Die Künstlerin Lucila Guichon hat sich einen Tag lang am Markt aufgehalten und mit ihren Gesprächspartner:innen eine vielschichtige Karte von Bitterfeld entwickelt.
Der Markt in Bitterfeld ist ein uralter Kreuzungspunkt auf den verschlungenen Wegen, die die Stadt in ihrer Geschichte genommen hat. Bis heute gibt es hier den Wochenmarkt. Auf die Frage nach der ganz persönlichen Karte durch die Stadt gibt es genauso viele Antworten wie es Menschen gibt, die in Bitterfeld leben. Denn auch wenn alle in den gleichen Straßen unterwegs sind, sehen Autofahrer:innen Bitterfeld anders als Rollstuhlfahrer:innen, Schüler:innen sehen anderes als Verkäufer:innen. Lucila Guichon beschäftigt sich seit langem mit dem Entwickeln von Kartografien, die Orte aus unterschiedlichen Perspektiven sichtbar machen. Für das erste Festival OSTEN hat sie sich einen Tag lang am Bitterfelder Markt aufgehalten und mit Leuten gesprochen, die hier wohnen oder zu Besuch sind, mit jenen, die noch das Bitterfeld zwischen Chemiekombinat und Tagebau kennen und jenen, die die Goitzsche nur als See kennengelernt haben. Gemeinsam mit ihren Gesprächspartner:innen hat sie eine vielschichtige Karte entwickelt, die vom Leben in Bitterfeld berichtet. Im Atelier für gegenseitiges Interesse am Kulturpalast hat sie, gemeinsam mit einigen von denen, die mitgemacht haben, anhand der Karten ihre Sicht auf die Stadt erklären.