DEEN
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Festival
in Bitterfeld-
Wolfen
© Falk Wenzel
Am Samstag, 1. Juni, um 16 Uhr hat Aljoscha Begrich aus der Festivalleitung die Veranstaltung gemeinsam mit dem Kurationsteam Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner im künstlerisch gestalteten Festivalzentrum eröffnet. © Falk Wenzel
Am Eröffnungsabend hat die Künstlerin Maryna Makarenko eine Performance zu den gesundheitlichen Folgen für die Frauen* im Filmwerk im ukrainischen Schostka gezeigt. © Falk Wenzel
Bei der FRAGE DES TAGES am 7. Juni wurde über die Frage diskutiert, was nach dem Osten kommt. © Falk Wenzel
Die Künstler:innen Oscar Olivo, Elsa Saadi und Amy Trompetter haben am 2. Juni eingeladen, gemeinsam Puppen für die Puppenparade ALLEE DER TAUSEND DÜFTE zu bauen. © Falk Wenzel
© Falk Wenzel
© Falk Wenzel
Am 8. Juni hat das Festival auf einer geführten und kommentierten Fahrradtour von Dramaturg Christian Tschirner und Lyriker Stefan Wartenberg den sogenannten "Ewigkeitsproblemen" nachgespürt. Auf der historischen Route einer der ersten Umweltdemos der DDR, die hier vor 40 Jahren stattfand. © Falk Wenzel
Am 8. Juni hat das Festival auf einer geführten und kommentierten Fahrradtour von Dramaturg Christian Tschirner und Lyriker Stefan Wartenberg den sogenannten "Ewigkeitsproblemen" nachgespürt. Auf der historischen Route einer der ersten Umweltdemos der DDR, die hier vor 40 Jahren stattfand. © Falk Wenzel
Am 8. Juni hat das Kollektiv hannsjana in seiner Performance TYRANNOSAURUS REGINA gezeigt, wie sich Narrative über die DDR-Frauenbewegung, "den Osten" und Dinosaurier spannend und unterhaltsam zusammenbringen lassen. © Falk Wenzel
Auf der Brache, auf der sich der größte Frauenbetrieb der DDR befand, haben drei Mütter in der Performance BAGGERN des Kollektivs STUDIO URBANISTAN Geschlechtervorurteile und Rollenklischees umgegraben. © Falk Wenzel
Auf der Brache, auf der sich der größte Frauenbetrieb der DDR befand, haben drei Mütter in der Performance BAGGERN des Kollektivs STUDIO URBANISTAN Geschlechtervorurteile und Rollenklischees umgegraben. © Falk Wenzel
Mit 100 Visionen für Wolfen hat das Festivalteam die zweite Ausgabe OSTEN an der alten Feuerwache in Wolfen beendet. © Falk Wenzel

Überblick OSTEN 2024

Vom 1. bis 16. Juni 2024 hat das Festival zum zweiten Mal nach Bitterfeld-Wolfen eingeladen, um „den Osten“ und den Wandel, der sich hier in den Biografien, der Landschaft und im Zusammenleben vollzogen hat, künstlerisch zu erforschen. Wie lässt sich dieser Wandel mithilfe der Kunst fassen? Mit einem vielseitigen Programm aus Theater, Filmen, Workshops, Gesprächen und vielem mehr hat das Festival den „Osten“ gesucht, befragt und gefeiert.

Mehr als 100 Künstler:innen, 70 Studierende und 30 Institutionen haben das Programm der Ausgabe mitgestaltet, darunter neben Kitas, Schulen, Jugendclubs und Vereinen aus der Region etwa auch mehrere Kunsthochschulen und Theater, die Köthener Bachfesttage, die Stiftung Bauhaus Dessau, die Akademie der Künste Berlin und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Mehr als 7.000 Besucher:innen haben die Chance genutzt, sich in den vielfältigen Veranstaltungen künstlerisch mit den Umbrüchen und der Zukunft in Bitterfeld-Wolfen, Ostdeutschland und anderen Regionen mit Transformationserfahrungen auseinanderzusetzen.

Weltgeschichte im Brennglas

Die Ausgabe widmete sich insbesondere der Film- und Faserproduktion im Stadtteil Wolfen. Wie unter einem Brennglas bündelt sich hier die Geschichte fossiler Industrialisierung: Angetrieben durch die Energie der Braunkohle und die Filmeuphorie des 20. Jahrhunderts, wird das anhaltinische Dörfchen Wolfen binnen einer Generation erst zur modernen Industriestadt, dann zum nationalsozialistischen Prestige-Standort und später zur sozialistischen Vorzeigestadt. In Wolfen werden einer der ersten praktikablen Farbfilme entwickelt und die Kult-Marke ORWO geboren. Nach der Wiedervereinigung prägen der Ausverkauf und die Demontage der Filmfabrik, Arbeitslosigkeit und Wegzug die Stadt. Wolfen wird Teil einer Landschaft, die wir entweder als problematische Hinterlassenschaft oder als Teil der Lösung für eine Gesellschaft von morgen begreifen können. Wo, wenn nicht hier können Geschichten von Veränderung erzählt werden?

Welt Weit Wolfen?

Am ersten Festivalwochenende vom 1. bis 2. Juni spielten die historischen Verbindungen der Filmstadt Wolfen nach Schostka in der Ukraine und Rochester in den USA eine besondere Rolle. Alle drei Städte blicken auf eine gemeinsame Geschichte industrieller Farbfilmproduktion zurück und teilen die Erfahrungen von Umweltverschmutzung, Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit und der Suche nach neuen Perspektiven. 

Ewigkeitsprobleme

Im Fokus des zweiten Wochenendes vom 7. bis 9. Juni standen die natürlichen Lebensgrundlagen: Vor 40 Jahren fand zwischen Bitterfeld und Wolfen eine der ersten Umweltdemonstrationen der DDR statt. Die Region galt als eine der dreckigsten Europas und die giftigen Hinterlassenschaften müssen als sogenannte Ewigkeitsprobleme noch lange intensiv betreut werden. Trotzdem hat die Region inzwischen vielerorts Naherholungswert! 

Was kommt nach der Industrie?

Ein dritter Schwerpunkt richtete den Blick in die Zukunft: In vielfältigen Formaten setzten sich etwa internationale Künstler:innen des Bauhaus-Lab am letzten Festivalwochenende vom 14. bis 16. Juni mit den industriellen Umbrüchen in Bitterfeld-Wolfen auseinander. 

Herzstück: Kunst-Parcours an ehemalige Industrieorte in Wolfen

Herzstück des Festivals war eine Ausstellung vieler Künstler:innen, die als Parcours zwischen der ehemaligen Feuerwache, den Brachen der ehemaligen Film- und Faserfabrik, dem Industrie- und Filmmuseum sowie dem ehemaligen Kino zum Staunen und eigenständigem Erkunden einlud. Mehr als 50 Kunstwerke gab es hier zu sehen! 

Die ehemalige Feuerwache Wolfen hat sich in ein lebendiges Festivalzentrum verwandelt – und eingeladen, einigen der brennenden Fragen rund um die Umbrüche im Osten und anderen Regionen mit Transformationserfahrung nachzuspüren. Mit Wasserrutsche und Pool war er zugleich Oase, in der man sich erfrischen und hinterher mit kühlem Kopf weitermachen konnte. 

Gemeinsam in den Tag starten, selbst kreativ werden und abendlichen Gesprächsrunden lauschen

Das Festival OSTEN ist als Mosaik gebaut: An jedem der Festivaltage konnten Besucher:innen mit einem Morning Club in Wolfen-Nord in den Tag starten, sich danach die Ausstellung im Kunst-Parcours anschauen, am Nachmittag etwa in offenen Werkstätten oder künstlerischen Aktionen selbst kreativ werden und am Abend gemeinsam mit Künstler:innen und Expert:innen über die Frage des Tages diskutieren. Auch unabhängig von den Veranstaltungen konnte eine Vielzahl von Kunstwerken, Audiowalks und Installationen im Stadtraum erkundet werden.

Großer Dank gilt allen Mitwirkenden

Künstler:innen

AbRAUMbandentheaterRoman Boichuklfm2Lili CarrJan Caspersla relèveLaya
Chirravuru – Club de Bridge – Cora Czarnecki – DAS HELMIMaria DincaedugrapesCaroline
Ektander Paula ErstmannJosephine FindeisenUlrike FrankeCalle FuhrWiebke FötschFungi FungSven GatterInes GlowaniaLucila GuichonAngela GonzálezhannsjanaBritt HatziusAnke HeelemannRebekka HehnThomas Heise – Milan Herms – Lorenz Hoffmann – Polly Härle – Nataly HulikovaDeborah JerominSven JohneUlrike JänichenFranziska KloseWilhelm KlotzekTanja KroneThomas Kürstnerles dramaturxDima LevitskyiMichael LoekenMatthias LuthardtAlanna LynchMaryna MakarenkoMartin MaleschkaElena Maldonado SuarezmasharuMichikazu MatsuneViviana MedinaChristophe MeierhansNora MertesAri Benjamin MeyersLynn T Musiol – Hans Narwa – Moritz Nitscheno_drama@hotmailOscar OlivoMarina Otero Verzier – Alexander Pehlemann – Kristiane PetersmannJo Preußlerraumlaborberlin – Jasmina Rezig – Judith RinklebeLisandro RodriguezRon Rosenberg – Elsa Saade – Tatjana SaphirIsabelle Schad – Scharnierfunktion – Markus Schicketanz – Jenny SchilySandra SchubertSeline SeidlerAlison Sheaspector booksSTUDIO URBANISTAN – Livia Szabo – Claudia TomasiAmy TrompetterAxel TöpferFolkert UhdeUrbane DermatologieSebastian VogelStefan Wartenberg – Anna-Lena Wenzel – Werksorchester – Frieda Westphalen – WSR & Friends – Anna ZettTobias Zielony und
viele andere.

Kulturinstitutionen

Akademie der Künste BerlinBurg Giebichenstein Kunsthochschule HalleC/O Education BerlinDie Kunst, Viele zu bleiben / Fonds Darstellende KünsteGoethe-Institut New YorkGoethe-Institut UkraineHochschule für Bildende Künste DresdenHochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt (Main)Hochschule für Grafik und Buchkunst LeipzigHochschule für Musik und Darstellende Künste Frankfurt (Main)Hochschule für Musik und Theater „Felix
Mendelssohn Bartholdy“ LeipzigKöthener BachfesttageLanZeLOFFT – DAS THEATERMartin-Luther-Universität Halle-WittenbergSchauspiel Leipzig ResidenzStiftung Bauhaus DessauStiftung Humboldt Forum im Berliner SchlossTheater Magdeburg.

Beteiligte Institutionen aus Bitterfeld-Wolfen

AmateurTheater Wolfen e. V.Christophorushaus Wolfen-NordDiakonie Bitterfeld-Wolfen-GräfenhainichenFrauen helfen Frauen e.V. –  Freie Schule GoitzscheFliegerHeinrich-Heine-Gymnasium Bitterfeld-WolfenIndustrie- und Filmmuseum WolfenJugendclub 83 e.V.Kita Campus KidsKleingartensparte „Am Rodelberg“ e. V. WolfenKreismuseum BitterfeldMalverein „Neue Schenke“ e.V.Mehrgenerationenhaus Bitterfeld-WolfenMusikgalerie an der GoitzscheMusikschule „Gottfried Kirchhoff“ Bitterfeld-WolfenSekundarschule I Wolfen-NordSonnenlandschule WolfenStadt- und Tourismusinformation der Stadt Bitterfeld-WolfenStädtisches Kulturhaus Bitterfeld-WolfenWolfen Nord e.V. sowie der Stadt Bitterfeld-Wolfen und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Das Festival in den Medien (Auswahl)

DIE ZEIT (27.06.2024): Gutes aus der Giftfabrik, von Carl Hegemann

Deutschlandfunk Kultur (1.06.2024): Sondersendung FAZIT Live, von Vladimir Balzer und Susanne Burkhardt

MDR KULTUR (1.06.2024): Wolfen: Festival feiert Umbruch und Chancen im Osten, von Ulrich Wittstock

Förderer, Sponsoren & Unterstützer:

Projekte im Festival OSTEN 2024

SPIELORTE

SPIELORTE

Atelier für gegenseiti­ges Interesse & Feuerwache …

MORNING CLUBS 2024

MORNING CLUBS 2024

Verschiedene Künstler:innen haben zu einem unterhaltsamen Start in den Festivaltag in Wolfen-Nord eingeladen.

DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN

DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN

DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN hat mit einem Theater-Truck und einem vielseitigen Programm zu Kunst, Freiheit und Demokratie auch Halt im Festivalzentrum in Wolfen gemacht.