Die Arbeiterwohnstadt Wolfen-Nord war nicht nur eines der Vorzeige-Neubauviertel der DDR, sondern, wie viele der großangelegten Wohngebiete, auch Plateau für eine Vielzahl von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Die Grundschule Steinfurth gehört zu den ersten Bauten des Viertels, umfangreich saniert und umgebaut, ist sie noch heute ein Schulgebäude in einem sich extrem verändernden Stadtteil. Sie beherbergt zwei Kunstwerke – eine Betonskulptur vor dem Eingang und ein Porzellanrelief im Inneren. Beide Arbeiten zeigen Symbole des Friedens: spielende Kinder vor dem Haus und überlebensgroße Friedenstauben im Inneren. Nur Propaganda von einst oder der Ausdruck einer Sehnsucht? In jedem Fall sind es erhaltenswerte Zeitzeugen und Dokumente eines verschwundenen Landes, meint der Architekt, Fotograf und Dokumentarist Martin Maleschka. Überall im Osten ist er auf der Suche nach architekturbezogener Kunst der DDR, spürt vergessene Kleinode und Schätze auf. Für OSTEN geht er in einem Projekt mit Schüler:innen der Grundschule Steinfurth auf Spurensuche: Was ist die Geschichte der Schule und was können uns die Kunstwerke davon heute noch erzählen? Im Atelier für gegenseitiges Interesse stellen sie gemeinsam vor, was sie beobachten und herausgefunden haben.