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FESTIVAL OSTEN 2022

Festival 2022: Atelier für gegenseitiges Interesse am Kulturpalast (c) Anna Kolata
Kulturpalast mit Stoff © Falk Wenzel
© Falk Wenzel
Am Ende des Parcours rollt die Schubkarre wieder von allein zum Start für den Teilnehmer:in. © Falk Wenzel
Am Ende des Parcours rollt die Schubkarre wieder von allein zum Start für den Teilnehmer:in. © Falk Wenzel
© Falk Wenzel
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Ausstellung des Projekts der Studierenden der Kunsthochschule Halle. © Falk Wenzel
Ausstellung des Projekts der Studierenden der Kunsthochschule Halle. © Falk Wenzel
© Max Méndez
© Anna Kolata
Festival 2022: Künstlerin Antonia Grohmann hat in Bitterfeld ein Märchen über die Beziehung des Menschen zu anderen Spezies auf den Parkplatz neben dem Kulturpalast geschrieben. © Johannes Stein
© Falk Wenzel
Das Werksorchester greift die Idee des ehemaligen Arbeiter-Sinfonie-Orchesters auf. Der New Yorker Komponist und Dirigent Ari Benjamin Meyers entwickelt das Konzept. © Falk Wenzel
© Falk Wenzel
© Falk Wenzel

Vom 1. bis 17. Juli 2022 hat das Festival zum ersten Mal nach Bitterfeld-Wolfen eingeladen, um „den Osten“ und den Wandel, der sich hier in den Biografien, der Landschaft und im Zusammenleben vollzogen hat, künstlerisch zu erforschen. Wie lässt sich dieser Wandel mithilfe der Kunst fassen? Mit einem vielseitigen Programm aus Theater, Filmen, Workshops, Gesprächen und vielem mehr hat das Festival den „Osten“ gesucht, befragt und gefeiert.

Mehr als 60 Künstler:innen und 150 Studierende sowie ein breites Netzwerk aus fast 30 Kulturinstitutionen haben sich an der ersten Auflage beteiligt. Und etwa 5.000 Menschen aus nah und fern haben die Veranstaltungen in Bitterfeld und Wolfen besucht.

Herz des Festivals: der Kulturpalast

Das Zentrum des ersten Festivals war der geschichtsträchtige Kulturpalast in Bitterfeld. Das Gebäude steht seit 2016 leer, ist aber in seiner Größe, Form und seinem gut erhaltenen Zustand einmalig. In den 1950er Jahren von den Menschen aus der Region selbst erbaut, war der Kulturpalast ein Ort des künstlerischen Aufbruchs in der DDR.

Der „KuPa“ war nicht nur eine Bühne für Stars und Sternchen, sondern auch ein wichtiger kulturpolitischer Schauplatz: Hier wurde 1959 der „Bitterfelder Weg“ ausgerufen. Die Idee: das Gegenüber von „Arbeiterschaft“ und „Intellektuellen“  auflösen, indem Arbeiter:innen Kunst machen und Künstler:innen in die Produktion gehen.

Aus dem Kulturpalast wurde so innerhalb der engen ideologischen Grenzen der DDR-Kulturpolitik ein Ort mit vielen Freiheiten, an dem Kunst und Kultur für alle zugänglich war und Menschen verschiedenster sozialer Herkunft zusammenfinden konnten. Das Festival hat davon vor allem den Gedanken der Begegnung aufgenommen: Wie können wir diese besondere Form des Austauschs im Hier und Heute neu erfinden?

Mit Schubkarren Kunst entdecken

Im Kulturpalast selbst hat ein Parcours diesen Gedanken während der Festivalzeit aufgegriffen. Mit aufwändig gestalteten Schubkarren, die an den Aufbau des Gebäudes erinnerten, konnten die Besucher:innen Kunstwerke über Bitterfeld-Wolfen besichtigen – und dabei selbst aktiv werden. In einer Druckwerkstatt ließen sich Eindrücke bspw. mit Siebdruck auf Stoffbahnen bringen. Kunst als Anlass, um zu entdecken, zu agieren, in Kontakt zu kommen und zu bleiben.

Verweilen im Atelier für gegenseitiges Interesse

Neben dem Kulturpalast hat das Atelier für gegenseitiges Interesse zum Durchatmen, Zuhören und Unterhalten eingeladen. Gestaltet vom innovativen Architekturbüro raumlabor berlin und regionalen Partnern diente die luftige, offene Konstruktion als kleine Agora für Gespräche, etwa bei der Frage des Tages, und als Raum für Begegnung und Austausch.

Besondere Formate: Morning Club, Ausflüge und Frage des Tages

An jedem der Festivaltage gab es die Möglichkeit, mit einem Morning Club in den Tag zu starten, auf Ausflügen mit Künstler:innen und Ortsansässigen die Gegend zu erkunden und gemeinsam mit Künstler:innen und Expert:innen über die Frage des Tages zu debattieren.

Installationen im öffentlichen Raum und Audiowalks stellten weitere Anlässe dar, die Stadt Bitterfeld-Wolfen und ihre Landschaft (neu) zu entdecken.

Orte, die von Arbeit, Umbruch und ­Zukunft erzählen

Das erste Festival hat den Kulturpalast als geliebten Erinnerungsort reaktiviert und gleichzeitig ungewöhnliche Zugänge zur Stadt geschaffen. So gehörten etwa auch das Kreismuseum in Bitterfeld, das Kino in Wolfen und das Wasserzentrum an der Goitzsche zu den Hauptdarsteller:innen des Festivals.

Ein Spotlight hat das Festival aber auch auf jene Orte geworfen, die leicht vergessen und übersehen werden: die renaturierten Brachen, auf denen einst Werksgebäude standen, oder die oberirdischen Trassen für Chemikalien und Wasser. Ausflüge und Hörspaziergänge an eben jene Orte ermöglichten neue Blicke auf vermeintlich Unauffälliges und Gewöhnliches.

Überblick über die Produktionen:

Aus Sicht des Archivs Bach in Bitterfeld Bitter, Felder, Märchen Bitterfelder Hof Bitter Fields Blackbox Wolfen BTF Palette Buchstabenwerkstatt Burg in Bitterfeld (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Collective Photo Deep Sea Mining Der Schweiss der Erde Ein Denkmal für das Frauenzentrum Revisited Einheit, Arbeit, Wachsamkeit Erfrischungsraum 2 (Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig) Fünf Tauben für den Frieden Glückliche Gärten Himmel im Boden „Ich mach ein Lied aus Stille“ Konzert Brigade Futur III & Spielver­einigung Sued Kunstwelten Läsuren Mapping Bitterfeld Mining Stories Neubau Nowhere Is Home Resonanz Schichten / Shifts Sehnsucht nach Bitterfeld Transformation Disko Vegetation unter Strom Von Insassen und Insekten Werksorchester

Großer Dank gilt allen Mitwirkenden 2022

Künstler:innen:

Nevzat AkpınarCécile BelmontBrigade Futur 3 & Spielver­einigung SuedStudierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule HalleCaroline Ektander & Stephan ThierbachLucila GuichonAntonia GrohmannUlrike GutbrodManaf HalbouniAnt Hampton & Rita PaulsStudierende der Hochschule für Grafik und Buchkunst LeipzigSilke Huysmans & Hannes DereereRalf Höpfner & Thomas FreundnerSven Johne & Falk HaberkornMely KiyakFranziska Klose & Lorenz Hoffmannles dramaturxDima LevytskiMartin MaleschkaAri Benjamin MeyersStudierende der Staatlichen Musikhochschule TrossingenHenrike NaumannMoritz Nitsche & Kristiane Peters­mannPaweł Pasztaraumlabor­berlin & lfm2 & la relèveRon RosenbergIsa RosenbergerTucké Royale & Johannes M. Schmit  – Benjamin ScheuerJulia Schmidt & Arthur ZalewskiUrbane Dermatologie – Malte Wandel – Stefan WartenbergAnna Zett & Hermann HeisigTobias Zielony

Kulturinstitutionen:

Akademie der KünsteAnhaltisches Theater DessauBauhaus-Universität-Weimar – Bernhard-Franke-Förderverein e. V. – Burg Giebichenstein Kunsthochschule HalleFerropolis Galerie am Ratswall GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig – Hochschule Anhalt – Hochschule für Grafik und Buchkunst LeipzigIndustrie- und Filmmuseum WolfenKreismuseum BitterfeldKulturbahnhof TannepölsKulturpalast BitterfeldKöthener BachfesttageKöthener SchlossbundMehr­Generationen­Haus Bitterfeld-WolfenMusikschule „Gottfried Kirchhoff“  Bitterfeld-WolfenResidenz des Schauspiel LeipzigStaatliche Hochschule für Musik TrossingenStaatliche Kunsthalle Baden-BadenStiftung Bauhaus DessauTheater MagdeburgUmwelt­bundesamtWerkleitz Gesellschaft e.V.

&

die beteiligten Institutionen aus Bitterfeld und Wolfen:

AmateurTheater Wolfen e.V. –  Aufbruch e.V. psychisch Erkrankte Bitterfeld –  Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V. – Berufsschulzentrum August von Parseval Bitterfeld-WolfenDiakonie Frauenhaus WolfenEuropa Gymnasium BitterfeldGrundschule SteinfurthHeinrich-Heine-Gymnasium Bitterfeld-WolfenJugendclub GreppinJugendclub HolzweissigJugendclub 83 e.V. Kleingarten-Freunde WolfenKunstverein Bitterfeld/Wolfen Malerei & Graphik e.V. – Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ Bitterfeld-WolfenMalverein Neue Schenke Wolfen e.V. – 

Sonnenlandschule WolfenStadtbibliothek BitterfeldStadt Bitterfeld-Wolfen

sowie den Förderern, Sponsoren & Unterstützern

Das Festival in den Medien (Auswahl)

 

30. Juni
— 2. Juli
2023