Die DDR war ein sehr komplizierter Schreibort: einerseits litten Schriftsteller:innen unter Repressalien, Zensur und Druck. Andererseits war Literatur in ihrer Mehrdeutigkeit und Geräumigkeit ein Vehikel und die Landschaft und entschleunigte Gesellschaft ermöglichte ungewöhnliche Bilder. So konnte Poesie oft die Lücke zwischen offiziellem Sprechen und heimlichen Gedanken füllen. Wie ist es heute? Gibt es eine poetische Sprache für den Osten, die über die Gegend zwischen Rügen und Erzgebirge mehr zu erzählen hat als Ostalgie oder Belehrung?
Die Diskussion war von Beginn an zum Scheitern verurteilt: Wie soll denn auf diese Frage Antwort gefunden werden? Deshalb wurde das Gespräch am 15. Juli eher ein sympathisches Zusammentragen von Beobachtungen mit dem Lyriker Stefan Wartenberg, der Künstlerin Anna Zett, dem Choreografen Hermann Heisig und Seline Seidler, die das Mag „possi“ erfunden hat, ein poetischen Ost-Magazin der Postnachwendegeneration.
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