Sie heißen Simson, Schwalbe oder MZ und sind aus dem Straßenbild der DDR nicht wegzudenken. Heute genießen sie noch immer Kultstatus und sind auch über Ostdeutschland hinaus beliebt. Daran anknüpfend hat der argentinische Künstler Lisandro Rodriguez zu einer besonderen Tour durch den Chemiepark eingeladen: Motorradfahrer:innen aus Bitterfeld-Wolfen haben Festival-Besucher:innen auf ihren Maschinen mitgenommen. Der Ausflug wurde zu einer Erfahrung des Gemeinsamen. Ein Pakt des Vertrauens zwischen Fahrenden und Gefahrenen, die sich zum ersten Mal begegneten, wurde geschmiedet: tragen, festhalten, Gleichgewicht halten, begleiten. Für kurze Zeit ist eine besondere Verbindung aus Stabilität und Bewegung entstanden: das Gewicht zweier Körper im Gleichgewicht und in der Bewegung durch den Raum. Gleichzeitig wurden die Bewegungen der Fahrzeuge elektronisch aufgezeichnet: Die Spur der gemeinsamen Fahrt bildete eine in die Landschaft gezeichnete Linie der Mobilität und Transformation. Motorradfahren, so der Kulturwissenschaftler John Berger, ist wie Zeichnen. So entstand aus der aufgezeichneten Bewegung der gemeinsamen Motorradfahrt eine Zeichnung im Raum.
Die Produktion wird gefördert durch das Goethe-Institut.
