OSTEN ist ein Festival für Kunst und gegenseitiges Interesse. Es erforscht und feiert "den Osten" als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben. Im Sommer 2022 hat das Festival zum ersten Mal mit einem vielseitigen Programm aus Theater, Performances, Workshops und vielem mehr dazu eingeladen, den Osten am Beispiel von Bitterfeld-Wolfen aus künstlerischer Perspektive (neu) zu entdecken. Ausgangspunkt der Erkundung war der Kulturpalast in Bitterfeld. Auch in 2023 und 2024 wird Bitterfeld-Wolfen wieder zum Schauplatz des Festivals: Es gibt ein Wiedersehen in Wolfen.
Wie kaum eine andere Stadt steht Bitterfeld-Wolfen, einst bezeichnet als "dreckigste Stadt Europas", heute Vorbild für ökologische Sanierung, für Veränderung. Und doch ist sie ein gutes Beispiel für den ökonomischen, sozialen und biografischen Wandel, den viele Orte in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung erlebt haben. Wo, wenn nicht hier, können Geschichten von Veränderung erzählt werden?
Mithilfe der Kunst will das Festival OSTEN den Austausch über die Geschichte und Gegenwart des Ostens anregen und Begegnungen schaffen: Kunst als Anlass, um zu entdecken, zu agieren, in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Das Festival versteht sich als Textmarker und Verstärker der Bewegungsenergie einer Region im Umbruch und will etwas aufbauen, wo seit der Wiedervereinigung viel Kulturangebot verschwunden ist. OSTEN richtet sich an die Menschen aus Bitterfeld-Wolfen, indem es ungewöhnliche Zugänge zur Stadt entwickelt, und an Menschen von außerhalb, die auf das Besondere dieser Landschaft und ihrer Geschichte aufmerksam gemacht werden sollen.
Wiedersehen in Wolfen
Wiedersehen heißt wiederkommen, sich auf die nächste Begegnung freuen. Wiedersehen kann aber auch ein neues Sehen sein, Neues entdecken; im Alten und im Unbekannten. Nach der erfolgreichen Erstauflage am Kulturpalast in Bitterfeld und den vielen Fragen, die an- und aufgerissen wurden, soll Wolfen schon bald Schauplatz des Geschehens werden.
Die außergewöhnliche Foto- und Filmgeschichte der Stadt wird Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung. Gemeinsam mit den Netzwerkpartner:innen des Festivals werden im Sommer 2023 Ideen dafür entwickelt. In Planung sind ein Netzwerktreffen mit öffentlichem Programmteil, das den Start für die Konzeption eines mehrwöchigen Festivals in 2024 markiert.
An neuen Blickwinkeln und erneuten Begegnungen arbeiten zurzeit Anne Diestelkamp und Martin Naundorf, die die Festivalausgabe 2023, in kleiner Fassung und als Netzwerktreffen mit öffentlichen Programm planen. 2024 ist das Festival wieder über drei Wochen im Sommer geplant und wird dann von Aljoscha Begrich, Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner künstlerisch verantwortet.
Kulturschaffende vernetzen, Strukturen aufbauen
OSTEN ist eine Idee des Kulturpark e.V. Der Verein wurde 2020 gegründet und hat seinen Sitz in Sandersdorf-Brehna. Der Verein ist Träger und Veranstalter des Festivals. Das Festival wird künstlerisch geleitet von Christine Leyerle, Aljoscha Begrich und Ludwig Haugk. Gemeinsam mit dem OSTEN-Team und zahlreichen Partnern ist das Festival in seiner Struktur in einem kontinuierlichen Prozess seit 2018 entstanden. Der Gedanke ist einfach: Etwas aufbauen, wo die Grunderfahrung die des Rückbaus und der Schließung ist. Auf der Suche nach einem Ort der Kunst in der ostdeutschen Landschaft der Transformation ist Bitterfeld-Wolfen mit seinen atemberaubenden Geschichten, aber auch seiner ganz besonderen Atmosphäre eine ideale Bühne.
OSTEN gibt es nur, weil es die vielen Partnerinstitutionen gibt, die sich mit Projekten beteiligen. Manchmal müssen Zusammenhänge, die schon da sind, wieder hergestellt werden, manchmal müssen sie erfunden werden. Das Festival OSTEN will einen Beitrag zur Stärkung der kulturellen Verknüpfungen leisten. Die Netzwerk- und Kooperationspartner von OSTEN zeigen wir unter Netzwerk.
OSTEN gibt es nur, weil es Künstler:innen gibt, die Bitterfeld und Wolfen für unser Festival zu einem besonderen Ort der Begegnung und der künstlerischen Produktionen und Erfahrungen machen. Die Biografien der beteiligten Künstler:innen zeigen wir hier.
OSTEN gibt es nur, weil es Bitterfelder:innen und Wolfener:innen gibt, die das Projekt von Beginn an unterstützen, mit tragen und bauen. Ihnen gilt unser Dank!
OSTEN gibt es nur, weil es Förderinstitutionen gibt, die die Arbeit von Beginn an begleitet haben und das Projekt vertrauensvoll unterstützen.