt. Ein einzigartiges Zeugnis ist der Film, den Herr Rossmann nach der Wende in den bereits leer stehenden Gefängnistrakten drehte, noch bevor sie abgerissen wurden und Gras darüber wuchs.

Auf dem Festivalgelände fanden zudem öffentliche Vorträge und Gespräche zum Thema statt.

Die Arbeit ist Teil des Seminarprojekts „Ortsbegegnung“ der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle.

Projekte im Festival OSTEN 2022

Ortsbegegnung

Ortsbegegnung

Inspiriert von OSTEN hat sich ein Seminar der Kunsthochschule Halle unter der Leitung von Prof. Dr. Nike Bätzner mit Bitterfeld, dem Kulturpalast, Geschichte und Gegenwart befasst.

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Parcours

Während des Festivals hat der Weg …

1. — 16.
Juni
2024