(be)STIMMUNG des Ortes als Chor
Die Figur des Chores beschreibt eine Versammlung von Stimmen die vom Rande her, aus der Marginalität heraus sprechen und deren Ansprache dem Zentrum gilt. Im Sprechen einer Gemeinschaft wird der Leerstand im Zentrum zum Paradox. Der Bitterfelder Kulturpalast ist ein stillgelegter Erfahrungsort. 1954 eröffnet im Bestreben, Kunst und Kultur mit dem Alltag der Werktätigen des VEB Chemiekombinat Bitterfeld zu verbinden, wurde er bald Austragungsort eines neuen kulturpolitischen Programms der sich aufbauenden DDR: des Bitterfelder Wegs.
Im Zentrum von (be)STIMMUNG stehen die (im)materiellen Hinterlassenschaften: In einer chorischen Inszenierung soll der Kulturpalast als Erinnerungsort befragt werden. Welche Bedeutung trägt er für die Einwohner Bitterfelds? Wie wirkt das ehemalige Volkskunstschaffen in die heutige Bitterfelder Kulturarbeit hinein? Und wie stehen individuelles und kollektives Gedächtnis in einer ständigen Dynamik zueinander?
Die Performance entsteht im Rahmen des Langzeitprojekts ORTSBEGEGNUNG der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle