DER SCHWEISS DER ERDE
Mit DER SCHWEISS DER ERDE in Bitterfeld überführen Caroline Ektander und Stephan Thierbach gekochte Erde in ein Parfüm. Im Zentrum der Arbeit steht ein umfunktionierter, alter Kartoffelkocher aus der Schweinemast. In diesem wird Erde erhitzt, das Destillat des Kochprozesses aufgefangen und in kleine Parfümfläschchen abgefüllt. Den beiden Künstler:innen geht es aber um mehr als diesen ungewöhnlichen Weg der Duftentwicklung. Sie gehen der Frage nach, wie sich gemeinsame Erinnerungen in Erdböden an spezifischen Orten manifestieren. In Bitterfeld ist viel von „Altlasten“ die Rede – Ektander und Thierbach suchen nach den verschiedenen Dimensionen dieses geschichtlichen Erbes: chemisch, politisch, biografisch. Ein Duft weckt Erinnerungen und regt Emotionen an – was passiert, wenn die Geschichte, über die Gras gewachsen ist, auf diese Weise für verschiedene Sinne erfahrbar wird? In gemeinsamen Exkursionen und Workshops im Vorfeld werden Erdproben entnommen, zum Kulturpalast gebracht und dort wird der Kochprozess in Gang gesetzt. Durch den Duft der warmen Erde entlocken Ektander und Thierbach gemeinsam mit Menschen aus Bitterfeld-Wolfen den Orten ihre Geheimnisse.
Für die Performance sind Besucher:innen eingeladen Erde von zu Hause mitzubringen und in den Erdekocher zu geben.
Von und mit Caroline Ektander und Stephan Thierbach
Die Künstler:innen sind Stipendiat:innen des gemeinsamen Tandemstipendienprogramms von Kulturpark e.V., dem Umweltbundesamt und der Stiftung Bauhaus Dessau.