DEEN
Das ehemalige Kino in Wolfen wird zum Schauplatz der Auftaktveranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN vom 30.6. bis 2.7.2023. (c) Daniela Schulze
1. Juli 2023: Belebter Eingang des ehemaligen Kinos in Wolfen. (c) Falk Wenzel
30. Juni 2023: Aljoscha Begrich, Christine Leyerle und Ludwig Haugk, Vorstand des Vereins Kulturpark, eröffnen die Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN. © Falk Wenzel
30. Juni 2023: Anne Diestelkamp und Martin Naundorf, die die Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN organisiert und kuratiert haben, bei ihrer Eröffnungsrede. © Falk Wenzel
30. Juni 2023: In ihrer Soundperformance hat uns die Künstlerin Maryna Makarenko auf eine atmosphärische Klangreise durch die größte Filmfabrik der Sowjetunion mitgenommen. © Falk Wenzel
Buchvorstellung 30. Juni 2023: Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony hat sein Künstlerbuch "Wolfen" über die Geschichte der Wolfener Filmfabrik vorgestellt. An dem Buchgespräch haben auch die Verleger:innen Anne König und Jan Wenzel (Spector Books) sowie die ehemaligen Arbeiterinnen Christine Plohmann und Eva Elste teilgenommen. (c) Daniela Schulze
Buchvorstellung 30. Juni 2023: Buchvorstellung 30. Juni 2023, v.l.n.r. Künstler und Autor Tobias Zielony, Kulturpark-Vorstand Aljoscha Begrich und die ehemaligen Arbeiterinnen der Wolfener Filmfabrik Christine Plohmann und Eva Elste © Falk Wenzel
Nachtwanderung 30. Juni 2023: Die ehemalige Arbeiterin der Filmfabrik, Christine Plohmann, hat den Teilnehmer:innen der Nachtwanderung zum Abschluss gezeigt, wie sie den beschichteten Film für die Trocknung vorbereitet hat und zur Nachahmung der Bewegungen eingeladen. (c) Falk Wenzel
In ihrer Werkstatt für Wundertrommeln haben die Künstler:innen Kristiane Petersmann und Moritz Nitsche gezeigt, wie die Bilder laufen lernten. (c) Falk Wenzel
Offene Werkstätten haben die Besucher:innen am Samstag, 1. Juli 2023, eingeladen, selbst kreativ zu werden. (c) Falk Wenzel
Die Künstlerin Anke Heelemann sucht nach privaten Fotos und Geschichten für ein Archiv über Bitterfeld-Wolfen. Dafür hat sie beim Kick-off für das Festival OSTEN 2024 eine erste Sammelstelle eingerichtet. (c) Falk Wenzel
1. Juli 2023: Schauspieler Christoph Heckel hat poetische Werbesprüche, gewagte Vergleiche und heute skurril erscheinende Beschreibungen aus alten ORWO-Fotoratgebern und -Werbeheften vorgelesen, zusammengestellt von der Künstlerin Anke Heelemann. (c) Falk Wenzel
Mit ihren gitarrenlastigen Songs haben die vier Schauspieler und Musiker von TROSTLAND die Gefühlswelten einer jungen Generation in den großen Kinosaal gebracht. (c) Falk Wenzel
2. Juli 2023: Thomas Krüger (bpb), Prof. Asta Vonderau (IMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Regina Bittner (Stiftung Bauhaus Dessau) und Anja Sachenbacher (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) haben darüber diskutiert, was sich aus den tiefgreifenden Veränderungen in der Region lernen lässt. (c) Daniela Schulze

OSTEN ist ein Festival für Kunst und gegenseitiges Interesse. Es erforscht und feiert "den Osten" als Landschaft der Veränderungen für Mensch, Natur und Zusammenleben. Im Sommer 2022 hat das Festival zum ersten Mal mit einem vielseitigen Kultur-Programm dazu eingeladen, den Osten am Beispiel von Bitterfeld-Wolfen aus künstlerischer Perspektive (neu) zu entdecken. Auch vom 1. bis 16. Juni 2024 wird Bitterfeld-Wolfen wieder zum Schauplatz des Festivals. 2023 hat die Veranstaltung WIEDERSEHEN IN WOLFEN am ehemaligen Kino in Wolfen den Auftakt dafür markiert.

Bitterfeld-Wolfen ist in vielfacher Hinsicht ein spannendes Beispiel für Schicksal und Chancen einer Region mit Transformationsgeschichte. Hier konzentrieren sich Entwicklungen und Erfahrungen, die auch andere Regionen in Ostdeutschland durchgemacht haben. Von der Heidelandschaft zum brodelnden Industriekessel, umschlossen von Gruben und Deponien, über die politische Wende 1989/90 hin zu einem offenen Buch über die Rückkehr der Natur, das Leben mit toxischen Halbwertszeiten, die Zukunft der Energie und die Narben der Auf- und Zusammenbrüche. Wo, wenn nicht hier, können Geschichten von Veränderung erzählt werden?

Mithilfe der Kunst will das Festival OSTEN den Austausch über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft “des Ostens”, auch über Ostdeutschland hinaus, anregen und Begegnungen schaffen. Was bedeutet Osten? Was ist spezifisch, was international? Was lässt sich aus den Umbrüchen der Vergangenheit für die Zukunft lernen? Das Festival versteht sich als Textmarker und Verstärker der Bewegungsenergie einer Region im Umbruch und will etwas aufbauen, wo seit der Wiedervereinigung viel Kulturangebot verschwunden ist. OSTEN richtet sich an die Menschen aus Bitterfeld-Wolfen, indem es ungewöhnliche Zugänge zur Stadt entwickelt, und an Menschen von außerhalb, die auf das Besondere dieser Landschaft und ihrer Geschichte aufmerksam gemacht werden sollen.

2023: WIEDERSEHEN IN WOLFEN – Auftaktveranstaltung im ehemaligen Kino

Vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 hat das Team um den Kulturpark e.V. zu einem Wiedersehen in Wolfen eingeladen, das gleichzeitig den Auftakt für das nächste Festival OSTEN in 2024 markierte. Mehr als tausend Besucher:innen haben die Chance genutzt, das leerstehende Filmtheater in Wolfen an dem Wochenende in Aktion zu erleben und über die Auf- und Umbrüche in der Region ins Gespräch zu kommen.

2024: Nächstes Festival in Wolfen

Nach der Erstauflage am Kulturpalast in Bitterfeld und den vielen Fragen, die an- und aufgerissen wurden, zieht das Festival vom 1. bis 16. Juni 2024 nach Wolfen. Im Zentrum der nächsten Ausgabe stehen insbesondere die bewegte Geschichte der ehemaligen Film- und Faserfabrik und die Umbrüche, die damit in den Biografien, der Stadtgesellschaft und der Natur einhergegangen sind.

Denn innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus dem anhaltischen Dorf Wolfen im 20. Jahrhundert eine vielbeachtete Industriestadt. In der Film- und Faserfabrik wurde nicht nur der erste Farbfilm der Welt, sondern auch die erste vollsynthetische Faser entwickelt. Hier wurde die Kult-Marke ORWO geboren, die Filmfabrik zur Traumfabrik der DEFA und der privaten Kleinbildfotografie. Nach der Wiedervereinigung prägten dann der Ausverkauf und die Demontage der Filmfabrik die Stadt, Ruinen und leere Wiesen das Gelände. Heute nehmen hier ehemalige Mitarbeitende Besucher:innen mit auf eine Reise zurück in die goldene Zeit des Analogfilms. Und in Wolfen, inzwischen ein Stadtteil von Bitterfeld-Wolfen, wirken eine Vielzahl unterschiedlicher Betriebe und gesellschaftlicher Initiativen.

Aljoscha Begrich und Susanne Beyer, die das Festival in 2024 leiten, kuratieren gemeinsam mit Anne Diestelkamp, Martin Naundorf und Christian Tschirner das Programm. Wie schon bei der ersten Ausgabe sollen wieder zahlreiche Projekte entstehen, an denen die Menschen und Institutionen aus Bitterfeld und Wolfen direkt mitwirken können.

Förderung
Sponsoring
Unterstützung
Weitere Förderer und Sponsoren des Festivals 2020-2022
Förderung digitale Inhalte und lebendiges Archiv
1. — 16.
Juni
2024