DEEN
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Festival
in Bitterfeld-
Wolfen

AUF BESCHÄDIGTEM PLANETEN 

Studierende der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt (Main) (Cohabitation Class)

Wie können Mensch und Natur auf einem beschädigten Planeten zusammenleben, wie respektvoll miteinander umgehen? In mehreren Installationen und Aktionen gehen Studierende der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt (Main) unter Leitung von Prof. Benjamin Foerster-Baldenius diesen Fragen nach.

Wie können Menschen und andere Spezies gemeinsam überleben? Wie können Menschen anderen Spezies sich mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen, wie aufeinander hören? Angesichts der anhaltenden Zerstörung des Planeten setzen sich die Studierenden des neugeschaffenen Fachs Cohabitation“ der Frankfurter Städelschule unter der Leitung von Prof. Benjamin Foerster-Baldenius mit den Möglichkeiten des gemeinsamen Wohnens und Zusammenlebens von Mensch und Natur auseinander. Auf dem Parcours-Gelände zwischen der alten Feuerwache und dem Industrie- und Filmmuseum Wolfen haben sie verschiedene Installationen aufgebaut. Die Aufführung und Neuaushandlung des Raums zwischen uns Menschen und allen lebenden Arten, ihren verschiedenen Kulturen und Kommunikationsformen ist ebenso Teil ihrer Forschung, wie die Suche nach neuen Wissenssprachen und Ausdrucksformaten. Von der Suche nach neuen Formen des Zusammenlebens aus der menschlichen Perspektive zeugen über die Installationen hinaus auch verschiedene Aktionen im öffentlichen Raum. 

Zu sehen sind folgende Installationen und Aktionen:

FALL4ME
Hendrik Arns und Mia Jacob
es geht hier nicht um tod, es geht hier um alles
Die Performance AS RESEARCH untersucht die Möglichkeit der Realisierung von Sprache. Text als Partitur begreifend, löst sich FALL4ME von der Textfläche und transformiert sie ins Plastische.

UP! UP! MEIN FREUND, DAS PINBALLSPIEL DER NATUR ERWARTET DICH
Seongbin Ma
Der Titel ist eine Metapher für die Natur, die ihr Territorium zurückerobern und neues Leben auf einem ehemaligen Industriegelände in Wolfen erblühen lässt. Trotz vergangener Herausforderungen symbolisiert sie den Zyklus der Regeneration.

SALAT DRÜBER WACHSEN LASSEN
Jana Köhle
Bitterfeld-Wolfen zeigt sich heute von üppiger Vegetation umgeben. Doch dieser Eindruck
verschleiert eine verborgene Realität. „Salat drüber wachsen lassen“ ist eine Skulptur, die
die Umweltprobleme, insbesondere die Boden- und Grundwasserverschmutzung, thematisiert.

DIE UMSETZUNG VON GESCHICHTE
Alevtyna Melnychuk
Die Installation stellt die Herstellung von Molotowcocktails dar, wie sie während des frühen Ukraine-Krieges übertragen wurde. Sie erfasst die weit verbreitete Mobilisierung und Wirkung der defensiven Vorbereitung der Stadt und reflektiert diesen entscheidenden Moment.

DKBIÖR
raúl itamar lima
Die Installation ist ein Versuch, die öffentliche Belichtung Wolfens in die ehemaligen
Lichtverhältnisse der ORWO Fabrik umzuwandeln.

GOLFEN
Nave Knafo in Zusammenarbeit mit Seongbing Ma, Jana Köhle, Raúl Itamar Lima
Die Installation verwebt Wolfens Erbe mit Minigolf. Spieler:innen schlagen durch Miniaturen von städtischen Wahrzeichen wie dem Industrie- und Filmmuseum oder dem Rathaus. Jedes Loch birgt Geschichten und Wendungen. Die Architektur schafft Entdeckung und Gemeinschaft und lädt zum Spielen, Träumen und Entdecken ein.

AKTION: WIR FEIERN DEINEN GEBURTSTAG
Laila Zaidi Touis
Für alle, die am 8. Juni geboren sind, organisiert die Künstlerin eine öffentliche Geburtstagsfeier auf dem Festivalgelände. Wir feiern Deinen Geburtstag und laden Dich herzlich ein, am 8. Juni mit einer Geburtstagskerze vorbeizukommen. Die Veranstaltung ist eine künstlerische Arbeit in der Tradition der Fluxus-Bewegung und der relationalen Ästhetik der 1990er Jahre.

WIND IN WOLFEN
Laila Zaidi Touis
Dies Filminstallation verwebt Filmmaterial aus Wolfen, Interviews mit älteren Einwohner:innen und Expert:innen sowie gerettete Archivvideos der Charité-Universitätsmedizin Berlin, die teilweise seit 1920 stammen und speziell für dieses Projekt restauriert wurden, miteinander. Diese Arbeit stellt ein fortlaufendes Forschungsprojekt dar, das versucht, durch die persönliche Perspektive und Lebenserfahrung der Künstlerin eine Verbindung zu den subtilen Ebenen des inneren und emotionalen Lebens der Vergangenheit von Wolfen herzustellen.

PERPETUUM SLIDE
Jacek Vasina
Die Skulptur stellt einen losen Kommentar zur Idee des „Arbeitsbeitrags“ dar. Unter dem Deckmantel einer abstrakten und dynamischen Materialcollage verbirgt sich die scheinbar einfache Idee, das Modell des Perpetuum Mobile mit Schlittschuhen zu kombinieren. Auf einer unechten Eisfläche versucht die Skulptur, sich entlang einer definierten Bahn zu bewegen und dabei ständig zu funktionieren. Die Arbeit kokettiert mit der Idee des Lachens durch Weinen, und in diese Fall nicht so sehr durch Weinen, sondern als eine blinde, kraftvolle Dosis von
Arbeitseinsatz. Sie fängt einen absurden Moment ein.

Mit Arbeiten von: Hendrik Arns, Jana Köhle, Nave Knafo, Raúl Itamar Lima, Seongbing Ma, Jana Köhle, Alevtyna Melnychuk, Jacek Vasina und Laila Zaidi Touis.

 

1. — 16.
Juni
2024