In den 1980er Jahren entwickelt sich in der DDR ein lebendiges und dichtes lesbisch-feministisches Netzwerk. Eine besondere Rolle für die Vernetzung und die Arbeit zu lesbischen Themen spielt dafür die Zeitschrift FRAU ANDERS. Das Kollektiv Scharnierfunktion hat sich mit der Untergrund-Lesbenzeitschrift und anderen historischen Materialien der Frauen- und Lesbenbewegung der DDR auseinandergesetzt. In Gesprächen mit damaligen und heutigen queeren Aktivist:innen hat die Installation zum gemeinsamen Hören, Lesen und Diskutieren eingeladen. Im Zentrum standen dabei Fragen wie: (Wie) finden wir gemeinsame Sprachen? Welche politischen Strategien können wir weitergeben? Wie lassen sich Unterschiede aushalten und wie lassen sie sich für eine zeitgenössische politische Praxis nutzen?
Mike Dittrich Frydetzki, Judith Geffert und Jule Gorke haben Interessierte ermutigt, in den persönlichen Austausch mit einem überschriebenen, oft vergessenen Kapitel ostdeutscher Geschichte zu gehen. Denn eigentlich war das alles schonmal da, nur anders!